Konrad Duden bzw. sein bekanntestes Buch kennst du bestimmt. Schließlich hast du sicher mal nachgeschlagen, wie man ein bestimmtes Wort schreibt. Und wo guckt man das nach? Richtig, im „Duden“.
Lehrer aus Leidenschaft
Konrad Duden wurde heute vor 195 Jahren, am 3. Januar 1829, in der Nähe von Wesel geboren. Duden studierte Geschichte, Germanistik und klassische Philologie, und er schrieb auch eine Doktorarbeit. Sein Berufswunsch: Lehrer. Seine erste Station war eine Tätigkeit als Hauslehrer in Italien. Dort lernte er seine spätere Ehefrau Adeline Jakob kennen, die beiden bekamen im Laufe der Jahre insgesamt sechs Kinder. Zurück in Deutschland arbeitete Duden zunächst als Lehrer und wurde dann Direktor mehrerer Gymnasien in verschiedenen deutschen Städten. Seinen Ruhestand verbrachte Duden in der Nähe von Wiesbaden, wo er am 1. August 1911 verstarb.
Wie schreibt man das?
Im 19. Jahrhundert gab es keine klaren Regelungen. Fast überall, in nahezu jeder Schule, jeder Behörde und jedem Verlag schrieb man anders. Alles war richtig – oder eben falsch. Versuche, sich auf einheitliche Regeln zu einigen, scheiterten immer wieder. Konrad Duden wollte dem nicht länger zusehen. Sein Vorbild: Die preußische und bayerische Schulrechtschreibung. Am 7. Juli 1880 war es soweit: Der erste „Duden“ mit dem komplizierten Titel „Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache“ erschien. Auf 187 Seiten konnte man hier 27.000 Wörter nachschlagen.
Bestseller in alphabetischer Reihenfolge
Dudens Nachschlagewerk entwickelte sich zum ganz großen Erfolg: Im ganzen Deutschen Reich fanden Schulen, Setzer, Drucker und Korrektoren seine Ideen richtig gut. 1901 kam der große Durchbruch: Staatsbeamte und Fachleute aus dem Buchgewerbe erklärten auf einer Konferenz offiziell, dass Dudens Regeln für die deutsche Rechtschreibung für alle gelten sollen. Auch die deutschsprachigen Nachbarländer übernahmen Dudens Rechtschreibung.
Der Duden – immer aktuell
Der Duden ist immer noch das Nachschlagewerk Nummer eins für Rechtschreibung und wird ständig modern gehalten. Wörter, die heute wichtig sind und die es früher noch nicht gab, nimmt der Duden neu auf. Einige Beispiele: verpeilen, It-Girl, fremdschämen, Emoji oder twittern. Veraltete Wörter, die niemand mehr braucht, verschwinden dafür. Oder weißt du noch, was ein Jahrweiser ist? (Es ist ein altes Wort für Kalender.) So bleibt der Duden ewig jung und aktuell. Zurzeit findest du etwa 145.000 Stichwörter im Duden. Da bleibt fast keine (Rechtschreib-)Frage offen.