Der Begriff "indigen"
Das Wort „indigen“ kommt aus dem Lateininschen und bedeutet „in einem bestimmten Gebiet geboren“ oder „in einem bestimmten Gebiet zuhause“. Spricht man von „indigener Bevölkerung“, meint man Menschen, die von jeher in einem Gebiet leben.
Auf der Welt leben etwa 470 Millionen indigene Menschen in 90 verschiedenen Ländern. Viele indigene Gruppen kämpfen für ihre Rechte, zum Beispiel für mehr Mitsprache bei politischen Entscheidungen. In Europa gehören zu den Indigenen die Samen in Skandinavien und die Inuit in Grönland.
Indigene Bevölkerung
In allen Erdteilen leben Indigene. Sie sind so unterschiedlich wie die ungefähr 4.000 verschiedenen Sprachen, die sie sprechen. Es gibt bisher keine von allen Menschen anerkannte Beschreibung, was „indigene Bevölkerung“ genau bedeutet. Auf viele Indigene trifft zu, dass sich ihr kulturelles Selbstverständnis und ihre Gebräuche vom Rest der Gesellschaft in ihrem Land unterscheiden und sie sich selbst als eine eigene, abgegrenzte Gruppe in der Gesellschaft verstehen.
Benachteiligte Bevölkerung
In vielen Ländern der Welt ist die indigene Bevölkerung benachteiligt. Sie wird zum Beispiel durch die Abholzung von Wäldern in ihrem Land besonders bedroht. Ihre Länder und Gebiete wurden oft vor Jahrhunderten von europäischen Eroberern und anderen Zuwanderern unterworfen. Die Länder wurden zu Kolonien, ihre Kultur und ihre Umwelt wurde seitdem unterdrückt und teilweise zerstört. Die Eroberer betrieben Raubbau an den Gebieten der Indigenen und behandelten sie mit viel Gewalt. Bis heute setzen sich indigene Gruppen weltweit dafür ein, dass ihre Rechte beachtet und sie politisch und wirtschaftlich nicht benachteiligt werden.
Respektvoll benennen
Respektvoll ist es, die jeweilige Selbstbezeichnung indigener Gruppen zu verwenden. Das heißt, den Namen zu verwenden, den sich eine Gruppe selbst gibt. Eroberer oder Fremde haben den Menschen in der Vergangenheit oft Namen gegeben, die sie selbst als abwertend empfinden.
Indigene Bevölkerung, biologische Vielfalt der Erde und Klimawandel
Viele Gebiete, in denen Indigene wohnen, haben eine große Artenvielfalt. Die Vereinten Nationen betrachten die indigenen Völker darum als "Verwalter" der biologischen Vielfalt.
Viele Gebiete verändern sich durch den Klimawandel. In der Arktis wird zum Beispiel das Wasser durch den allgemeinen Temperaturanstieg wärmer. Die dort lebenden Menschen müssen sich an diese Veränderungen anpassen. Das Wissen indigener Bevölkerungen hilft den Menschen Wege zu finden, um mit den Klimaveränderungen umzugehen und zudem die Umwelt zu schützen.