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Sonntag, 11. August
Dortmund-Ems-Kanal wird eröffnet, 1899

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Im Dortmund-Ems-Kanal fährt ein Tankschiff in die Schleuse Rodde im Münsterland.

Dortmund-Ems-Kanal, die Schleuse Rodde im Münsterland.

Ein berühmter Kanal

Heute vor 125 Jahren, am 11. August 1899, wurde der Dortmund-Ems-Kanal durch den damaligen deutschen Kaiser Wilhelm II. eröffnet. Ein Kanal ist ein von Menschen angelegter künstlicher Fluss. Der Dortmund-Ems-Kanal war der erste große Kanal für die Binnenschifffahrt in Deutschland. Als „Binnenschifffahrt“ bezeichnet man den Schiffsverkehr, der nicht auf dem Meer, sondern auf Flüssen und Kanälen stattfindet. Zum ersten Mal konnten große Frachtschiffe auf dem Kanal direkt von den großen Industriestädten im Westen Deutschlands bis zur Nordsee fahren.

Brücken, Tunnel und technische Kunststücke

Der Bau des über 220 Kilometer langen Kanals hatte sieben Jahre gedauert. Mehr als 160 Brücken, viele Tunnel und Durchgänge, Staustufen und Kanaltore mussten die Arbeiter in dieser Zeit bauen. An einer Stelle führt der Kanal 15 Meter hoch über einen Fluss, an einer anderen Stelle werden die Schiffe durch ein Schiffshebewerk 14 Meter nach oben befördert.

Industrieller Aufschwung im 19. Jahrhundert

Der Grund für den Bau des Dortmund-Ems-Kanals war der Aufschwung der deutschen Industrie im 19. Jahrhundert. Vor allem im Ruhrgebiet wurde viel Kohle aus der Erde geholt. Mit der Energie, die beim Verbrennen der Kohle entsteht, kann man aus Eisenerz Eisen und Stahl herstellen. Diese werden für viele Produkte gebraucht. Das Eisenerz wurde oft von weither aus anderen Ländern wie Schweden herbeigeschafft. Aber die Eisenbahn allein reichte nicht zum Transport der Güter. Nur auf dem Wasser konnten die notwendigen Massen transportiert werden.

Ein Schiffshebewerk des Dortmund-Ems-Kanals in Nordrhein-Westfalen. Der Holzstich entstand nach einer Zeichnung um 1900.

Ein Schiffshebewerk des Dortmund-Ems-Kanals in Nordrhein-Westfalen.

Verkehrsinfrastrukturen

Seit Menschen Handel miteinander treiben, müssen Waren von einem Ort zum anderen transportiert werden. In der Industrialisierung stieg die Menge der weltweit gehandelten Waren in kurzer Zeit sprunghaft an. Darum mussten moderne Verkehrswege (man sagt auch „Infrastrukturen“) für den Handel mit Gütern geschaffen werden. Vor der Erfindung des Flugzeugs und des Automobils waren künstliche Wasserstraßen wie der Dortmund-Ems-Kanal die sinnvollste Lösung für diese Aufgabe. Wenige Jahre nach der Einweihung des Kanals durchzog bereits ein dichtes Netz von Kanälen Deutschland.

Heute noch wichtig

Wie wichtig der Transport auf dem Wasser für das Funktionieren der Wirtschaft ist, kannst du an den viele hundert Meter langen Containerschiffen sehen, mit denen heute Waren über die Ozeane geschippert werden. Aber auch die Binnenschifffahrt auf Flüssen und Kanälen ist immer noch wichtig. Fast 2000 Kilometer lang ist heute das Netz der Kanäle, die unser Land durchziehen. Und immer noch gibt es keine billigere Transportart für Güter als auf dem Wasser.

Der berühmte "Deutschland Achter":  Acht Ruderer, die mit ihrem Boot regelmäßig bei den Olympischen Spielen um die Goldmedaille kämpfen, zeigen hier ihr Können auf dem Dortmund-Ems-Kanal.

Der berühmte "Deutschland Achter": Acht Ruderer, die mit ihrem Boot regelmäßig bei den Olympischen Spielen um die Goldmedaille kämpfen, zeigen hier ihr Können auf dem Dortmund-Ems-Kanal.

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