Leberwurstbäume als Zeichen für Frieden, Menschenrechte und Demokratie? Um diesen ungewöhnlichen Zusammenhang zu erklären, stellen wir dir die „Mutter der Bäume“ Wangari Maathai vor.
Eine starke, talentierte Frau...
Wangari Muta Maathai wurde heute vor 84 Jahren, am 1. April 1940, in einem Dorf in Kenia geboren. Missionsschwestern fiel das begabte Mädchen auf und boten ihr die Möglichkeit eine Klosterschule zu besuchen. Sie studierte Biologie in den USA und in Deutschland. Mit 31 Jahren erwarb sie als erste kenianische Frau einen Doktortitel und wurde Professorin. Wangari Maathai setzte sich für den Umweltschutz ein und kämpfte für die Gleichberechtigung der Frauen. In den 1990er Jahren geriet Maathai immer wieder in Konflikte mit der damaligen Regierung und musste auch ins Gefängnis gehen. Später war sie als Politikerin im kenianischen Parlament und als Ministerin aktiv.
Das „Green Belt Movement“
Im Jahr 1977 gründete Wangari Maathai das „Green Belt Movement“ (GMB, deutsch: Grüngürtel-Bewegung). Berühmt wurde das GBM durch seine Baumpflanzaktionen. In Kenia wurden so viele Bäume abgeholzt, dass die Böden kaputt gingen und fruchtbare Wälder drohten, zu Wüstenlandschaften zu werden. Außerdem benötigten die ärmlich lebenden Dorfbevölkerung Holz, um ihr Essen (z.B. Süßkartoffeln) zu kochen. Ohne Holz mussten die Menschen hungern. Gegen die Wüstenbildung pflanzte die Umweltschutz-Organisation im Laufe der Jahre rund 30 Millionen Bäume in Kenia und anderen Ländern Afrikas. Der Leberwurstbaum wurde besonders häufig gepflanzt. Nebenbei bildete das Green Belt Movement über tausende Frauen verschiedenen Berufen – zum Beispiel in der Forstwirtschaft – aus und stärkte die Rechte der Frauen.
Erste Friedesnobelpreisträgerin Afrikas
Für ihre jahrelange Arbeit wurde sie mit vielen Preisen geehrt. Wegen ihres unermüdlichen Einsatzes für „nachhaltige Entwicklung, Frieden und Demokratie“ (Begründung der Nobel-Jury) erhielt Maathai im Jahr 2004 als erste afrikanische Frau den Friedensnobelpreis. "Der Baum wurde zum Symbol des demokratischen Kampfes in Kenia", sagte sie in ihrer Nobelpreisrede.
Am 25. September 2011 starb die Mutter von drei Kindern im Alter von 71 Jahren in Nairobi. Für ihre Ideen kämpfen die Mitarbeiter/innen und Freiwilligen weiter.