- Offizieller Name:
- Staat Katar
- Hauptstadt:
- Doha
- Kontinent:
- Asien
- Währung:
- Katar-Riyal
- Sprachen:
- Arabisch
- Fläche:
- 11.607 km²
- Einwohner/innen:
- 3 Millionen
- Nationalfeiertag:
- 18. Dezember; Vereinigung der lokalen Stämme 1878
Katar liegt auf der Arabischen Halbinsel in Vorderasien, so nennt man die Region im Südwesten von Asien. Das Land bildet eine Halbinsel im Persischen Golf und grenzt im Süden an Saudi-Arabien. Katar ist ein kleiner, flacher Staat mit viel Wüste. Das Klima ist heiß und schwül. Im Sommer kann es weit über 40° C heiß werden und selbst im Winter liegt die Temperatur meist zwischen 15°C und 20 °C. Etwas Regen fällt nur in den Wintermonaten. So ist Katar eines der trockensten Länder der Erde.
Absolute Monarchie
Das Emirat Katar ist eine Erbmonarchie. Staatsoberhaupt und Regierungschef ist der sogenannte Emir. Er hat das Amt von seinem Vater, dem vorigen Emir, geerbt. Die Familie Al Thani herrscht seit dem 18. Jahrhundert auf der Halbinsel, dem heutigen Katar. Eine Beratende Versammlung, deren Mitglieder zum Teil vom Emir ernannt werden, unterstützt den Monarch und wurde 2021 zum ersten Mal gewählt. Die seit 2005 geltende Verfassung sichert ihm Emir die alleinige Macht und gibt den Islam als Staatsreligion vor. Das strenge islamische Recht, die Scharia, ist in der Verfassung festgeschrieben und prägt den Alltag der Menschen. Parteien, ein Parlament und eine Opposition gibt es nicht. Meinungs- und Pressefreiheit werden zwar in der Verfassung garantiert, aber kritische Meinungen und Medienberichte, zum Beispiel gegenüber dem Islam oder dem Emir, sind nicht erwünscht und werden bestraft. Das wird häufig kritisiert. In Katar gibt es auch noch die Todesstrafe. Sie steht zum Beispiel auf Drogenhandel. Andere Länder werfen Katar immer wieder vor, dass es terroristische Gruppen mit Geld unterstützt.
Von Perlen zu Erdöl und Unabhängigkeit
Der Staat Katar ist seit 1971 unabhängig. Vorher stand das Land rund 100 Jahre lang unter der Schutzherrschaft des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland. Ende der 1930er Jahren wurde in Katar zum ersten Mal Erdöl entdeckt. Bis dahin handelte es vor allem mit Perlen. Mit dem Verkauf von Öl und Erdgas verdient Katar sehr viel Geld und gehört deswegen zu den reichsten Ländern der Welt. Der wirtschaftliche Erfolg hat das Land in wenigen Jahrzehnten stark verändert. Moderne Hochhäuser, schicke Hotels und riesige, klimatisierte Einkaufszentren wurden gebaut und prägen die Städte des Landes Die Hauptstadt Doha an der Ostküste ist mit rund 650.000 Einwohner/innen die größte Stadt des Emirats. Auch in andere moderne Städte zieht es die Menschen, auf dem Land oder in Dörfern lebt kaum noch jemand.
Reiche Katarer/innen, arme ausländische Arbeitskräfte
Die Bevölkerung Katars ist in den letzten Jahrzehnten enorm gewachsen. Vor dem Ölboom hatte Katar 50.000 Einwohner/innen, 70 Jahre später sind es knapp 3 Millionen. Dabei sind nur 10% der Bevölkerung Katarer und Katarerinnen. Alle anderen Menschen kommen aus dem Ausland, vorwiegend aus asiatischen Ländern wie zum Beispiel Indien, Pakistan oder Nepal. Als Arbeitskräfte übernehmen sie harte, sehr schlecht bezahlte Jobs, die die katarische Bevölkerung nicht übernehmen möchte. Unter zum Teil menschenunwürdigen, sklavenartigen Verhältnissen arbeiten Männer auf dem Bau und in Fabriken, Frauen sind als Haushaltshilfen und als Reinigungskräfte in den Luxusgebäuden der Einheimischen tätig. Der Gegensatz zwischen den Menschen in Katar ist sehr groß: Entweder sie haben sehr viel Geld oder sehr wenig.
Keine Gleichberechtigung, wenige Frauen
Nicht für alle Menschen, die in Katar leben, gelten die gleichen Rechte. Ausländische Arbeiter/innen, Frauen und Homosexuelle werden diskriminiert. Die wohlhabenden katarischen Staatsangehörigen dürfen die Beratende Versammlung wählen, haben das Recht auf kostenlose medizinische Versorgung und kostenlose Bildung. Auch für Strom und Wasser müssen sie nichts bezahlen. Für die ausländischen Arbeiter/innen gilt das nicht.
Gleichberechtigung von Frauen und Männern gibt es in Katar nicht. Frauen haben immer einen männlichen Vormund, den sie bei vielen Dinge um Erlaubnis fragen müssen. Zum Beispiel darf eine junge Katarerin nicht ohne Einwilligung eines Mannes von zuhause ausziehen, heiraten oder verreisen. Reiche junge Männer studieren gerne im Ausland, während die katarischen Frauen zuhause studieren, falls ihnen ein Studium überhaupt erlaubt wird. Besonders ist, dass in Katar viel weniger Frauen als Männer leben. Der Anteil von Frauen an der Gesamtbevölkerung liegt nur bei etwa 25%.
Wüste und Zugvögel
Bei einem Wüstenstaat wie Katar stellt man sich häufig unendlich viel Sand vor. Doch die Wüsten in Katar bestehen hauptsächlich aus Geröll und Kies. Sanddünen und ein Sumpfgebiet bilden im Süden die natürliche Grenze zu Saudi-Arabien. Dort befindet sich auch mit 103 Metern die höchste Erhebung Katars. Im Norden wachsen dagegen auch einige Pflanzen wie zum Beispiel Palmen oder Büsche. Außer der gefährdeten Oryxantilope, dem Nationaltier Katars, Geckos, und Wüstenspringmäuse leben nicht viele Tiere in dem öden und heißen Land. Im Winter und unter Wasser ist dafür mehr los: Zugvögel überwintern im Norden von Katar, Fische und farbenfrohe Korallen leben ganzjährig im warmen Persischen Golf.