Vor 254 Jahren, am 29. April 1770, betrat der Seefahrer und Entdecker James Cook
gemeinsam mit seiner Besatzung das erste Mal Australien. Sie gehörten damit zu den ersten Europäern auf dem Kontinent. Die Pflanzen, die sie dort entdeckten, also die Botanik der Ostküste, beeindruckten sie so sehr, dass sie ihren Landungsort „Botany Bay“ (auf Deutsch: Botanik-Bucht) nannten. Heute gehört diese Bucht zu der australischen Großstadt Sydney.
Kapitän James Cook
James Cook wurde am 27. Oktober 1728 in Großbritannien geboren. Schon als junger Mann interessierte er sich für die Schifffahrt, für See- und Landkarten, Erdkunde und die Sterne. James Cook wurde ein guter Kapitän, sogar so gut, dass er von der britischen königlichen Marine den Auftrag bekam, den noch unbekannten „Südkontinent“ zu entdecken. Das Schiff, mit dem er sich auf die Reise machte, war die „Endeavour“, ein umgebauter Kohlefrachter. Auf dieser Mission entdeckte er zwar nicht den „Südkontinent“, aber den bis dahin unbekannten Kontinent Australien. Zum ersten Mal sah er die Küste Australiens am 19. April 1770, ein paar Tage später betrat er dann das Land.
Eine fremde Welt wird entdeckt
Cook fertigte von allen Inseln und Landzügen, die er in und rund um Australien entdeckte, Karten an. Seine Mitsegler, die sich mit Tieren und Pflanzen auskannten, beschrieben die fremden Tiere (zum Beispiel Kängurus), zeichneten Pflanzen und alles, was ihnen bis dahin unbekannt war. Die bereits in Australien lebenden, einheimischen Menschen, die indigenen Völker, nannten sie „Aborigines“. In ihren Aufzeichnungen fand man auch Beschreibungen der Aborigines. Cook erklärte den neuentdeckten Kontinent offiziell zum Besitz der britischen Monarchie.
Australien wird besiedelt, Aborigines werden verjagt
Das riesige Land nutzten die Briten wenige Jahre später als Strafkolonie für ihre Gefangenen. Weil die britischen Gefängnisse überfüllt waren, wurden die Straftäter ins ferne Australien verschifft. Am 26. Januar 1788 erreichten die ersten Schiffe mit britischen Strafgefangenen den Kontinent. In einer kleinen Bucht an der Ostküste, der "Sydney Cove", wurde die erste Siedlung errichtet.
Der 26. Januar wird noch heute in Australien als Nationalfeiertag gefeiert. Für die Aborigines aber ist dieses Datum kein Tag zum Feiern. Von den europäischen Siedlern wurden sie unterworfen, von ihrem Land verjagt und auch häufig ihrer Kultur beraubt. Die Siedler schleppten auch viele Krankheiten in das Land ein, die für die Aborigines oft tödlich waren. Erst seit 1960 sind die Aborigines per Gesetz gleichberechtigte Bürgerinnen und Bürger.
Australien wurde mehr als einmal von den Europäern entdeckt
Auch wenn James Cook als Entdecker Australiens gilt, hatten zuvor schon andere europäische Seefahrer das Land gesehen. So war zum Beispiel im Jahr 1606 der Niederländer Willem Janszoon mit seinem Schiff an der Westküste des Kontinents gelandet. Da er aber nicht genau wusste, wo er sich befand, konnte er die Europäer von seiner Entdeckung nicht überzeugen.
Übrigens: Noch heute ist der König des Vereinigten Königreichs, King Charles III., Staatsoberhaupt Australiens. Denn obwohl das Land seit 1901 unabhängig ist, ist es immer noch eine Monarchie.