- Regie:
- Chris Buck, Jennifer Lee
- Land und Erscheinungsjahr:
- USA 2013
- Altersfreigabe der FSK:
- ab 0 Jahren
- Altersempfehlung:
- sehenswert ab 6 Jahren
- Länge:
- 101 Minuten
- Kinostart:
- 28. November 2013
Anna und ihre drei Jahre ältere Schwester Elsa sind die Töchter des Königspaars von Arendelle irgendwo in Nordskandinavien. Die Geschwister sind unzertrennlich, zumal Elsa durch ihre besondere Gabe unablässig für Spaß und Vergnügen sorgt. Denn was sie berührt, verwandelt sich sofort in Schnee und Eis in allen gewünschten Formen. Bei einem dieser Spiele im nächtlichen Königspalast trifft Elsa mit ihren Zauberstrahlen aus Versehen Anna. Nur mit Hilfe der Trolle gelingt es, Annas Leben zu retten. Dabei verliert sie allerdings jede Erinnerung an die besonderen Fähigkeiten ihrer Schwester. Damit sich dieses Unglück nicht wiederholt, zieht Elsa sich komplett von ihrer Schwester zurück. Der ganze Königspalast schottet sich von der Außenwelt ab. Anna leidet sehr darunter, hört aber nie auf, ihre Schwester zu lieben. Erst nach dem Tod der Eltern sehen sich die Geschwister wieder. Anna vergeht beinahe vor Sehnsucht und genießt den Tag, an dem Elsa zur Königin gekrönt wird. Hals über Kopf verliebt sie sich in den jungen Prinzen Hans und bittet Elsa um Erlaubnis zur Heirat. Diese verweigert entsetzt ihre Zustimmung, verliert die Kontrolle über sich und versetzt auf ihrer Flucht das ganze Königreich in einen ewigen Winter. Erst als sie sich auf dem Nordberg einen Eispalast gezaubert hat, verliert sie ihre Angst und fühlt sich endlich frei.
Anna jedoch möchte ihre geliebte Schwester nicht aufgeben. Auch will sie Elsa bitten, das Königreich vom eisigen Fluch zu befreien. Sie überträgt Hans die Regierungsgeschäfte und macht sich alleine auf den beschwerlichen Weg. Unterwegs lernt sie den ungehobelten Kristoff, einen durch die klimatischen Verhältnisse arbeitslos gewordenen Eislieferanten und dessen Rentier Sven kennen. Widerstrebend erklärt sich Kristoff bereit, Anna behilflich zu sein, auf den Berg zu kommen. Dies gelingt ihnen mit Olaf, einen einst von Elsa erschaffenen Schneemann. Erneut weist Elsa ihre Schwester aus Angst und dem Gefühl der Ohnmacht gegenüber dem ewigen Winter ab. Im Streit trifft einer ihrer Eisblitze mitten in Annas Herz. Nur ein Akt wahrer Liebe kann Anna jetzt noch vor dem sicheren Tod retten. Im Wettlauf gegen die Zeit versucht Kristoff, Anna rechtzeitig zu ihrem Verlobten Hans zu bringen, der sich wiederum selbst auf den Weg gemacht hat, jedoch um Elsa gefangen zu nehmen.
Der nordische Schriftsteller Hans Christian Andersen schrieb 1848 sein Märchen „Die Schneekönigin“. Der schon mehrfach verfilmte Stoff diente auch diesem Animationsfilm aus dem Hause Disney als Vorlage. Allerdings wurde die Geschichte stark verändert, allein schon durch 32 Musik- und Gesangstitel, die den Film begleiten. Andererseits ist das Königreich Arendelle mit seinen schneebedeckten Bergen und den tiefen Fjorden (Meeresarme, die weit ins Landesinnere reichen) unmittelbar der norwegischen Landschaft nachempfunden. Das Gleiche gilt für die Architektur der Bauwerke, die kulturellen Besonderheiten und die Kleidung der Bevölkerung. Sie ähnelt der traditionellen Bekleidung der Samen, Indigene aus dem Norden Skandinaviens.
Bei der Gestaltung des im Computer generierten Animationsfilms wurde besondere Mühe darauf verwendet, dass sich aus den Gesichtern der Figuren ihre Gefühle möglichst realistisch herauslesen lassen. Bei der Erschaffung von Schnee und Eis in unzähligen Variationen kamen eigens entwickelte Software-Programme zum Einsatz. Der Aufwand hierfür war enorm. Da bekanntlich keine Schneeflocke der anderen gleicht, obwohl sie sich in ihrer Struktur ähnlich sind, wurden im Computer über 2000 verschiedene Schneeflocken entworfen. Auch andere Details im Film wurden vorher genau festgelegt. Es soll eine Rechenleistung von 30 Stunden nötig gewesen sein, um auch nur ein einziges Filmbild so zu erstellen wie es dann auf der Leinwand zu sehen ist.
Nicht minder aufwändig war die Figur von Schneemann Olaf, der sich in alle Einzelteile zerlegen und wieder neu zusammenfügen lässt. In der deutschen Fassung gibt ihm der Komiker Hape Kerkeling seine Stimme. Insbesondere die jungen Zuschauer werden Olaf, der vom Sommer träumt, und das Rentier Sven, das ähnlich wie ein Hund zum treuen Begleiter von Kristoff wird, unmittelbar in ihr Herz schließen.
In seiner technischen Umsetzung lässt dieser Animationsfilm in 3D kaum Wünsche offen. Er bietet beste Unterhaltung für die ganze Familie. In einem Disney-Film geht es natürlich immer auch um Werte, insbesondere dem von Familie und der Kraft der Liebe, die alle Hindernisse überwinden kann. Dafür müssen die Figuren so uneigennützig handeln wie Anna, Kristoff oder der Schneemann Olaf. Und sie müssen ihre Angst überwinden und lernen, zu sich und ihrer Verantwortung zu stehen. Das trifft insbesondere auf Elsa zu, die berechtigte Angst hat, als Monster verstoßen zu werden. Wie wichtig wahre Gefühle sind, ohne sich blindlings allein auf sie verlassen zu dürfen, vermittelt der Film in besonders eindringlicher Weise. Ohne hier einige Überraschungen aus dem Film vorwegzunehmen: Die Dinge sind oft nicht so, wie sie scheinen. Das trifft auch auf die Menschen zu. Hinter einer schönen Fassade lauert manchmal das Verderben, während hinter einer abweisenden Haltung auch wahre Schönheit und Liebe stecken können. Das ist nicht nur in einem Märchen so.
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