Sonne oder Erde: Wer ist Mittelpunkt der Welt?
Heute vor 551 Jahren, am 19. Februar 1473, wurde der Pfarrer und Astronom Nikolaus Kopernikus in Polen geboren.
Ein Experte auf vielen Gebieten
Noch als Kind wurde er Vollwaise und lebte danach bei seinem Onkel Lucas Watzelrode, dem Bischof von Frauenburg. Kopernikus hatte viele Interessen. Daher studierte er nicht nur eine Fachrichtung sondern Mathematik, Medizin, Theologie, Jura, Kirchenrecht und auch Astronomie. Zuerst arbeitete er als Leibarzt für seinen Onkel, später für die Kirche in Frauenburg.
Ein neuer Mittelpunkt
In seiner Freizeit beobachtete er die Sonne, die Sterne und unsere Erde. Dabei stellte er fest: Alle Himmelskörper drehen sich um die Sonne, sie ist der Mittelpunkt der Welt. Und er glaubte auch, dass einige Sterne weiter entfernt von der Erde seien als die Sonne. Seine Beobachtungen vertraute er 1514 nur einigen Freunden in einem kurzen Bericht an, denn dieser war von höchster Brisanz.
Man glaubte nämlich damals an das Weltsystem des Griechen Ptolemäus. Das besagte, dass die Erde das Zentrum der Welt ist und alle Himmelskörper um sie herum kreisten. Auch die Kirche, die damals sehr viel Macht hatte, war von diesem System überzeugt, da es die Schöpfung, wie sie in der Bibel steht, unterstützte.
Verboten von der Kirche
Auch wenn Kopernikus Ideen den allgemeinen Ansichten widersprachen, forschte er weiter und verfasste sein großes Werk, dass in seinem letzten Lebensjahr veröffentlicht wurde. Natürlich glaubte ihm fast niemand, da er keine handfesten Beweise für seine Theorien hatte und, weil man Jahrhunderte alte Überzeugungen nicht von heute auf morgen umstoßen kann. Für lange Zeit verbot die Kirche seine Bücher.
Galilei gab ihm Recht
Erst der Italiener Galileo Galilei (1564-1642) setzte sich für das System von Kopernikus ein und fand Beweise für seine Lehre. Fast 300 Jahre nach der Veröffentlichung hob die Kirche das Verbot des Buches endlich auf und akzeptierte, dass die Sonne der Mittelpunkt des Weltalls ist.