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Freitag, 10. Mai
Nationalsozialisten verbrennen tausende von Büchern, 1933

von und
Gedenkplatte zur Erinnerung an die Bücherverbrennung 1933 auf dem Schlossplatz in Erlangen. Auf der Platte steht: Hier wurden 1933 Bücher verbrannt.

Gedenkplatte zur Erinnerung an die Bücherverbrennung 1933 auf dem Schlossplatz in Erlangen.

Heute, am 10. Mai, erinnert der "Tag des Buches" an schreckliche Ereignisse in der deutschen Geschichte. Im Jahr 1933 kam es in Deutschland zu über einhundert Bücherverbrennungen in mehr als 90 Städten.

10. Mai 1933: Der Höhepunkt der Bücherverbrennungen

Wenige Monate nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zogen am 10. Mai 1933 - unter der Führung von Propagandaminister Joseph Goebbels – Studierende und Professor/innen zum Berliner Opernplatz (heute Bebelplatz). Unter den Augen von etwa 70.000 Schaulustigen warfen sie rund 20.000 Bücher und Schriften auf einen Haufen und zündeten sie an. Es waren Werke von Schriftstellern, Wissenschaftlern und Philosophen. Autorinnen und Autoren, die sich kritisch zum Nationalsozialismus geäußert hatten oder Ideen vermittelten, die von den Nationalsozialisten als „undeutsch“ angesehen wurden. Manche Bücher wurden auch deshalb verbrannt, weil Jüdinnen oder Juden sie geschrieben haben.

10. Mai 1933: Bücherverbrennung auf dem Berliner Opernplatz, dem heutigen Bebelplatz. Studierende und Nationalsozialisten werfen geächtete Literatur in die Flammen. Zehntausende von Schaulustigen schauten dabei zu.

10. Mai 1933: Bücherverbrennung auf dem Berliner Opernplatz, dem heutigen Bebelplatz.

Vernichtet wurden zum Beispiel Bücher von Karl Marx, Lisa Tetzner, Bertolt Brecht, Siegmund Freud und Erich Kästner. Kommen dir einige Namen bekannt vor? Erich Kästner hat unter anderem die Kinderbücher „Das doppelte Lottchen“, „Das fliegende Klassezimmer“ oder „Emil und die Detektive“ geschrieben, Lisa Tetzner verfasste „Das Märchen vom dicken, fetten Pfannkuchen“.

Das Ziel: Unterdrückung der freien Meinung, Ächtung Andersdenkender

Nicht nur heute vor 91 Jahren und in Berlin wurden geächtete Bücher verbrannt. Bereits ab März 1933 gab es Bücherverbrennungen zum Beispiel in Düsseldorf, Flensburg und Pirna. Dem 10. Mai 1933 wird besonders gedacht, weil zeitgleich in 20 Universitätsstädten Bücherverbrennungen stattfanden. Die Berliner Bücherverbrennung wurde sogar im Radio übertragen und Filme davon im Kino gezeigt. Die Symbolkraft dieser Taten, Worte und Bilder war enorm. Die Nationalsozialisten wollten erreichen, dass nur noch Bücher gelesen werden, die ihren eigenen politischen Vorstellungen entsprachen. Niemand sollte es wagen, andere Ideen öffentlich zu äußern. Die Nationalsozialisten erstellten auch eine Liste von verbotenen Büchern. Die 3.500 Werke wurden aus Bibliotheken, Schulen und Buchhandlungen entfernt.

Am heutigen Tag des Buches wird in vielen Städten aus Büchern, die damals verbrannt und verboten wurden, öffentlich vorgelesen. Vielleicht auch bei dir?

Gedenktafel mit einem Zitat von Gotthold Ephraim Lessing zur Bücherverbrennung vom 17. Mai 1933 auf dem Universitätsplatz in Heidelberg.

Gedenktafel zur Bücherverbrennung vom 17. Mai 1933 auf dem Universitätsplatz in Heidelberg.

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