Am 17. Mai wird der Internationale Aktionstag gegen Homophobie, Biphobie, Interphobie und Transphobie begangen. Zugegeben, der Name ist recht schwierig und vielleicht kennst du nicht alle Begriffe, aber das erklären wir.
Was bedeuten Homosexualität, Bisexualität, Intergeschlechtlich und Transsexualität?
Homosexuelle Menschen fühlen sich zu Menschen des gleichen Geschlechts sexuell hingezogen: Schwule Männer lieben Männer, lesbische Frauen lieben Frauen.
Bisexuelle Menschen fühlen sich sowohl zu Männern als auch zu Frauen hingezogen.
Wer intergeschlechtlich ist, hat bei der Geburt keine medizinisch eindeutigen weiblichen oder männlichen Geschlechtsmerkmale.
Trans* Menschen fühlen sich mit dem Geschlecht, mit dem sie geboren sind, fremd und identifizieren sich mit dem jeweiligen anderen Geschlecht. Manche Trans* Menschen fühlen sich weder als Frau noch als Mann.
Feindselige Einstellung
Das Wort „Phobie“ kommt aus dem Griechischen und heißt „Furcht“ oder „Angst“. Homophobie ist also die Angst vor Homosexualität. Biphobie ist die Angst vor bisexuellen Menschen. Interphobie ist die Angst vor intersexuellen Menschen und Transphobie beschreibt die Furcht vor trans* Menschen. Menschen mit diesen Phobien verhalten sich ablehnend und feindlich . Sie sind der Auffassung, dass es nur zwei Geschlechter – Männer und Frauen – gibt und jede/r heterosexuell sein sollten. Sie meinen, dass Männer nur mit Frauen und Frauen nur mit Männern eine sexuelle Beziehung haben sollten. Andere sexuelle Orientierungen, intersexuelle oder trans* Menschen lehnen sie ab.
Warum gibt es den internationalen Aktionstag?
Millionen von Menschen auf der ganzen Welt sind homosexuell, bisexuell, trans* oder intersexuell. Häufig werden sie deswegen benachteiligt, angefeindet und beschimpft. In einigen Länder ist es noch heute verboten, schwul oder lesbisch zu sein oder Männer und Frauen zu lieben. In manchen Ländern steht darauf sogar die Todesstrafe.
Weil viele Menschen Diskriminierung, also Benachteiligung, befürchten, versuchen sie, ihre sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Zugehörigkeit zu verbergen. Es braucht sehr oft großen Mut, um sich zu seiner Neigung oder seiner geschlechtlichen Identität zu bekennen.
Homosexualität ist keine Krankheit
Am 17. Mai 1990, also heute vor 34 Jahren, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität von der Liste der psychischen Krankheit gestrichen. Davor galt Schwul-sein oder Lesbisch-sein offiziell als Krankheit. Heute weiß man, dass es keine Krankheit ist. Für Homosexuelle war diese Änderung ein sehr wichtiger Schritt. Deshalb haben sie den 17. Mai als Aktionstag ausgewählt. Als er im Jahr 2005 zum ersten Mal stattfand, war sein Name „Internationaler Tag gegen Homophobie“. Die Erweiterungen des Namens folgten die Jahre darauf.
Vom Grundgesetz geschützt
In unserem Grundgesetz steht, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. Das heißt, dass jeder Mensch in seiner Persönlichkeit zu achten ist. Dazu gehört auch seine ganz eigene Sexualität. Auch darf niemand wegen seines Geschlechts benachteiligt werden. Trotzdem war die Homosexualität bis 1994 auch in Deutschland verboten. Noch heute erleben homosexuelle, bisexuelle, intersexuelle und trans* Menschen Feindseligkeiten und Benachteiligungen. Es scheint einigen Menschen Angst zu machen, dass Menschen anders lieben und leben als sie selbst. Auf diese Situation möchte der heutige Tag aufmerksam machen. Er fordert, alle Menschen gleich zu behandeln und zu schützen, egal, wen sie lieben, welches Geschlecht sie haben oder hatten oder ob sie sich weder männlich noch weiblich fühlen.