Anerkannte Minderheit in Deutschland
Die friesische Volksgruppe bildet eine der vier anerkannten Minderheiten in Deutschland. Sie hat eine eigene Sprache, Kultur und Geschichte, die sie pflegt und bewahrt. Zu den nationalen Minderheiten gehören neben den Friesen auch die dänische Minderheit, die Sorben und die Sinti und Roma. Sie alle leben in Deutschland und haben die deutsche Staatsangehörigkeit.
Die Friesen leben an der Küste von Schleswig-Holstein und von Niedersachsen sowie auf einigen Inseln in der Nordsee. Ihre Zahl wird auf rund rund 60.000 Menschen geschätzt. An der Nordseeküste haben sich die Friesen vor etwas mehr als 1000 Jahren niedergelassen. Einen eigenen friesischen Staat hat es nie gegeben. Die Nordfriesen haben aber eine eigene Flagge, auf der neben einer Krone und einem halben Adler auch ein Topf mit Grütze zu sehen ist.
Eine lebendige gemeinsame Sprache und Kultur
Die unterschiedlichen friesischen Gemeinschaften im Nordwesten Deutschlands verbindet ihre gemeinsame Sprache – Friesisch. Das wird in den Schulen unterrichtet, und man kann auch an der Universität Friesisch studieren. Neben der Sprache gehören auch besondere Traditionen zur friesischen Kultur. So werden zum Beispiel jedes Jahr am 21. Februar an der Küste Leuchtfeuer angezündet, die Biiken genannt werden. Bekannt ist auch eine besondere Teezubereitung. Beim Volkssport Boßeln versuchen zwei Mannschaften mit einer Kugel, eine bestimmte Strecke mit möglichst wenig Würfen zu schaffen.