Heute vor 81 Jahren, am 16. Juni 1942 wurde der 27-tägige Aufstand der Juden im sogenannten „Warschauer Ghetto“ mit viel Gewalt von den deutschen Nationalsozialisten niedergeschlagen. Für fast alle Jüdinnen und Juden endete die Aktion tödlich.
Was war geschehen?
In der polnischen Hauptstadt Warschau hatten zu Beginn des Zweiten Weltkrieges sehr viele Juden gelebt. Für diese war Warschau seit vielen Jahrhunderten ihre Heimat und sie haben sich dort sehr wohl gefühlt. Doch als die deutschen Nationalsozialisten 1939 Polen besetzten, gingen sie - wie auch in Deutschland – sehr brutal gegen die jüdische Bevölkerung vor.
Menschenverachtende Zustände
Als erstes errichteten die Nazis im Oktober 1940 in Warschau eine hohe Mauer und sperrten ungefähr 500.000 Juden auf rund vier Quadratkilometern ein*. Jeder Tag war ein Kampf ums Überleben. Die Nahrungsmittel wurden so knapp gehalten, dass die Menschen ganz schwach und entkräftet wurden, viele verhungerten sogar. Seuchen breiteten sich aus. Besonders schlimm war, dass die Nationalsozialisten einen Judenrat ernannten, welcher aus ausgewählten Mitgliedern der jüdischen Gemeinde bestand. Diese mussten dafür sorgen, dass im Ghetto Ordnung herrschte. Ihre grausamste Pflicht aber war, dass sie Personen auswählen mussten, die dann in Vernichtungslager abtransportiert wurden. Rund 300.000 Personen verloren so ihr Leben.
Verzweifelter Aufstand
In ihrer Verzweiflung beschlossen die verbliebenen Ghettobewohner den Aufstand. Es war von Anfang an klar, dass ihr Widerstand keine Chance haben konnte. Der mutige, wenn auch aussichtlose Kampf, begann am 19. April 1943 und dauerte bis zum 16. Mai 1943. So lange konnten die schlecht bewaffneten, entkräfteten Jüdinnen und Juden, den Kampftruppen der SS Widerstand leisten.
Sieg der Nationalsozialisten
Nach 27 Tagen schlugen die Nationalsozialisten den Aufstand nieder und töteten fast alle verbliebenen Juden vor Ort oder in Vernichtungslagern. Nur ganz wenige konnten sich retten. Das Ghetto wurde nun endgültig aufgelöst und ging schließlich in Flammen auf. Als Zeichen ihres Sieges sprengten die Nationalsozialisten zum Schluss noch die große jüdische Synagoge in die Luft.
* Zum Vergleich: In Köln leben ungefähr eine Million Menschen auf 405 Quadratkilometern.