Staaten leben in Frieden miteinander, führen Kriege gegeneinander oder beschließen eine Freundschaft. Frankreich und Deutschland kämpften in den Weltkriege gegeneinander. Die Deutschen und die Franzosen waren einander fremd und voller Vorurteile. Doch den Politikern beider Staaten war eine gute Beziehung der Länder sehr wichtig.
Freundschaft per Vertrag
So wurde die Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich mit einem Vertrag - dem so genannten “Élysée-Vertrag“ - bestätigt. Heute vor 61 Jahren, am 22. Januar 1963, wurde der Vertrag vom damaligen französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle und dem deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer im Pariser Élysée-Palast unterzeichnet.
Was steht drin?
Die deutsch-französische Freundschaft sollte den Grundstein für dauerhaften Frieden in Europa legen. Regelmäßige Treffen von Politikern beider Länder waren geplant und gemeinsame Räte für Verteidigung und Sicherheit, Finanzen und Wirtschaft und Umwelt entstanden. Vor Allem aber sollten nicht nur die Regierungen, sondern auch die Einwohnerinnen und Einwohner beider Länder zueinander finden. Es wurden Städtepartnerschaften und gemeinsame Vereine ins Leben gerufen.
Das Deutsch-Französische Jugendwerk
In seiner berühmten „Rede an die deutsche Jugend“ im Jahr 1962 betonte der französische Staatspräsident de Gaulle, dass für eine langfristige Freundschaft die Kinder und Jugendlichen selbstverständlich das Wichtigste seien. Infolgedessen hat sich das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) zum Ziel gemacht, Neugier für das andere Land zu wecken und das gegenseitige Verständnis füreinander zu vertiefen. Heute begegnen sich deutsche und französische Jugendliche häufiger als je zuvor. Im Jahr nehmen rund 200.000 Jugendliche an Austauschprogrammen teil – vielleicht hat auch deine Schule eine Partnerschule oder eine Partnerstadt in Frankreich.