Dietrich Bonhoeffer, der heute vor 118 Jahren am 4. Februar 1906 geboren wurde, gehört zu den wichtigsten evangelischen Theologen des 20. Jahrhunderts.
Auch in der Gefahr zu seinen Überzeugungen stehen
Schon als junger Pfarrer fordert er im Berlin der 1930er Jahre, dass sich die Kirche aktiv der Welt stellen muss: Mit dem ganz persönlichen Glauben allein ist es nicht getan, zum Christsein gehört der Dienst für den anderen. Von Anfang an legt er sich darum auch mit den Nationalsozialisten an und engagiert sich trotz Rede- und Schreibverbot in der oppositionellen „Bekennenden Kirche“. Ein Angebot von Freunden, ihn in Amerika in Sicherheit zu bringen, lehnt er ab: Wer als Christ glaubwürdig sein will, muss sich auch in der Gefahr zu seinen Überzeugungen bekennen!
Aktiv im Widerstand
Seit 1940 ist Dietrich Bonhoeffer im politischen und militärischen Widerstand gegen Adolf Hitler aktiv. Immer wieder versucht er, Kontakte zu Großbritannien und den USA herzustellen, die zu dieser Zeit im Krieg gegen Deutschland sind. Am 5. April 1943 wird er verhaftet und die nächsten zwei Jahre in verschiedenen Gefängnissen und Konzentrationslagern eingesperrt. Zwei Wochen vor Kriegsende wird er am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg hingerichtet. Er ist nur 39 Jahre alt geworden.
Den Glauben nie verloren
Auch in der Haft und unter Todesangst hat Dietrich Bonhoeffer seinen Glauben nie verloren. In einem Neujahrsgruß an seine Verlobte und an seine Eltern vom Dezember 1944 (es ist einer seiner letzten Briefe) schreibt er ein Gedicht, das seinen Glauben auch in Zeiten der Not und der Verfolgung zum Ausdruck bringt. Es ist sehr berühmt geworden. So fängt es an:
„Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.
Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das Du uns geschaffen hast.“ — Dietrich Bonhoeffer