Die alleinerziehende Mutter des zwölfjährigen Ali liegt schwerverletzt im Krankenhaus. Am liebsten würde der Junge sie nach Hause holen, um sie dort besser pflegen zu können. Doch dazu fehlt ihm das Geld. Auch seine Freunde Mamad, Reza und Abolfazi wachsen in Armut weitgehend auf der Straße auf. Mamad muss sich zudem vor den Übergriffen des gewaltbereiten Vaters in Acht nehmen. Abolfazi ist mit seiner Familie aus dem vom Bürgerkrieg bedrohten Afghanistan in den Irangeflohen. Zahra, Abolfazis Schwester, verkauft auf der Straße illegal Sachen, um die Familie über Wasser zu halten. Dabei sind Ali und seine Freunde ganz auf das Wohlwollen eines älteren Ganoven angewiesen, der sie ab und zu in einer Autowerkstatt arbeiten lässt. Als sie für ihn die Reifen hochwertiger Automodelle stehlen sollen, werden sie beinahe erwischt. Ali glaubt, der Ganove werde sie dafür hart bestrafen. Doch dieser hat andere Pläne mit Ali und seiner Clique. Sie sollen sich in einer gemeinnützigen Schule einschreiben und auf diese Weise Zugang zum Keller der Einrichtung erhalten. Im Kanalsystem befindet sich ein wertvoller Schatz, den sie bergen sollen. Dies wird für Ali bald zu einer Gewissensfrage. Denn ein engagierter Lehrer kümmert sich ernsthaft um die Straßenkinder der Stadt und möchte ihnen etwas Bildung ermöglichen. Die Schule, die auf Spenden angewiesen ist, steht plötzlich kurz vor der Schließung. Ali muss sich entscheiden, wie er sich weiter verhalten soll. Einer nach dem anderen seiner Clique springt aus unterschiedlichen Gründen ab. Unter Einsatz seines Lebens gibt Ali die Hoffnung nicht auf, er könne sich und seiner Mutter ein besseres Leben ermöglichen.
Wenn Erwachsene in Handarbeit einen Tunnel graben, ist das in der filmischen Umsetzung durch die Enge des Raumes und die gespenstische Beleuchtung des Handlungsortes schon spannend genug. Bei Kindern als Hauptfiguren erscheint diese lebensgefährliche und körperlich stark belastende Arbeit noch weitaus bedrohlicher. Zudem wenn sie noch dazu gezwungen werden, wie in dieser Geschichte. Zumal Ali und die anderen Kinder bereits hilflos und ohne Rechte Kinderarbeit ausgeliefert sind. Nicht viel besser ergeht es dem afghanischen Flüchtlingsmädchen Zahra, das beim illegalen Straßenhandel von der Polizei geschnappt und in einem Jugendgefängnis auf übelste Weise bestraft wird. Der iranische Filmemacher Majid Majidi hat schon mehrfach Kinderfilme gedreht, die auch in Deutschland erfolgreich waren. In seinem neuen Werk, das bis auf die im Filmstudio entstandenen Tunnelszenen an realen Schauplätzen im Iran gedreht wurde, hat er überwiegend mit Laiendarsteller/innen und mit Straßenkindern gearbeitet. All das lässt den Film fast dokumentarisch erscheinen. Selbst der in der Rolle des Ali wirklich überragende Rouhollah Zamani stand noch nie zuvor vor der Kamera.
Filme können nicht nur gut unterhalten und spannend sein. Sie können auch Einblicke in andere Lebenswelten bieten und veranschaulichen, wie es Kindern in anderen Ländern geht, gerade wenn sie unter schwierigen und sogar dramatischen Lebensbedingungen aufwachsen müssen. Dem erfahrenen Regisseur war daran gelegen, „einen unterhaltsamen, energiegeladenen, fröhlichen Film voller Abenteuer und Mut“ zu machen und zu zeigen, dass die Kinder von der Straße sehr einfallsreich und widerstandsfähig sind. Zugleich setzt er sich für die Würde und die Rechte aller Kinder weltweit ein. Eines dieser Rechte ist das Recht auf Bildung – wie der Film anschaulich zeigt, ein unermesslicher Schatz und der Schlüssel für eine bessere Zukunft.
HanisauLand ist eine Webseite für Acht- bis 14jährige. Wir veröffentlichen nur Beiträge von Kindern und Jugendlichen. Gerne können Sie uns über die E-Mail-Adresse redaktion(at)hanisauland.de eine Nachricht senden.
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