Heute feiern die Juden den letzten Tag ihres Fest der ungesäuerten Brote. Das Pessachfest soll an die Frühlingsernte der Gerste erinnern und an die Befreiung Israels aus der Knechtschaft Ägyptens. Pessach (hebräisch „Vorüberschreiten“) gehört zu den wichtigsten Festen des Judentums, denn mit dem Auszug aus Ägypten beginnt die Geschichte des Volkes Israel.
Erinnerung an die Flucht aus Ägypten
Während der Tage des Pessachfestes wird nur ungesäuertes Brot gegessen. Das soll daran erinnern, dass bei der Flucht aus Ägypten die Zeit fehlte, den Teig vorzubereiten. Es darf sich in der Zeit nichts Gesäuertes im Haus befinden. Deshalb wird das Haus vorher ganz sorgfältig gereinigt.
Der Sederabend
Am ersten Abend beziehungsweise an den ersten beiden Abenden der Pessachfeiertage wird ein Familiengottesdienst nach einer bestimmten „Ordnung“ (=Seder) zelebriert. Am Sederabend, an dem auch Gäste herzlich willkommen sind, steht auf dem festlich gedeckten und mit Kerzenschein erleuchteten Tisch der Sederteller. Darauf befindet sich zum Beispiel ein Lammknochen, der an das Pessachlamm erinnern soll. Auch andere Kräuter und Lebensmittel erinnern an die Zeit der Flucht.
"Nächstes Jahr in Jerusalem!“
Der Feiertag wird mit dem Kiddusch, der Segnung über den Wein, eingeleitet. Am Ende der Feierlichkeiten wird bei dem Genuss des Weines der bekannte Spruch ausgerufen: „Nächstes Jahr in Jerusalem!“. Auch für den Propheten Elia, den Verkünder messianischer Zeiten, wird ein Becher Wein bereit gestellt.
Vier Fragen
Dann wird die Geschichte vom Auszug aus Ägypten vorgelesen. Im Laufe der Erzählung stellt das jüngste Kind vier Fragen: „Warum unterscheidet sich diese Nacht von allen anderen Nächten?“. Mit der Erzählung werden die Fragen des Kindes beantwortet.