Hallo Gini, als die Sowjetunion unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann, abhängige politische Führungen in ihren Nachbarstaaten in Osteuropa einzusetzen und sozialistische Parteien in anderen Staaten massiv zu unterstützen, wurde das von den westlichen Siegerstaaten als Bedrohung empfunden. Tatsächlich bildete sich schnell eine Trennlinie zwischen den liberalen und demokratischen Staaten in Westeuropa und den von der Sowjetunion abhängigen Staaten Osteuropas heraus. Der britische Premierminister Churchill hat dafür schon 1946 den Begriff des "Eisernen Vorhangs" verwendet.
Hallo Stefan, Volksrepublik und sozialistische Republik waren in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts übliche Selbstbezeichnungen von Staaten, die sich als sozialistisch verstanden. Volksrepublik nennt sich beispielsweise bis heute auch China, es gab aber auch sozialistische Volksrepubliken wie Albanien. Die Bezeichnung Volksrepublik verweist auf den angeblichen Willen des Volkes, der sich in dieser Staatsform ausdrückt. Tatsächlich gab es in kaum einer Volksrepublik eine demokratische Selbstbestimmung der Menschen. Mit der Bezeichnung sozialistisch wird die Prägung von Wirtschaft und Gesellschaft nach den Vorstellungen der Theoretiker des Sozialismus im 19. Jahrhundert hervorgehoben. In der Realität gab es in den Staaten des Warschauer Paktes nur wenige politische Eigenwege. Alle Staaten mussten sich nach dem Vorbild und der Vorgaben der Sowjetunion organisieren.
Hallo Maya, weil sie befürchteten, dass die Menschen im eigenen Land auch solche Reformen wollten und dann die Macht der kommunistischen Partei bröckeln und es zu Unruhen oder Aufständen im eigenen Land kommen würde.
Hallo Interessekeks, der Lebensstil vieler Menschen in den westlichen Industriestaaten war in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch die Konsumgesellschaft geprägt. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung nach den Zweiten Weltkrieg und dem wachsenden Wohlstand der Gesellschaften wurde es für viele Menschen selbstverständlich, an dieser Konsumgesellschaft teilzunehmen und viele persönliche Freiheiten zu genießen. Auch die Staaten des Ostblocks erlebten in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg einen ökonomischen Aufstieg. Allerdings wurde nie das Niveau des Wohlstandes im Westen erreicht. Dazu kam der Druck durch die sozialistischen Machthaber, der das Leben für viele Menschen schwer machte. Man konnte nicht sagen, was man wollte, viele im Westen selbstverständliche Freiheiten waren nicht vorhanden und das Leben war stark durch die Teilnahme an den vom Staat verordneten Tätigkeiten und Ritualen geprägt. Schau doch mal auf die Seite des Deutschen Historischen Museums www.dhm.de/lemo. Da erfährst du viel über die unterschiedlichen Lebensverhältnisse und Lebensstille am Beispield der beiden deustchen Staaten Bundesrepublik Deutschland und DDR.
Hallo lalunaa, das Manifest der 2000 Worte wurde im Juni 1968 in Prag veröffentlicht. Es enthielt die Forderungen nach einer politischen Erneuerung der Tschechoslowakei und war von einer großen Zahl von Künstlern und Intellektuellen unterzeichnet worden. Heute gilt es als eines der wichtigsten Dokumente des Prager Frühlings, also des Aufstandes in der Tschechoslowakei gegen das von der Sowjetunion abhängige sozialistische Regime. Die Niederschlagung des Prager Frühlings durch die Truppen der Länder des Warschauer Pakts war eines der dramatischsten und tragischsten Ereignisse des Kalten Krieges.
Hallo laluna, in der Tschechoslowakei kam es im Frühling 1968 zu einer politischen Bewegung, die sich gegen die Einschränkungen der Freiheit in dem sozialistischen Land und gegen die Einmischung der Sowjetunion in die Politik des Landes stellte. Diese Bewegung gewann immer mehr Anhänger/innen und führte schließlich zu einem Aufstand gegen das herrschende System. Dieser Aufstand wurde von Truppen der Staaten des Warschauer Paktes mit Gewalt niedergeschlagen. Wie in vielen Auseinandersetzungen in den Jahres des Kalten Krieges wurde die brutale Niederschlagung des Aufstandes im Westen heftig kritisiert. Letztlich kam es aber zu keiner aktiven Unterstützung der Aufständischen, sondern man ließ die Sowjetunion in ihrem Einflussbereich ungehindert vorgehen.
Hallo Lucas , du meinst wahrscheinlich die Reformpolitik, die 1985 mit dem neuen Generalsekretär der KPdSU Michail Gorbatschow einsetzte. Gorbatschow forderte Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung) für die Sowjetunion. Diese Öffnungspolitik griff schnell auch auf andere Länder des Ostblocks über. Lies dazu doch einmal unseren Kalendereintrag über diesen wichtigen Politiker, der vor wenigen Wochen 90 Jahre alt wurde, hier im Kalender von Hanisauland.
Hallo CRYMSON , die Führungsmacht des Ostblocks war die Sowjetunion. Dazu kamen zahlreiche Länder in Osteuropa, darunter die DDR, Polen, die Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien.
Hallo Julia, neben der Sowjetunion, die die Führung in der sozialistischen Welt für sich beanspruchte und mit Gewalt durchsetzte, gehörten praktisch alle Länder Nordosteuropas und Osteuropas zum so genannten Ostblock. Auch die DDR war Teil dieser Staatengruppe.
Hallo lennyboy, Ungarn geriet nach dem Zweiten Weltkrieg unter den Einfluss der kommunistischen Sowjetunion. Diese setzte mit Zwang durch, dass in Ungarn eine sozialistische Regierung an die Macht kam. Im so genannten Ostblock, der aus den von der Sowjetunion kontrollierten Staaten Osteuropas und der Sowjetunion bestand, kam Ungarn eine besondere Rolle zu. Es hatte eine lange Grenze zum neutralen Österreich, die für geheime diplomatische Kontakte genutzt wurde. Aber Ungarn galt darum auch immer als ein "unsicheres" Land aus Sicht der Machthaber in der Sowjetunion. 1956 gab es einen Aufstand in Ungarn, der sich gegen die Unterdrückung der Menschen richtete. Dieser Aufstand wurde von den angrenzenden sozialistischen Staaten mit Gewalt niedergeschlagen, viele der Führer des Aufstandes landeten in Konzentrationslagern oder wurden getötet. Danach bildete sich in Ungarn eine etwas liberalere Form des Sozialismus heraus. Anders als in der DDR konnten die Menschen beispielsweise mit Einschränkungen in den Westen reisen. Trotzdem blieb das Land ein diktatorisch regierter Staat. Als Ende der 1980er Jahre die Macht der Sowjetunion bröckelte, gehörten die Ungarn zu den ersten Nationen, die sich ihre Freiheit erkämpften. Für das Ende der SED-Herrschaft in der DDR spielten die neu gewonnenen Freiheiten der Ungarn eine große Rolle. Nach 1989 hat sich Ungarn schnell als demokratischer Staat etabliert und ist dann auch bald der EU beigetreten.