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Donnerstag, 15. Mai
Geburtstag von Jella Lepman

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Jella Lepman schrieb Kinderbücher und Theaterstücke für Kinder und gründete die Internationale Jugendbibliothek in München

Jella Lepman schrieb Kinderbücher und Theaterstücke für Kinder und gründete die Internationale Jugendbibliothek in München.

Wo gibt es Bücher? In Bibliotheken!

Pippi Langstrumpf, Harry Potter, der kleine Eisbär – sie alle und viele mehr kennt ihr aus Kinderbüchern und Kinderfilmen. In vielen Schulen und Städten gibt es Bibliotheken, in denen ihr euch Bücher ausleihen könnt. So könnt ihr viele spannende Geschichten lesen und immer wieder neue Abenteuer erleben und ferne Welten kennenlernen. Solche Bibliotheken für Kinderbücher gibt es noch gar nicht so lange. Sehr dafür eingesetzt hat sich Jella Lepman, die heute vor 134 Jahren, am 15. Mai 1891, in Stuttgart geboren wurde.

In diesem ehemaligen Jagdschloss in München ist heute die Internationale Jugendbibliothek untergebracht. Sie wurde von Jella Lepman gegründet.

In diesem ehemaligen Jagdschloss in München ist heute die Internationale Jugendbibliothek untergebracht. Sie wurde von Jella Lepman gegründet.

Sie schrieb Zeitungsartikel und Kinderbücher

Jella Lepman war die älteste Tochter eines Kleidungs-Fabrikanten in Stuttgart. Ihre Eltern sorgten dafür, dass sie eine gute Schulbildung bekam und auch die sozialen Probleme der Zeit kennenlernte. Sie liebte Bücher. Als sie 17 Jahre alt war, gründete sie in ihrer Heimatstadt eine Lesestube für die Kinder von ausländischen Arbeitern. Jella Lepman liebte Bücher, sie glaubte, dass Bücher Brücken bauen können, damit sich Kinder besser verstehen und in ihrem Leben zurechtkommen.
Als Jella Lepman erwachsen war, schrieb sie selbst Artikel, Kinderbücher und Theaterstücke für Kinder. Ihr Stück „Der singende Pfennig“ wurde sogar am bekannten Württembergischen Landestheater in Stuttgart aufgeführt. Als Journalistin setzte sie sich sehr für die Demokratie ein.

Flucht vor Verfolgung in Deutschland

Nachdem die Nationalsozialisten in Deutschland 1933 an die Macht gekommen waren, war es für die Jüdin Jella Lepman nicht mehr sicher in ihrer Heimat. Mit ihren zwei Kindern floh sie 1936 nach London. Nach dem Zweiten Weltkriegs kehrte sie nach Deutschland zurück. Sie erkannte, wie wichtig es für die Kinder war, nach den Schrecken des Krieges und der Diktatur wieder Bücher zu haben und zu lesen. Bücher können trösten und Mut machen. Jella Lepman wollte, dass Kinder viele unterschiedliche Geschichten über unterschiedliche Menschen und Meinungen lesen können, damit sie so den Wert von Demokratie und von Freiheit kennenlernen.

Gründung der Internationalen Jugendbibliothek

Überall fand sie Menschen, die ihr Vorhaben unterstützten, sogar die Frau des damaligen amerikanischen Präsidenten war von der Idee begeistert. Schon 1946, also ein Jahr nach Ende des Zweiten Weltkriegs, eröffnete Jella Lepman in München eine Ausstellung mit rund 4.000 Büchern aus 14 Ländern. Die Ausstellung wurde ein großer Erfolg und reiste in der Folgezeit als Wanderausstellung durch viele deutsche Städte. 1949 gründete Jella Lepmann in München die Internationale Jugendbibliothek. Bis heute können Kinder in dieser Bibliothek mit Büchern die Welt für sich entdecken, haben dort Plätze zum Spielen und können an vielen verschiedenen Veranstaltungen teilnehmen. 1970 starb Jella Lepman in Zürich. Auf ihrem Grabstein steht geschrieben: „Gebt uns Bücher, gebt uns Flügel!“