Vor 119 Jahren reichte Albert Einstein seinen ersten Aufsatz zur speziellen Relativitätstheorie ein. Und stellte damit die wissenschaftliche Welt auf den Kopf. Der Titel der Arbeit war „Zur Elektrodynamik bewegter Körper“ und wurde in den „Annalen der Physik“ veröffentlicht.
Spätentwickler und Schulabbrecher
Einstein, der am 14. März 1879 in Ulm geboren wurde, lernte erst sehr spät sprechen. Mit anderen Kindern spielte er nicht gerne. Stattdessen baute er lieber Kartenhäuser oder bastelte mit seiner Laubsäge. Ein hartnäckiges Gerücht über den großen Denker stimmt aber nicht: Einstein war kein schlechter Schüler! Im ersten Schuljahr war er sogar Klassenbester. Sein schlechtestes Schulfach war Sport. Mit 15 Jahren hat Einstein trotzdem ganz plötzlich mit dem Gymnasium aufgehört. Grund war aber nicht, dass er zu schlecht geworden war, sondern dass ihm die strengen Regeln und die Autorität der Lehrer nicht gefielen.
Eine eigene Akademie
Als er sich 1895 in der Schweiz für ein naturwissenschaftliches Studium bewarb, wurde er wegen seiner Wissenslücken und seines Schulabbruchs nicht aufgenommen. Erst, nachdem er sein Abitur nachgeholt hatte, konnte er dann das Studium der Mathematik und Physik beginnen. 1900 wurde er - inzwischen Schweizer Staatsbürger geworden - Lehrer und gründete kurz darauf die "Akademie Olympique". Hier kam er mit anderen Wissenschaftlern zusammen und diskutierte über wissenschaftliche und philosophische Themen, was für Einstein von großer Bedeutung war.
Fünf revolutionäre Arbeiten
Ab 1902 ging es dann bergauf mit der Karriere: Einstein wurde technischer Experte am Patentamt, reichte dann 1905 seine Doktorarbeit im Fach Physik ein und veröffentliche fünf revolutionäre und zukunftsweisende Arbeiten über die Grundlagen der Physik*. Dazu gehört eine der bekannteste Formeln der Welt: E=mc² (Energie(E) gleich der Masse(m) mal Lichtgeschwindigkeit hoch zwei).
Alles ist relativ
1914 ging Einstein als Professor nach Berlin, der Stadt der naturwissenschaftlichen Forschung. Er arbeitete weiter an der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie, die mittlerweile kaum noch jemand verstand. Es geht dabei um Raum, Zeit und Licht und deren Verhältnis zueinander.
Berühmt, aber nicht beliebt
Einstein war mittlerweile weltweit berühmt und ein echter Star. Doch Einstein wurde in den 1920er Jahren wegen seiner jüdischen Herkunft vielerorts angefeindet. Als dann die Nationalsozialisten an die Macht gekommen waren, verließ er 1933 sein Heimatland und ließ sich in den USA nieder. Er brach alle Kontakte mit deutschen Forschungsinstituten ab.
Horrorvision Atombombe
Einstein, der befürchtete, dass Hitler eine Atombombe entwickeln lassen könnte, forderte den amerikanischen Präsidenten auf, die Atomforschung in den USA weiter voranzutreiben. Der Abwurf der Atombombe auf Hiroshima und Nagasaki durch die USA am 6. August 1945 hat Einstein zutiefst erschüttert. Er setzte sich bis zu seinem Tod am 18. April 1955 mit aller Kraft für die friedliche Nutzung der Atomenergie und eine engagierte Friedensarbeit ein.
*Für seine Arbeit über die Grundlagen der Quantentheorie erhielt Einstein 1921 den Nobelpreis der Physik.