Du kennst sie bestimmt auch, die Märchen der Gebrüder Grimm.
Die Geschwister, die von ihren Eltern im Wald ausgesetzt wurden: Hänsel und Gretel.
Das Mädchen und die Oma, die vom bösen Wolf gefressen wurden und trotzdem überlebten: Rotkäppchen.
Der verzauberte Frosch, der die goldene Kugel der Prinzessin aus dem Brunnen holte: Der Froschkönig.
Liebe zur Sprache
Gesammelt, aufgeschrieben und veröffentlicht haben diese und über 150 andere Märchen Jacob Grimm und sein jüngere Bruder Wilhelm Grimm. Jacob wurde heute vor 239 Jahren in Hanau, einer Stadt in der Nähe von Frankfurt am Main, geboren. Nach seinem Jurastudium arbeitete er zuerst als Forscher der Rechtswissenschaften. Doch bei dieser Arbeit merkte er, dass er sich mehr für die Erforschung der deutschen Sprache und Literatur interessierte.
“Kinder- und Hausmärchen“
Nicht nur die Vorliebe für die Sprachwissenschaft teilte Jacob mit seinem Bruder. Beide waren auch leidenschaftliche Sammler. Ungefähr 1806 begannen die Gebrüder Grimm Märchen, Erzählungen und volkstümliche Sagen zu sammeln und zu bearbeiten. Besonders Wilhelm hatte ein großes Erzähltalent. Wenige Jahre später veröffentlichten die Brüder „Kinder- und Hausmärchen“ in zwei Bänden. Diese Bücher sind noch heute ein großer Erfolg. Jacob und Wilhelm arbeiteten später wieder an Universitäten und widmeten sich der Sprachforschung.
Das „Deutsche Wörterbuch“
Neben den Bändern der „Kinder- und Hausmärchen“ sind die Gebrüder Grimm für ein weiteres Buch berühmt: Dem „Deutschen Wörterbuch“. 1838 begannen die Brüder Grimm den deutschen Wortschatz in alphabetischer Reihenfolge zusammenzutragen und die Begriffe zu erklären. Erst 1960 wurde dieses Werk vollendet. Das „Deutsche Wörterbuch“ ist mit 16 Bänden das umfangreichste historische Wörterbuch. Jakob Grimm, der bedeutendste deutsche Sprachwissenschaftler seiner Zeit, starb am 20. September 1863 in Berlin.