von Oliver Boyn, Zeichnungen von Stefan Eling, Lösungsblatt von Christiane Toyka-Seid
In der Berliner Innenstadt ist an vielen Stellen der ehemalige Mauerverlauf im Boden mit einer doppelten Pflastersteinreihe und gusseisernen Tafeln mit der Aufschrift „Berliner Mauer 1961–1989“ markiert. Auf dem früheren Grenzstreifen ist teilweise ein Weg eingerichtet worden, der von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden kann.
Hier erhalten Sie einen Stationenplan mit Informationen zu unserer zweiten Tour durch Berlin, entlang der Berliner Mauer, beispielsweise für Klassenfahrten.
Für die Tour gibt es außerdem:
- einen Tourenplan, in dem der Weg zu den einzelnen Stationen eingezeichnet ist (pdf)
- einen übersichtlichen Stadtplan, in dem die Tour genau eingezeichnet ist (pdf)
- ein Lösungsblatt mit den gesammelten Lösungen der Aufgaben (pdf)
Die im Stationenplan rot unterlegten Begriffe sind in unserem Lexikon näher erläutert. Dort finden sich auch unter dem Stichwort „Berlin“ interessante Informationen zur Hauptstadt.
Nach dem Bau der Berliner Mauer wurde aus dem Durchgangsbahnhof Friedrichstraße ein Grenzbahnhof. Für die Menschen, die in Ost-Berlin lebten, war hier die Endstation der S-Bahn. Sie durften nicht weiter in den Westen reisen.
Zur Abfertigung von Besucherinnen und Besuchern aus dem Westen wurde extra direkt neben dem Bahnhof eine Halle gebaut. Wenn Menschen aus dem Westen Verwandte und Freunde in Ost-Berlin besuchen wollten, wurden sie zuerst in dieser Grenzabfertigungshalle von DDR-Grenzbeamten gründlich kontrolliert. Beim Verlassen Ost-Berlins mussten sich die West-Bürger/innen von ihren Verwandten und Freunden aus der DDR draußen vor der Grenzabfertigungshalle verabschieden. Weil beim Abschied die Menschen so traurig waren, bekam die Halle den Spitznamen „Tränenpalast“.
Nach dem Mauerfall konnte im „Tränenpalast“ endlich gelacht werden. Da der Bahnhof Friedrichstraße kein Grenzbahnhof mehr war, wurde auch keine Grenzkontrollhalle mehr gebraucht. Es fanden an diesem Ort kulturelle Veranstaltungen wie Comedy, Kabarett, Lesungen und Konzerte statt. Seit 2011 zeigt dort die "Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland" die Dauerausstellung "Ort der deutschen Teilung". Der Eintritt ist kostenlos. Wer möchte, kann mit Begleiterinnen und Begleitern einen geführten Rundgang durch den Tränenpalast machen.
Am Grenzübergang Friedrichstraße kam es auch zu aufregenden Fluchten von Ost- nach West-Berlin. So im Jahr 1964.
Insgesamt acht Schüler sprangen damals mit einigen Tagen Abstand – allein oder zu zweit – von einem Versteck aus auf den scharf bewachten Moskau-Paris-Express und fuhren in die Freiheit. Ein neunter Schüler schaffte es nicht. Er stolperte beim Aufspringen und blieb verletzt zurück. Die Fluchtaktionen flogen somit auf. Der verletzte Schüler wurde festgenommen und anschließend von der Staatssicherheit der DDR („Stasi“) verhört. Danach musste er ins Gefängnis.
Tipp: Zu dieser spannenden Fluchtgeschichte gibt es auch einen Dokumentationsfilm mit dem Titel: „Flucht mit dem Moskau-Paris-Express“
Aufgabe
Entlang des Reichstagufers kommt ihr kurz nach dem Bahnhof Friedrichstraße an einem riesigen Regierungsgebäude mit einer schwarz-rot-goldenen Deutschlandfahne vorbei. Welche Institution befindet sich in diesem Haus? Tipp: Diese Behörde versucht, die Politik der Regierung den Medien und der Bevölkerung zu erklären.
www.hdg.de/traenenpalast/ausstellung/
Schiffbauerdamm
Das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus ist ein Parlamentsbau und gehört wie das Kanzleramt und das Paul-Löbe-Haus zum architektonischen Gesamtkonzept „Band des Bundes“. Im Marie-Elisabeth- Lüders-Haus ist die Bibliothek des Deutschen Bundestages untergebracht. Sie ist eine der größten Parlamentsbibliotheken der Welt.
Über 1,3 Millionen Bücher stehen dort für die Abgeordneten und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Regalen. Außerdem befindet sich in diesem Gebäude der wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages. Genau an der Stelle, wo heute die Parlamentsbibliothek steht, verlief von 1961 bis 1989 die Berliner Mauer.
Ein Teilstück der Berliner Mauer wurde in das Gebäude integriert und ist jetzt ein Mauer-Mahnmal. Auf den Mauerstücken sind die Mauertoten in Zahlenangaben nach Jahren geordnet aufgeführt.
Der Eintritt ist frei.
www.bundestag.de/mauer-mahnmal
Schiffbauerdamm
Direkt nördlich der Parlamentsbibliothek („Marie-Elisabeth-Lüders-Haus“) befindet sich das vom Aktionskünstler Ben Wagin geschaffene Denkmal „Parlament der Bäume gegen Krieg und Gewalt“. Auf einer Grünfläche stehen verschiedene Bäume aus den 16 Bundesländern. Sie wurden 1990 – im Jahr der Wiedervereinigung – von den Ministerpräsidenten der Länder gepflanzt.
Das „Parlament der Bäume“ ist ein Gedenkort für die Todesopfer an der Berliner Mauer. Dort wo die Bäume stehen, verlief die Berliner Mauer. Bemalte Reste der „Hinterlandmauer“ könnt ihr hier noch besichtigen. Auf großen Granitplatten sind die Namen der Mauertoten eingraviert.
Im Jahr 1999 machte der Künstler mit einer spektakulären Aktion auf diese Gedenkstätte aufmerksam. 999 brennende Fackeln markierten den Verlauf der Berliner Mauer. Seit 2017 steht der Gedenkort unter Denkmalschutz.
Der Humboldthafen liegt nördlich des Spreebogens und verbindet die Spree mit dem Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal. Auf der Eisenbahnbrücke, die über das Hafenbecken führt, fahren die Züge im Minutentakt in den riesigen gläsernen Berliner Hauptbahnhof ein und aus. Der Humboldthafen lag während der Teilung der Stadt im Niemandsland zwischen Ost- und West-Berlin. Die Grenze verlief mitten durch das Hafenbecken.
Am 24. August 1961 – also nur wenige Tage nachdem mit dem Bau der Berliner Mauer begonnen wurde – wurde an dieser Stelle der 24-jährige Ost-Berliner Günter Litfin von DDR-Grenzern erschossen. Er hatte versucht, durch den Humboldthafen zu schwimmen und auf das West-Berliner Gebiet zu fliehen. Günter Litfin war der erste Flüchtling an der Berliner Mauer, der durch Waffengewalt ums Leben kam.
Invalidenstraße / Sandkrugbrücke
Auf der östlichen Seite der Sandkrugbrücke befand sich von 1961 bis 1989 der Grenzübergang Invalidenstraße. Auf der anderen Seite der Sandkrugbrücke lag der West-Berliner Ortsteil Moabit.
Am 12. Mai 1963 ereignete sich an diesem Grenzübergang ein dramatischer Fluchtversuch. Acht junge Männer und Frauen versuchten an dieser Stelle mit einem Autobus die Grenze in Richtung West-Berlin zu durchbrechen.
Die DDR-Grenzer eröffneten das Feuer. Von zahlreichen Kugeln getroffen, blieb das Fahrzeug wenige Meter vor der westlichen Grenzlinie in dem engen Mauerdurchlass stecken. Trotz der selbstgebauten Panzerplatten, die die Flüchtenden im Inneren des Busses zum Schutz angebracht hatten, wurden die drei Insassen im Fahrerhaus von etlichen Kugeln getroffen und schwer verletzt.
Alle acht Personen wurden von DDR-Grenzsoldaten verhaftet. Wie nach Fluchtversuchen üblich, versuchte die DDR-Regierung danach, die Sicherheit der Grenzsperranlagen zu verstärken.
Auf der westlichen Seite der Sandkrugbrücke erinnert ein Gedenkstein an den getöteten Flüchtling Günter Litfin.
Aufgabe
An der Invalidenstraße /Ecke Spandauer Schifffahrtskanal befindet sich ein Bundesministerium. Um welches Ministerium handelt es sich?
Informationstafel über den Grenzübergang und Günter Litfin: Auf der Westseite der Sandkrugbrücke
Kieler Straße 2
Direkt an hohen Wohnhäusern in der Kieler Straße steht einer der letzten drei noch erhaltenden gebliebenen Grenzwachtürme im Berliner Stadtbereich. Insgesamt hatte es zu Zeiten der Berliner Mauer 302 dieser Wachtürme gegeben. Im Turm war früher eine „Führungsstelle“ der DDR-Grenztruppen. Von hier aus wurden mehrere Grenzabschnitte überwacht und es gab auch eine Haftzelle sowie ganz oben ein Befehlszentrum. Heute beherbergt der Turm ein kleines Museum, das gleichzeitig eine Gedenkstätte für den Mauertoten Günter Litfin sowie für alle anderen Opfer der Berliner Mauer ist.
Im Museum sind zahlreiche Dokumente zur Grenze zu besichtigen. Der Bruder des getöteten Günter Litfin hat den Turm nach dem Mauerfall auf eigene Kosten renoviert. Seit 2017 betreut die Stiftung Berliner Mauer die Gedenkstätte.
Kontakt: Gedenkstätte Günter Litfin
Scharnhorststraße 33
Der Invalidenfriedhof wurde im Jahre 1748 durch den preußischen König Friedrich den Großen (er wird auch der „Alte Fritz“ genannt) angelegt. Der Friedhof war früher einmal der bedeutendste Militärfriedhof in Preußen. Hier ruht zum Beispiel der preußische Militärreformer Gerhard von Scharnhorst (1715-1813). Außerdem wurde hier auch der berühmte Jagdflieger Manfred von Richthofen (1892-1918), besser bekannt als der „Rote Baron“, beerdigt.
Mit dem Bau der Berliner Mauer und der Einbeziehung des Friedhofs in das Grenzgebiet zerstörte die DDR zahlreiche Gräber, um hier im Grenzstreifen ein freies Beobachtungs- und Schussfeld zu haben.
Von den rund 3.000 Grabstätten, die vor 1961 existierten, sind nur noch knapp 200 erhalten geblieben.
Wenn Menschen zu DDR-Zeiten den Friedhof besuchen wollten, mussten sie bei der Friedhofsverwaltung eine Berechtigungsmarke beantragen.
Ihr könnt auf dem Friedhof noch Reste der „Hinterlandmauer“ entdecken.
Informationstafel: Auf dem Friedhof neben den Mauerresten findet ihr Infos über den Friedhof während der Teilung der Stadt
Invalidenpark
Der Invalidenpark heißt so, weil sich hier früher einmal kriegsinvalide Soldaten erholt haben („invalid“ bedeutet "arbeitsunfähig" wegen Verletzung). 1895 entstand hier eine Kirche, die aber im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Nach dem Krieg und dem Bau der Berliner Mauer blieb das Gelände ungenutzt. Von 1996 bis 1998 wurde der Invalidenpark wieder hergerichtet. In der Mitte des Parks steht die Brunnenanlage „Sinkende Mauer“. Aus einem 50 mal 62 Meter großen Wasserbecken ragt schräg eine Wand empor, an der im Sommer Wasser herabfließt. Das Denkmal soll sowohl an die ehemalige Kirche als auch an das „Verschwinden“ der Berliner Mauer erinnern. Ihr könnt sogar die schräge Mauer hinauflaufen und hinunter sehen. Von dort oben habt ihr einen guten Blick über die Umgebung.
Aufgabe
Wenn ihr das Denkmal hochgestiegen seid, seht ihr direkt auf der linken Seite des Invalidenparks ein weiteres Bundesministerium. Um welches handelt es sich?
Invalidenstraße /Ecke Gartenstraße
Zu Zeiten der Berliner Mauer nannten die Menschen in West-Berlin den in Ost-Berlin liegenden Nordbahnhof einen „Geisterbahnhof“. Hat es dort etwa gespukt? Nein. Geister mit rasselnden Ketten und lautem Stöhnen hat es im Nordbahnbahnhof nie gegeben. Aber unheimlich war es trotzdem.
Eigentlich war von 1961 bis 1989 das Berliner Verkehrsnetz streng in Ost und West geteilt. Kein Bus oder Zug fuhr von West- nach Ost-Berlin und umgekehrt. Die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin verlief aber nicht gerade, sondern machte immer wieder Zick-Zack-Kurven. Und so kam es, dass drei West-Berliner U-Bahn- und S-Bahnstrecken nach dem Bau der Mauer weiterhin das Gebiet Ost-Berlins unterquerten. Da aber keine Bürger/innen aus der DDR nach West-Berlin fahren durften, hat die Regierung der DDR diese unterirdischen Bahnhöfe – so wie den Nordbahnhof – geschlossen.
Diese dunklen Bahnsteige waren deshalb fast menschenleer. An Stelle vieler reisender Menschen standen einige scharf bewaffnete DDR-Grenzsoldaten auf den Gleisen. Sie passten auf, dass nicht doch ein DDR-Bürger heimlich auf einen der Züge in den Westen aufspringen oder durch die Bahntunnel in die Freiheit fliehen konnte. Die Züge mussten ohne Halt an der Station weiterfahren. So manch einer der West-Berliner Fahrgäste wird sich während dieser Durchfahrt ganz schön gegruselt haben.
Im Nordbahnhof könnt ihr eine Ausstellung zum Thema „Grenz- und Geisterbahnhöfe im geteilten Berlin“ besichtigen.
Öffnungszeiten: Bis zur Schließung des S-Bahnhofes in der Nacht
Der Eintritt ist kostenlos.
Bernauer Straße 111/119
Besucherzentrum: Bernauer Straße 119
Dokumentationszentrum Bernauer Straße 111
Die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße ist der zentrale Erinnerungsort an die Teilung Deutschlands. Entlang der Bernauer Straße verlief damals die Berliner Mauer. Auf der einen Straßenseite war West-Berlin und auf der anderen Ost-Berlin. Die Straße wurde durch Tunnelfluchten weltweit berühmt.
Zu so einer spektakulären Tunnelflucht kam es im Oktober 1964. 57 Ost-Berliner flüchteten durch einen zwölf Meter tiefen Tunnel nach West-Berlin. Der Gang war nur 70 Zentimeter hoch und wurde von West-Berliner Fluchthelfern aus dem Keller einer Bäckerei in Richtung Osten gegraben. Er verlief unterhalb der Bernauer Straße. Der Fluchtweg wurde aber von einem Spitzel verraten, so dass danach keiner mehr durch diesen Tunnel in die Freiheit flüchten konnte.
Auf dem Gelände der Gedenkstätte ist ein originalgetreuer Grenzstreifen. Außerdem gibt es hier ein Besucher- und ein Dokumentationszentrum, wo ihr mehr über die Geschichte der Berliner Mauer erfahren könnt. Von einer Aussichtsplattform aus, die sich direkt neben dem Dokumentationszentrum befindet, könnt ihr das Gelände gut überblicken.
Der Eintritt ist frei.
Bernauer Straße 4
Die Kapelle der Versöhnung ist eine ganz besondere Kirche. So etwas gibt es nur ein einziges Mal in Deutschland. Die Kirche ist nicht wie sonst üblich aus Stein, sondern aus Lehm und Holz gebaut.
Dort, wo heute die Lehmkirche steht, stand früher einmal die Versöhnungskirche, und die war, wie überall sonst auch, aus Stein gebaut und hatte einen hohen Kirchturm. Diese alte Steinkirche war auch schon ein ganz besonderes Bauwerk. Sie stand nach der Teilung Berlins mitten im Grenzstreifen an der Berliner Mauer. Deshalb fanden hier keine Gottesdienste mehr statt, denn DDR-Bürger/innen durften das Grenzgebiet nicht betreten. Im Kirchturm wurden auch keine Glocken mehr geläutet. Stattdessen standen dort oben DDR-Grenzsoldaten und überwachten das Grenzgebiet. Im Jahre 1985 wurde die Steinkirche von der DDR-Regierung gesprengt.
Am 9. November 2000 wurde die neue Kapelle der Versöhnung feierlich eingeweiht. Sie steht genau an dem Platz, wo einmal die alte Kirche gestanden hatte. Beim Bau des Gotteshauses haben junge Menschen aus 14 europäischen Ländern mitgeholfen.
Jede Woche wird dienstags bis freitags ab 12:00 Uhr in der Kapelle der Versöhnung eine Andacht für jeweils einen der Toten an der Berliner Mauer abgehalten.
Aufgabe
Etwas von der alten zerstörten Steinkirche konnte gerettet werden. Worum handelt es sich? Tipp: Es steht nur wenige Schritte von der neuen Kirche entfernt.
Der Mauerpark ist ein sehr beliebter Treffpunkt und Erholungsort für junge Berlinerinnen und Berliner. Hier gibt es ein Amphitheater und an einem Hang Sitz- und Liegeplätze, die gerne genutzt werden. Speziell am Wochenende ist viel los. Hier trifft man dann neben den vielen "normalen" Besucherinnen und Besuchern auch Musiker/innen, Gaukler/innen und Künstler/innen. Außerdem gibt es sonntags einen Trödelmarkt. Der Mauerpark heißt so, weil von 1961 bis 1989 mitten durch dieses Gebiet die Berliner Mauer verlief. Die Grenze trennte an dieser Stelle die Bezirke Prenzlauer Berg (Ost-Berlin) und Wedding (West-Berlin). Reste der „Hinterlandmauer“ erinnern heute noch an die Zeit der Teilung der Stadt.
Direkt am Park liegt das Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion. In diesem Stadion spielte früher der Ost-Berliner Fußballverein „BFC Dynamo“. Der Verein gewann viele DDR-Meisterschaften. Der „BFC Dynamo“ war der Lieblingsclub des Chefs der Staatssicherheit der DDR („Stasi“), Erich Mielke. Deshalb war dieser Fußballclub bei vielen Fußballsfans in der DDR sehr unbeliebt. Am anderen Ende des Mauerparks, gleich hinter dem Gleimtunnel, befindet sich ein Kinderbauernhof, wo Schafe, Hühner, Ziegen, Gänse, Meerschweinchen und Kaninchen ihr Zuhause haben.
Der S-Bahnhof Bornholmer Straße ist ein ganz berühmter Ort. Auf der über die Gleise führenden Brücke befand sich von 1961 bis 1989 der Grenzübergang Bornholmer Straße.
Der ehemalige Grenzübergang war die erste Stelle, an der am Tag des Mauerfalls die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin geöffnet wurde und die DDR-Bürger nach West-Berlin hinübergehen durften. Am Abend des 9. November 1989 hatte Günter Schabowski, der Mitglied des Politbüros der DDR war (im Politbüro der DDR wurden die wichtigsten politischen Entscheidungen getroffen) auf einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz verkündet, dass für Privatreisen der DDR-Bürger ab „sofort, unverzüglich“ vereinfachte Ausreisegenehmigungen gelten sollten.
Das musste wohl heißen: die Bürger der DDR konnten ohne langes Warten auf eine Reiseerlaubnis in die Bundesrepublik reisen. Kurz darauf machten sich tausende DDR-Bürger auf den Weg zur Bornholmer Straße, um von dort aus nach West-Berlin zu gelangen. Nachdem immer mehr Menschen zur Brücke kamen, wurden von den DDR-Grenzsoldaten tatsächlich auch keine Kontrollen mehr durchgeführt.
An der östlichen Seite der Bösebrücke befindet sich eine Gedenktafel mit einem bekannten Spruch. Der ehemalige Bundeskanzler und Regierende Bürgermeister von West-Berlin, Willy Brandt, hatte schon wenige Monate vor dem Mauerfall gesagt: „Berlin wird leben und die Mauer wird fallen.“
Übrigens: Der Name "Bösebrücke" hat nichts damit zutun, dass hier einmal etwas Böses passiert ist. Die Brücke ist nach Wilhelm Böse benannt, der ein Widerstandskämpfer in der Zeit des Nationalsozialismus war.
Wir wünschen viel Spaß und viele interessante Entdeckungen! Wir freuen uns, wenn Sie uns Ihre Erfahrungen mit der Tour mitteilen.