Ein Virus als Erreger
Lange Zeit tappten die Forschenden im Dunklen, als es um die Suche nach dem Auslöser der Krankheit AIDS ging. 1983 entdeckten der französische Forscher Luc Montagnier und die französische Forscherin Françoise Barré-Sinoussi, dass die Krankheit durch einen Virus verursacht wird. Beide erhielten dafür den Nobelpreis für Medizin.
Heute vor 40 Jahren, am 23. April 1984, verkündete die damalige US-amerikanische Gesundheitsministerin Margaret Heckler die Entdeckung. Damals hieß das Virus noch HTLV-3. Heute kennt man es als HI-Virus oder kurz HIV. Das steht für „Humanes Immundefekt Virus“ (übersetzt in etwa „menschliches Abwehrschwäche Virus“). Dieses Virus greift gezielt die Zellen des Abwehrsystems an, vermehrt sich in ihnen, setzt sie außer Funktion und zerstört sie schließlich.
Aids wird durch HIV ausgelöst
Jeder gesunde Körper besitzt Abwehrkräfte, um sich gegen Viren zu schützen. Das ist das sogenannte Immunsystem. HI-Viren schwächen über einen langen Zeitraum das körpereigene Abwehrsystem und führen so zum Ausbruch der Krankheit Aids. Aids macht den Körper anfällig für Viren und Tumore, die ein gesunder Mensch ohne Probleme abwehrt. Die durch die Schwächung des Immunsystems ausgelösten Krankheiten führen ohne Behandlung zum Tode. Deswegen ist es wichtig, dass eine HIV-Infektion so schnell wie möglich entdeckt und behandelt wird.
HIV ist behandelbar, aber Aids nicht heilbar
Die Forschenden waren bei der Entdeckung des HI-Virus noch zuversichtlich, die Krankheit in wenigen Jahren heilen zu können oder einen Impfstoff gegen das Virus zu entwickeln. Doch heilen kann man AIDS noch nicht, aber einen Ausbruch vermeiden. Inzwischen gibt es Medikamente, die verhindern, dass sich das HI-Virus im menschlichen Körper ausbreitet und dass Aids auftritt. Bei einer frühen Behandlung haben Menschen mit HIV eine fast normale Lebenserwartung.
Schutz rettet Leben
Auf der ganzen Welt leiden viele Millionen Menschen an Aids - Männer, Frauen und Kinder. Viele leben in sehr großer Not, weil sie sich keine Medikamente leisten können, oft nicht wissen, wie sie sich Hilfe holen können. Besonders in ärmeren Regionen der Welt sind die Medikamente nur schwer erhältlich. Und wenn sich dann auch noch Freunde von ihnen abwenden, ist es besonders schlimm. Die Vereinten Nationen und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzen, dass bereits etwa 35 Millionen Menschen an Aids gestorben sind. Das entspricht über einem Drittel der Bevölkerung Deutschlands. Umso wichtiger ist es, sich zu schützen und niemanden auszugrenzen. Die wichtigste Schutzmaßnahme ist, beim Sexualverkehr Kondome zu benutzen. Vielleicht sprecht ihr mal mit euren Eltern oder euren Lehrerinnen und Lehrern über dieses Thema.