Hallo Leonie, Zivilcourage ist wichtig für das Zusammenleben in der Gesellschaft. Jede und jeder kann dazu beitragen, dass Diskriminierung und Konflikte vermieden werden, indem sie oder er sich traut, in einer bestimmten Situation den Mund aufzumachen. Gesetzlich verpflichtet ist aber niemand, Zivilcourage zu zeigen. Denn Zivilcourage heißt nicht, dass man selbst dazwischen gehen muss, wenn es Streit gibt. Vor allem, wenn man sich selbst möglicherweise selbst gefährden und verletzen würde, ist es viel vernünftiger, Hilfe zu holen oder die Polizei zu benachrichtigen.
Hallo Maja321, Zivilcourage ist gut und sehr wichtig für die Gesellschaft. Zivilcourage bedeutet, anderen Menschen in bestimmten Situationen zu helfen. Das erfordert oft Überwindung und Mut, aber wenn mehr Menschen so handeln würden, gäbe es sicherlich weniger Gewalt oder Kriminalität auf den Straßen und den Schulhöfen. Und es gäbe sicher auch weniger Diskriminierung und Gewalt gegen Minderheiten und Menschen, die etwas anders sind als die meisten von uns oder ein bisschen anders aussehen.
Hallo Lauri, es kommt vor, dass Menschen keine Zivilcourage haben und einfach wegsehen. Der Grund ist sehr oft, dass sie einfach selbst Angst haben. Und damit sie sich das nicht eingestehen müssen - denn niemand hat gerne Angst – tun sie so, als ob sie nichts sehen. Und es ist auch so, dass ja jeder weiß, dass man eigentlich helfen muss. Aber viele Menschen fürchten sich davor, selbst beschimpft oder sogar geschlagen oder getreten zu werden und nicht stark genug zu sein. Und sie wissen oft auch nicht, wie sie sich nun am besten verhalten sollen und machen lieber nichts, als etwas Falsches.
Hallo Pups, du bist sicher nicht der einzige von uns, der sich diese Frage stellt. Angst kennen wahrscheinlich die allermeisten Menschen. Und die meisten kennen wohl auch den Wunsch, Mut zu haben, damit man die Angst überwindet. In welchen Situationen hat man Angst? Oder wovor hat man Angst? Da kann es sein, dass die Angst uns schützt, gefährliche Dinge zu tun - zum Beispiel in einen Fluss zu springen, wo Krokodile leben, oder zu nah an einen Bergrand zu treten, wenn man runterfallen kann. Da hält einen die Angst zurück, dass etwas passieren kann. Da wäre es idiotisch, "mutig" zu sein, denn die Angst ist ein guter Schutz vor Dummheit. Dann gibt es aber auch Dinge, die eigentlich nicht wirklich gefährlich sind, vor denen man aber Angst hat. Zum Beispiel vom Drei-Meter-Brett springen im Schwimmbad. Da ist es einfach so, dass manche Menschen Angst davor haben und andere nicht. Aber ist das schlimm? Wir finden nein. Und dann gibt es auch die Angst davor, dass andere über einen lachen oder einen nicht mehr cool finden, wenn man etwas nicht tut. Das aber sind wohl keine echten Freunde, die einen dazu drängen, Dinge zu tun, vor denen man Angst hat. Manchmal gibt es aber auch die Situation, dass man Angst hat, zum Beispiel jemandem zur Seite zu stehen, der geärgert wird. Oder für einen Menschen einzustehen, der gemobbt wird, oder über den gelacht wird. Da ist aller Mut bewundernswert, wenn du dann sagst, dass du das nicht gut findest. Solchen Mut kann man üben. Zum Beispiel kann man mit Freunden überlegen, wie man in bestimmten Situationen helfen könnte. Und wenn man sich sagt, dass man in solchen Situationen wirklich helfen möchte, ist das auch schon eine gute Vorbereitung. Sich mit anderen zusammenzutun, die auch mutig sein wollen und alleine vielleicht Angst haben, ist auch eine gute Idee. Für eine gute Sache eintreten, dabei aber vernünftig handeln, keine gefährlichen Risiken eingehen, ist ein guter Plan. Aber das wollen wir hier auch noch sagen: Wenn eine Situation gefährlich werden könnte: nicht einfach "mutig" sein. Manchmal ist "Mut" nämlich in Wirklichkeit Dummheit. Darum gilt: In gefährlichen Situationen auf jeden Fall Erwachsene, vielleicht sogar die Polizei holen.