- Offizieller Name:
- Islamische Republik Afghanistan
- Hauptstadt:
- Kabul
- Kontinent:
- Asien
- Währung:
- Afghani
- Sprachen:
- Dari, Paschtu, zahlreiche andere Sprachen
- Fläche:
- 652.000 km²
- Einwohner/innen:
- 37,1 Millionen
- Nationalfeiertag:
- 19. August; Unabhängigkeitstag
Afghanistan liegt an der Grenze von Südasien zu Zentralasien. Seine Nachbarländer sind im Norden Turkmenistan, Tadschikistan und Usbekistan, im Osten und Süden China und Pakistan sowie im Westen Iran. Drei Viertel des Landes sind von Gebirgen bedeckt, der höchste Berg ist über 7.500 Meter hoch. Afghanistan hat keinen Zugang zum Meer, das Klima ist kontinental mit heißen Sommern und sehr kalten Wintern. Größte Stadt ist die Hauptstadt Kabul mit rund vier Millionen Einwohnern.
Das Ende der Demokratie?
Die „Islamische Republik Afghanistan“ ist eine Präsidialdemokratie mit einem direkt vom Volk gewählten Präsidenten an der Spitze. Das Leben für die Menschen im Land war in den letzten 20 Jahren sehr unsicher. Immer wieder gab es Anschläge und Selbstmordattentate der sogenannten Taliban, bei denen viele Menschen starben. Die Taliban sind eine Gruppe von islamistischen Kämpfern. Sie wollen keine Demokratie im Land haben, sondern eine strenge islamische Herrschaft durchsetzen. In den letzten 20 Jahren waren Soldatinnen und Soldaten aus etwa 50 Ländern in Afghanistan im Einsatz, um für Frieden und Sicherheit zu sorgen. Seit Juli 2021 ist dieser Einsatz beendet. Mit dem Rückzug der Truppen haben die Taliban Kabul, die Hauptstadt Afghanistans, erobert und die Macht im Land übernommen.
Viele Menschen haben große Angst davor, was nach der Machtübernahme der Taliban im Land passiert. Vor allem diejenigen, die den ausländischen Soldatinnen und Soldaten geholfen haben, fürchten, dass sich die Taliban rächen werden. Deswegen wollen sie ihr Land verlassen.
Viele Völker und Sprachen
Afghanistan ist ein Vielvölkerstaat. Neben den offiziellen Landessprachen Dari und Paschtu sprechen die Einwohner/innen viele weitere Sprachen. In der Verfassung steht, dass die Angehörigen aller Volksgruppen und Religionen gleichberechtigt sind, ebenso wie Frauen und Männer. Die islamistischen Talibangruppen haben aber ein sehr rückständiges Bild davon, wie Frauen und Mädchen sich verhalten sollen. Sie wollen nicht, dass Mädchen und Frauen ausgebildet werden und selbst bestimmen, wie sie leben.
Ein junges Land
Fast jeder zweite Afghane ist unter 15 Jahre alt. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung ist gerade einmal 18 Jahre. Das liegt vor allem an der hohen Geburtenrate. Bis auf einen sehr kleinen Anteil der Bevölkerung sind die Menschen in Afghanistan muslimischen Glaubens.
Große Armut und viele Probleme
Afghanistan gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Für die Menschen ist es nicht einfach, sich von den natürlichen Produkten des Landes zu ernähren. Die Landwirtschaft, in der etwa achtzig Prozent der Erwerbstätigen arbeiten, ist vor allem im Südosten des Landes extrem vom Monsun-Regen abhängig. Klima und Berge erschweren die Nutzung des Bodens. Arbeitslosigkeit, Korruption und die große Zahl von Menschen, die weder lesen noch schreiben können, stellen weitere große Probleme dar.
Ein wildes Land
Die riesigen Gipfel des Hindukusch und die rauen Berglandschaften bestimmen die Landschaft in Afghanistan. Und es gibt noch weitere tolle Landschaften. Dazu gehört die Band-e-Amil-Seenkette, eine Reihe von sechs aufgestauten Seen, über die es viele Legenden gibt. Nicht weit davon entfernt ist das Bamiyan-Tal. Dort finden sich archäologische Überreste aus vielen Kulturen. Sie geben Auskunft über eine Zeit, als Afghanistan an der weltberühmten Seidenstraße lag, auf der Menschen aus vielen Ländern Handel miteinander trieben. Die UNESCO hat das Tal zum Weltkulturerbe erklärt.