Hallo Vero, vielen Dank für deine aufmerksame Lektüre! Du hast völlig recht, das neue Wahlrecht bedeutet hier eine Veränderung. Wir sind aktuell dabei, unsere Artikel zum Thema Wahlrecht (das sind mehr als man denkt) auf das jetzt geltende Wahlrecht anzupassen. Da sind wir für solche Hinweise sehr dankbar!
Hallo Ema, sehr häufig findet sicher der Spitzenkandidat oder die Spitzenkandidatin an der Spitze der Liste, die die Partei für eine Wahl aufstellt. Das ist allerdings nicht immer der Fall. Bei der Bundestagswahl werden von den Parteien Listen auf der Ebene der Bundesländer aufgestellt. Die Spitzenkandidaten können nur in dem Bundesland an der Spitze der Liste stehen, in dem sie kandidieren.
Hallo Alex, die Kreistagsmitglieder werden unmittelbar von den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises gewählt. Sie sind verpflichtet, ihrer Arbeit als Kreistagsabgeordnete frei und mit Rücksicht auf das öffentliche Wohl nachzugehen. Es gibt kein Mandat ihrer Wähler/innen, an das sie gebunden sind. Ganz im Gegenteil: Die Mitglieder des Kreistages sind an Aufträge nicht gebunden und frei in ihren Entscheidungen. Auf dieser Seite erfährst du mehr über die Kreistage in NRW.
Hallo Leni, als "Listenabgeordnete" bezeichnet man Abgeordnete im Deutschen Bundestag, die über die Landesliste ihrer Partei ins Parlament gekommen sind. Die anderen Abgeordneten sind im Bundestag, weil sie in ihrem Wahlkreis das Direktmandat gewonnen haben.
Hallo LyLa, die meisten Kandidatinnen und Kandidaten, die in einem Wahlkreis für das d
Direktmandat kandidieren, stehen auch auf der Landesliste. Sie können entweder durch den Gewinn des Wahlkreises oder gegebenenfalls auch über die Landesliste ins Parlament kommen.
Hallo kim, bei der Vergabe der Mandate im Bundestag gilt die Regel, dass es mindestens gleichviel Listenmandate über die Zweitstimme wie Direktmandate über die Erststimme geben muss. Bei den Ergebnissen der Parteien kann das anders aussehen.
Hallo Jürgen, bei der Bundestagswahl 2021 gab es 299 Direktmandate, 299 Mandate über die Landeslisten der Parteien, 34 Überhangmandate und 104 zusätzliche Ausgleichsmandate. Damit hat der Deutsche Bundestag aktuell 736 Abgeordnete. Bei den Direktmandaten gilt weiterhin, dass der Kandidat oder die Kandidatin, der oder die die meisten Stimmen im Wahlkreis erhält, direkt in den Bundestag gewählt ist. Wollte man eine andere Lösung, müsste fast immer ein zweiter Wahlgang durchgeführt werden. Anders als in Großbritannien, wo zwei große Parteien die meisten Sitze unter sich ausmachen, gibt es in Deutschland eine größere Zahl an Parteien, deren Direktkandidat/innen die Stimmen unter sich aufteilen.
Hallo Der Neur, du kannst jeden Politiker und jede Politikerin unterstützen, dessen oder deren Politik und Engagement du gut findest. Direkt wählen kannst du aber nur Kandidaten und Kandidatinnen deines eigenen Walkreises.
Hallo J, wir finden es toll, dass du dich so für Politik interessierst und sogar über die Gründung einer eigenen Partei nachdenkst. Allerdings schließt eine Parteigründung den Abschluss von Verträgen voraus. Das kann man mit 18 Jahren machen, sobald man geschäftsfähig ist. Für die Teilnahme an einer Wahl ist nicht die Größe einer Partei entscheidend. Man muss aber eine bestimmte Zahl von so genannten "Unterstützungsunterschriften" vorweisen zu können, um an der Wahl teilnehmen zu dürfen. Auf dieser Seite des Bundeswahlleiters findest du die Einzelheiten.
Hallo Luna112, ja, das kann man. So kommen viele Abgeordnete in den Bundestag. Denn nur 299 Abgeordnete werden als Direktkandidaten gewählt. Die restlichen Abgeordneten kommen über die Landeslisten in den Bundestag.
Hallo Apjaeck, das wird durch die Auszählung der Stimmen entschieden. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. In unserem Lexikonartikel "Wahlsystem" kannst du dazu einiges lesen. Nach dem Wahlergebnis stehen den Parteien eine gewisse Zahl von Mandaten zu. Diese setzen sich zusammen aus den direkt gewonnenen Mandaten in den Wahlkreisen und den Mandaten, die über die Listen der Bundesländer vergeben werden. Dafür legt jede Partei vor der Wahl die Reihenfolge der Kandidat/innen auf den Landeslisten der Bundesländer fest. Danach ergeben sich die Kandidat/innen für den Bundestag. Wenn du ganz genau wissen willst, wie das funktioniert, schau dich doch einmal auf der Seite des Bundeswahlleiters um. Da wird dieses schwierige Verfahren erklärt.
Hallo Kanasa3206, Herr Rabanus hat bei der Bundestagswahl mehr Stimmen in seinem Wahlkreis gewonnen als bei der letzten Wahl. Trotzdem hat es nicht zum Direktmandat gereicht, weil sein Gegenkandidat von der CDU mehr Stimmen bekommen hat. Martin Rabanus war auf dem 9. Listenplatz der hessischen SPD. Weil die SPD aber so viele Direktmandate gewonnen hat, hat dieser Listenplatz nicht ausgereicht, um einen der 15 Sitze zu bekommen, die der hessischen SPD nach dem Ergebnis der Zweitstimmen zustehen.
Hallo Jünnie, alle Abgeordneten des Deutschen Bundestages haben die gleichen Rechte und Pflichten. Alle sind sie vom Volk, also von den Bürgerinnen und Bürgern, gewählt. Und, ganz wichtig: Sie sind unabhängig und nur ihrem Gewissen verpflichtet! Trotzdem folgen die Abgeordneten in der Regel ihrer Parteilinie. Schließlich sind sie auch Mitglied ihrer Partei und damit auch als Vertreter/in ihrer Partei gewählt worden. Abgeordnete, die in einem Wahlkreis direkt gewählt worden sind, haben oft eine besondere Beziehung zu den Bürgerinnen und Bürgern ihres Wahlkreises. Sie halten manchmal Sprechstunden dort ab, manchmal berichten sie auch regelmäßig in der Presse ihres Wahlkreises über die Arbeit im Bundestag oder anderes mehr. Wer einen Wahlkreis direkt gewonnen hat, vielleicht sogar mit hoher Prozentzahl, hat damit auch zum Ausdruck gebracht, dass er "nah bei den Menschen" ist.
Diejenigen, die über die Landeslisten in den Bundestag kommen, haben kein Direktmandat gewonnen. Das kann unterschiedliche Gründe haben. Es kann sein, dass sie einen Wahlkreis "verloren" haben, wo ihre Partei bisher immer gut abgeschnitten hat (das ist natürlich dann nicht so gut), es kann auch sein, dass jemand zwar das Direktmandat nicht gewonnen hat, aber trotzdem ziemlich viele Stimmen im Vergleich zur vorangegangenen Wahl gewonnen hat (das findet dann auch oft Anerkennung bei den Parteifreunden).
Diejenigen, die das Direktmandat gewonnen haben und auf der Liste "abgesichert" waren, fallen natürlich "raus". Das heißt, sie kommen ja auf jeden Fall in den Bundestag und brauchen über die Liste nicht mehr berücksichtigt werden.
Hallo Jan, wir wollen mit gendergerechter Sprache auch Frauen in der Sprache sichtbar machen. Auch wenn das manchmal etwas ungewohnt ist beim Lesen, macht es doch viel Sinn, zum Beispiel von Ärztinnen und Ärzten zu schreiben und nicht nur von Ärzten. Denn Sprache prägt unser Bewusstsein. Wir nehmen dann bewusst wahr, dass nicht nur Männer gemeint sind, sondern benennen auch die Frauen in unserer Sprache. Wir werden dann beim Lesen aufmerksam darauf, dass sowohl Männer wie auch Frauen gemeint sind. Frauen sind dann nicht nur "mitgemeint", sondern es kommt auch deutlich zum Ausdruck, dass sie eine eigene Bedeutung haben. Dass das Lesen dadurch manchmal etwas aufwendiger ist, ist richtig. Aber das spricht ja nicht unbedingt dagegen. Vieles ist vielleicht eher ungewohnt und "stört" uns deswegen. Wenn wir aber möchten, dass Frauen gleichberechtigt auch in der Sprache sind, ist dieser kleine Mehraufwand doch zumutbar. Und was die Akzeptanz in der Bevölkerung betrifft von gendergerechter Sprache: Es gibt eine Mehrheit (etwa 65 Prozent), die die Berücksichtigung von Frauen in der Sprache derzeit nicht wollen. Aber trotzdem spricht doch nichts dagegen, die Möglichkeiten unserer Sprache zu nutzen, um mehr Gerechtigkeit zu schaffen. Das bedeutet ja nicht, dass die Menschen dazu gezwungen werden, selbst auch gendergerecht zu sprechen. Jeder und jede macht es so, wie sie und er es für richtig ansieht.
Hallo Uschi, genau so funktioniert das. Wenn ein Kandidat oder eine Kandidatin bereits das Direktmandat gewonnen hat, steht er oder sie ja bereits als Mitglied des Bundestages fest. Dann können die weiter hinten auf der Landesliste postierten Kandidat/innen nachrücken.
Hallo Susi, bei der Bundestagswahl kann man nur Parteien wählen, die im Bundesland des Wählers oder der Wählerin mit einer Liste antreten. Beispielsweise können nur die Wähler/innen in Bayern die CSU wählen.
Hallo Marlon, darüber kann man im Moment nur spekulieren. Wenn das Wahlergebnis feststeht (das wird vermutlich in der Nacht nach der Bundestagwahl sein), sieht man, welche Koalitionen möglich sind. Dann sind die Parteien an der Reihe. Sie müssen in Koalitionsverhandlungen heraus finden, welche Parteien am meisten Gemeinsamkeiten haben und am besten zusammen arbeiten können. Wenn diese Parteien ausreichend Abgeordnete haben, um eine/n Regierungschef/in mit absoluter Mehrheit zu wählen, werden sie gemeinsam die Regierung bilden. Bis es soweit ist, bleibt es aber sicher sehr spannend.
Hallo Aires, die Zahl der Direktkandidat/innen im Wahlkreis ist nicht begrenzt. In manchen Wahlkreisen gibt es deswegen sehr lange Wahlzettel, da sich viele Kandidaten und Kandidatinnen aus unterschiedlichen Parteien und auch Einzelkandidat/innen um das Direktmandat dort bewerben.
Hallo Christiane, die Erststimmen, die ein unterlegener Kandidat oder eine unterlegene Kandidatin im Wahlkreis erhält, spielen für das Ergebnis der Bundestagswahl keine Rolle. Dafür ist die Zweitstimme entscheidend.
Hallo Ted, jede/r in seinem oder ihrem Wahlkreis direkt gewählte Kandidat/in zieht als Abgeordnete/r in den Bundestag ein.
Hallo Mariola, die Zweitstimmen werden bundesweit ausgezählt. Eine Partei muss also auf jeden Fall 5% der bundesweit abgegebenen Zweistimmen erreichen. Das gilt beispielsweise für die CSU, die nur in Bayern antritt. Bislang hat die CSU bei allen Bundestagswahlen so viele Stimmen gewonnen, dass sie bundesweit über der Fünfprozenthürde lag. Wenn das nicht der Fall wäre, würde es nur die Möglichkeit geben, über den Gewinn von drei Direktmandaten den Einzug in den Bundestag zu schaffen.
Hallo Steff, die drei Direktmandate können bundesweit geholt werden. Das muss also nicht in einem Bundesland sein. Das hat es auch schon gegeben. So gewann die damalige PDS 1994 vier Direktmandate, aber nur 4,4% der Zweitstimmen. Damit zog die PDS in den Bundestag ein. Um den Fraktionsstatus zu erhalten, muss eine Partei aber mindestens 5% der Abgeordneten stellen. Das war beispielsweise 1994 bei der PDS dann nicht der Fall.
Hallo Maddes, dieser Fall könnte tatsächlich eintreten, denn die Absicherung über die Landesliste ist nur in einem Bundesland möglich. Deshalb achten die Parteien sehr genau darauf, dass dieser Fall mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit nicht eintritt. Ein Beispiel aus jüngerer Zeit ist uns wohl auch darum nicht bekannt.
Hallo Maddes , grundsätzlich ist diese Überlegung richtig. Die Partei wird alle diese direkt gewonnenen Mandate erhalten. Die Kandidat/innen von der Landesliste kommen in der Regel nicht zum Zuge (das Auswahlverfahren ist allerdings so kompliziert, dass in seltenen Ausnahmefällen doch noch zusätzliche Mandate anfallen könnten). Die anderen Parteien erhalten dann Ausgleichsmandate, um diese Überhangmandate auszugleichen.
Hallo Yro, das ist sehr unterschiedlich. Die großen im Bundestag vertretenen Parteien stellen in den meisten Wahlkreisen eigene Kandidatinnen oder Kandidaten auf. Viele der kleineren Parteien haben aber nicht genug Kandidat/innen für alle Wahlkreise oder treten nur in einem Bundesland an. Dazu kommen Kandidaten und Kandidatinnen, die nicht für eine Partei antreten. Darumstehen die Wahlzettel in den einzelnen Wahlkreisen oft ganz unterschiedlich aus.
Hallo M.U, ja so ist das. Und es kommt immer wieder vor. Dieser "überzählige" Sitz ist dann ein Überhangmandat.
Hallo Alfreda Noncia, die Anzahl der Abgeordneten, die eine Partei in einem Bundesland in den Bundestag entsenden kann, werden anhand des Zweitstimmenanteils pro Bundesland errechnet. Wenn also eine Partei 25 Prozent der Zweitstimmen in einem Bundesland erreicht, stehen ihr auch 25 Prozent der Abgeordnetensitze dieses Bundeslandes zu. Voraussetzung ist aber, dass die Partei mindestens 5 Prozent der bundesweit abgegebenen Zweitstimmen erhält. Bei deinem Beispiel oben ist insofern ein Fehler drin, weil 25 Prozent nicht gleich 25 Sitze sein müssen. Wieviele Abgeordnete tatsächlich aus einem Bundesland im Bundestag sitzen werden, hängt aber mit weiteren Rechnungen zusammen, die etwas kompliziert sind. Wenn es dich interessiert, lies doch einmal unsere Stichworte "Überhangmandat" und "Ausgleichmandat" nach.
Wenn eine Partei in einem Bundesland über 5 Prozent liegt, bundesweit insgesamt aber darunter, dann kommt diese Partei nicht in den Bundestag. Es gibt aber eine Ausnahme: Wenn die Partei 3 Direktmandate gewinnt, dann werden auch alle anderen gewonnenen Stimmen bei der Vergabe der Parlamentssitze berücksichtigt.
Hallo Pusteblume, möchtest du wissen, wie die Liste der Kandidat/innen auf der Landesliste zustande kommt. Dafür müssen Wahlparteitage abgehalten werden. Auf diesen Wahlparteitagen werden die Plätze für die Landeslisten in einer geheimen Wahl vergeben.
Hallo tomtom, mit den Landeslisten wird das föderale, also bundesstaatliche System der Bundesrepublik Deutschland betont. Ein wichtiger Grund ist dabei, dass die Parteien flexibel agieren können. Beispielsweise kann eine Partei, die vor allem die Interessen eines Bundeslandes vertritt, dann auch nur eine Landesliste für dieses Bundesland einreichen. Eine "Mecklenburg-Vorpommern-Partei" müsste also nicht auch im Saarland antreten. Das Auswahlverfahren der Zweitstimmen bei der Bundestagswahl ist sehr kompliziert, unter anderem, weil die Bevölkerungszahl der Bundesländer, die Wahlbeteiligung und natürlich das Ergebnis der Parteien in den einzelnen Ländern dabei eine Rolle spielen. Hier im Lexikon von Hanisauland können wir das nicht im Detail erklären. Wenn du es genau wissen willst, empfehlen wir dir einen Blick auf die Seite des Bundeswahlleiters.
Hallo BibiBlocksberg, das Wahlgesetz schreibt vor, dass die Landesliste auf einem Wahlparteitag gemäß dem Parteiengesetz aufgestellt werden muss. Die Reihenfolge der Kandidat/innen auf der Liste steht aber nicht unbedingt vorher fest. Oft kommt es auch zu Kampfabstimmungen um die jeweiligen Listenplätze. Im welcher Weise das im Vorhinein abgeklärt wird, ist von Partei zu Partei unterschiedlich. Die letzte Entscheidung über die Liste hat aber immer der Wahlparteitag.
Hallo kleingünni, wir möchten dich bitten, deine Fragen ausformuliert zu schicken. Leider verstehen wir nicht, was dir genau unklar ist. Wenn du das so schreibst, dass wie deine Frage gut verstehen, dann antworten wir gerne auch ausführlicher!
Hallo kleingünni, Einzelbewerber/innen, die die für einen Sitz im Deutschen Bundestag kandidieren, treten nicht für eine Partei an und sind damit auch nicht über die Landesliste einer Partei abgesichert.
Hallo Hopefulljo, die Berechnung der Sitzplatzverteilung bei der Bundestagswahl gehört zu den besonders komplizierten Bereichen des deutschen Wahlsystems. Dabei spielen neben den Ergebnissen in den einzelnen Bundesländern die Größe der Bundesländer und die Zahl der abgegebenen Stimmen eine Rolle. Wenn du dich damit eigehender beschäftigen willst, empfehlen wir dir diese Seite der Landeszentrale für politische Bildung in Baden-Württemberg. Da wird das Verfahren am Beispiel des Ergebnisses der Bundestagswahl 2017 in Baden-Württemberg sehr detailliert erklärt.