- Offizieller Name:
- Republik Paraguay
- Hauptstadt:
- Asunción
- Kontinent:
- Südamerika
- Währung:
- Guaraní
- Sprachen:
- Guarani, Spanisch
- Fläche:
- 406.752 km²
- Einwohner/innen:
- 7,1 Millionen
- Nationalfeiertag:
- 15. Mai; Unabhängigkeitstag
Paraguay liegt in der Mitte von Südamerika. Im Süden ist Argentinien sein Nachbar, im Nordwesten Bolivien und im Nordosten Brasilien. Die Landesgrenze zu Argentinien bildet der Fluss Parana. Ein Nebenfluss des Parana ist der Paraguay, nach dem das Land benannt worden ist. Das Klima ist subtropisch bis tropisch. Der Fluss Paraguay verläuft quer durch das Land und teilt es. Östlich des Flusses liegen die Berge, und dort wohnen die meisten Paraguayerinnen und Paraguayer. Die Ebene westlich des Paraguay ist kaum bevölkert. Obwohl im Nachbarland Argentinien die Berge der Anden über 6.000 Meter hoch sind, ist der höchste Berg Paraguays nur über 800 Meter hoch. Paraguay ist zusammen mit Bolivien der einzige Staat Südamerikas, der nicht am Meer liegt.
Präsident mit viel Macht
Paraguay versteht sich als multikulturelles und zweisprachiges Land. Seit 1993 ist es eine Präsidialdemokratie. Der Präsident des Landes hat sehr viel Macht: Er ist gleichzeitig das Staatsoberhaupt, der Regierungschef und der Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Paraguay ist ein Zentralstaat, das heißt alle Gesetze werden zentral von der Regierung in der Hauptstadt Asunción aus entschieden. Menschenrechte, die Rechte der indigenen (ersten, ursprünglichen) Völker und die Pressefreiheit werden in Paraguay geschützt. Die Demokratie des Landes muss aber noch weiter gefestigt werden. Große politische Herausforderungen sind die Bekämpfung der Korruption und der Schattenwirtschaft, die Arbeitslosigkeit und die Armut.
Die „Krieger“ wurden erobert
Vor der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus siedelten die Menschen vom Stamm der „Guaraní“ („Guarani“ bedeutet „Krieger“) in dem heutigen Paraguay. Die indigene Bevölkerung lebte vorwiegend vom Jagen, Sammeln und vom Ackerbau. 1525 erreichten die ersten Europäer das Gebiet, und Spanier gründeten die heutige Hauptstadt Asunción. Noch im 16. Jahrhundert gliederten sie das Land dem spanischen Kolonialreich an und herrschten über das Land. Unabhängig von Spanien wurde Paraguay erst wieder 1811. Zwei große Kriege mit anderen südamerikanischen Staaten, Zeiten der Anarchie und Militärherrschaften prägten die Jahrzehnte bis zu den ersten Wahlen im Jahr 1993.
Viele Bauern
Wie schon in der Vergangenheit, ist auch noch heute die Land- und Forstwirtschaft der wichtigste Wirtschaftszweig des Landes. Fast die Hälfte der Arbeitskräfte ist dort beschäftigt. Viele Menschen haben aber nur kleine Grundstücke, so dass sie nur für den Eigenbedarf anbauen und wenig verkaufen können. Paraguay verkauft hauptsächlich Fleisch, Mais und Sojabohnen an das Ausland.
Viele Kinder müssen arbeiten
Viele Nahrungsmittel, Konsumgüter, Autos und Brennstoffe muss Paraguay aus anderen Ländern einführen. Dadurch ist es sehr abhängig von den Preisen auf dem Weltmarkt. Eine Industrie in Paraguay entwickelte sich erst seit den 1970er Jahre. Viele schulpflichtige Kinder verlassen die Schulen vorzeitig, um ihren Familien beim Geld verdienen zu helfen.
Christliche Paraguayerinnen und Paraguayer
Die meisten Paraguayer gehören der katholischen Kirche an. Gerne feiern sie religiöse Feste mit aufwändigen Prozessionen. Dabei wird eine aus Holz geschnitzte Mutter Gottes oder das gemalte Bildnis eines Schutzheiligen durch die Straßen getragen. Sehr wichtige religiöse Feste sind Maria Empfängnis am 8. Dezember und die Johannisnacht vom 23. auf den 24. Juni.