Zwei wichtige Feste
Im Zentrum des islamischen Kalenders stehen zwei Feste. Das erste ist das Ramadan-Fest. Es wird auch "Fest des Fastenbrechens" (´Id all-fitr) genannt. Vor allem Muslime, deren Vorfahren aus der Türkei kommen, nennen es auch „Zuckerfest“. Das zweite Fest ist das Opferfest (´Id l-adha). Beide Feste werden von den meisten Muslimen ähnlich gefeiert. Es mag von Familie zu Familie, von Land zu Land oder von Region zu Region kleine Unterschiede geben, aber die Bedeutung der Feste ist für alle gleich.
Das Ramadan-Fest
Das Ramadan-Fest findet ab dem 1. Tag des Monats Schawwal statt. Es wird im Anschluss an das Fasten im Monat Ramadan gefeiert und dauert drei Tage lang. Es beginnt mit einem Festgebet in der Moschee. Danach wird in großer Runde mit der Familie gegessen. Die Kinder bekommen Geschenke und es wird viel mit ihnen unternommen. Familien und Freunde besuchen sich gegenseitig. Dann werden Kekse und andere Süßigkeiten auf den Tisch gestellt.
Das Opferfest
Das Opferfest wird am 10. Dhu-l-hidscha gefeiert. Es dauert vier Tage. Bei diesem Fest erinnert man sich an die Geschichte von Abraham, von der bereits die Bibel berichtet. Abraham sollte seinen Sohn auf Gottes Befehl hin opfern. Laut dem Koran hatte er es so in einem Traum gesehen. Abraham erzählte seinem Sohn von seinem Traum. Der Sohn bestärkte den Vater daraufhin, den Traum als Befehl Gottes zu verstehen und zu gehorchen. Doch Gott bewahrte Abraham vor dieser Tat, denn er wollte nur prüfen, ob Abraham wirklich so gehorsam ist, dass er selbst seinen Sohn opfern würde. In letzter Minute wurde der Sohn durch einen Schafsbock ausgelöst.
Das Opferfest ist für Muslime das wichtigste Fest. Die meisten Muslime bringen ebenfalls ein Opfertier dar. Das Fleisch bereiten sie zum Teil für sich selbst zu, zum Teil verschenken sie es an arme Menschen. Auch zu diesem Fest besuchen sich Familien und Freunde gegenseitig. Die Kinder bekommen erneut Geschenke und es werden wieder eigens für das Fest Süßigkeiten hergestellt und verschenkt.