Bei der Frauenfußball-WM 2023 geht es nicht nur um Sport. Hier geht es, wie bei vielen großen Sportereignissen, auch um Politik und viel Geld.
Infrastruktur
Bei allen großen Sportveranstaltungen muss die Politik dafür sorgen, dass die Städte gut vorbereitet sind, damit sich viele Menschen dort sicher aufhalten können. Es braucht ausreichende Übernachtungsmöglichkeiten, die Fans müssen sich in der Stadt zurechtfinden können und mit Bussen und Bahnen zum Stadion reisen können. Die Stadien müssen in einem guten Zustand sein, damit dort viele tausend Menschen gefahrlos die Spiele verfolgen können. Das Gastgeberland und die Gastgeberstädte geben viel Geld für den Ausbau der Infrastruktur aus. In den Austragungsorten protestieren immer wieder Bürgerinnen und Bürger dagegen, dass viel Geld für diese Sportveranstaltungen ausgegeben wird. Sie fordern, das Geld für andere Zwecke auszugeben.
Die Städte werden bekannter
Bei großen Sportwettbewerben können nicht nur die Sportler/innen viel Ruhm ernten, sondern auch die Städte, in denen die Spiele stattfinden. Sie werden von den internationalen Medien ins Rampenlicht gestellt. Die Städte hoffen, langfristig von dieser Aufmerksamkeit einen Gewinn zu haben. Es kommen später mehr Touristinnen und Touristen, vielleicht finden auch Veranstaltungen und Kongresse statt. Dann verdienen die Menschen, die dort leben und arbeiten, mehr Geld. Weil die Städte bei erfolgreich durchgeführten Wettkämpfen viel Ruhm und Aufmerksamkeit erlangen können, hatten sich insgesamt zehn Länder für die Ausrichtung der Frauen-Fußball-WM 2023 beworben.
Die Sicherheit der Sportler/innen und der Besucher/innen
Wenn viele tausend Menschen zusammenkommen, wie das bei großen Turnieren wie einer WM der Fall ist, ist die Sicherheit der Menschen immer ein großes Thema. Die Polizei vor Ort muss gut überlegen, welche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden müssen. Wie streng müssen die Kontrollen in den Stadien und auf den Straßen sein, damit sich die Menschen noch wohlfühlen? Es gibt vieles zu bedenken, manchmal müssen auch schwierige Entscheidungen getroffen werden, damit ein solches Turnier sicher durchgeführt werden kann.
Mit der Fußball-WM wird sehr viel Geld verdient
Der Fußballweltverband FIFA, der die Weltmeisterschaften organisiert, und seine Funktionäre (das sind die Menschen, die sich um die Organisation der Meisterschaften kümmern) verdienen sehr viel Geld mit der WM. Unternehmen, die mit dem Logo der WM werben dürfen, müssen dafür Geld an die FIFA zahlen. Auch die Fernsehanstalten und Streaming-Dienste müssen dafür bezahlen, wenn sie Bilder und Videos von der WM zeigen wollen. Die Zuschauer/innen bezahlen Eintritt, um die Spiele anzuschauen. Doch wer bestimmt eigentlich, wie hoch die Preise für Werbung sind oder was eine Fernsehübertragung kosten soll? Bis kurz vor Beginn der WM stritt sich die FIFA mit vielen TV-Sendern darüber, wer die Fußball-WM der Frauen im Fernsehen übertragen dürfe. Der FIFA-Präsident forderte sehr viel Geld für die Übertragungsrechte. Er drohte öffentlich damit, die Übertragung der Spiele ganz zu verbieten, wenn nicht genug Geld gezahlt werde. Erst kurz vor den Spielen konnten die Sender nach harten Verhandlungen mit der FIFA eine Einigung erzielen. In Deutschland werden die Spiele live in ARD und ZDF und im Stream gezeigt.
Sport und Politik im Alltag
Nicht nur bei sportlichen Höhepunkten wie der Frauenfußball-WM muss sich die Politik für den Sport einsetzen. Auch im Alltag braucht der Sport die Politik. Damit viele Menschen Sport treiben können, sorgt der Staat dafür, dass es Sportplätze und Sporthallen gibt. Der Staat kümmert sich darum, dass in den Schulen Sportunterricht stattfinden kann. Er unterstützt zudem die Arbeit der Sportvereine. Denn der Sport hat eine große Bedeutung in der Gesellschaft, er fördert das Miteinander der Menschen und ist auch für die Gesundheit der Menschen wichtig.
Der deutsche Staat fördert auch den Leistungssport. Denn Spitzensportlerinnen und Spitzensportler sind einerseits Botschafter/innen ihrer Sportart. Sie vertreten nach außen aber auch die Bundesrepublik Deutschland. Das Bild Deutschlands in der Welt wird auch durch das Auftreten seiner Athletinnen und Athleten bei internationalen Wettkämpfen geprägt.
Einen großen Beitrag zur Sportförderung leistet in Deutschland die Bundeswehr. Viele Leistungssportler/innen sind Sportsoldatinnen und Sportsoldaten der Bundeswehr. Sie können während ihrer Dienstzeit trainieren und sich auf Wettkämpfe vorbereiten.