Heute vor 35 Jahren, am 9. November 1989, schien es zunächst in Deutschland ein relativ normaler Tag zu werden. Doch dann geschah am Abend etwas, was wohl die meisten Menschen für unvorstellbar gehalten hatten: die Mauer, die 28 Jahre lang West- und Ost-Berlin teilte, fiel. Und damit auch die Grenze, die quer durch das Land die Bundesrepublik Deutschland und die DDR geteilt hatte.
Demonstrieren für die Freiheit
In der DDR hatte es im Herbst politische Unruhen gegeben. In großen Demonstrationen hatten die Menschen im Osten Deutschlands Freiheit gefordert. Tausende von DDR-Bürgern hatten ihr Land über Ungarn fluchtartig verlassen.
Die Mauer ist offen
Am Abend des 9. November verkündete Günter Schabowski, der Ost-Berliner Bezirkssekretär der Partei SED, in einer Pressekonferenz, dass ab sofort jeder Bürger der DDR die Möglichkeit habe, aus der DDR auszureisen. Diese Nachricht, die eigentlich erst am 10. November verkündet werden sollte, ging sofort um die Welt: "Die Mauer ist geöffnet". Der Anfang vom Ende der DDR war da.
Erster Schritt zur Einheit
Sogleich machten sich die ersten Ost-Berliner auf zur Grenze, um nach West-Berlin zu kommen. Weil der Ansturm der Menschen an den Grenzübergängen immer größer wurde, beschloss die DDR-Führung, entgegen ihrer ursprünglichen Planung, die Grenzübergänge bereits in der Nacht zu öffnen. Kurz nach Mitternacht wurden auch alle anderen Grenzübergänge zur Bundesrepublik Deutschland frei. Der Weg zur Deutschen Einheit war eingeschlagen.