Der etwa zwölfjährige Balmani lebt in einem Waisenhaus. Seine Mutter ist bei einem Erdbeben ums Leben gekommen. Die Heimleiterin Hannah kümmert sich liebevoll um ihn. Trotzdem fühlt sich Balmani nicht wohl und schleicht sich eines Nachts davon. Dabei beobachtet, wie Wilderer eine Tigermutter töten. Ihr Ziel ist, das Tigerbaby zu verkaufen. Balmani befreit den kleinen Tiger. Er weiß aber, dass er nicht für das Tier sorgen kann. Von seiner verstorbenen Mutter hat Balmani einst die Legende eines Heiligen gehört. Er flog auf einer Tigerin über den Himalaya und gründete auf einem Berg weit oben ein buddhistisches Kloster. Dorthin möchte Balmani den Tiger bringen, um ihm eine Überlebenschance in Freiheit zu ermöglichen. Eine mehrwöchige und äußerst beschwerliche Reise ins Hochgebirge von Nepal steht den beiden bevor. Balmani und Mukti werden Freunde, die sich vertrauen und gernhaben. Der Junge weiß, dass ihm nicht viel Zeit bleibt. Denn je älter das Tigerbaby wird, desto mehr wird aus der verschmusten kleinen Wildkatze ein gefährliches Raubtier. Auf ihrer abenteuerlichen Reise begegnen die beiden ungleichen Freunde immer wieder Menschen, die ihnen vorbehaltlos und selbstlos helfen. Etwa einer Gruppe von Nomaden, die ohne festen Wohnsitz durch das atemberaubend schöne Land ziehen. Was Balmani erst viel später erfährt: Die Heimleiterin Hannah hat sich mit einem Mitarbeiter auf den Weg gemacht, um ihn zu suchen. Und auch der geldgierige Samchai, der Anführer der Wilderer, ist hinter ihm und Mukti her. Wird es Balmani gelingen, Mukti rechtzeitig in Sicherheit zu bringen?
Es sind die großartigen Tier- und Landschaftsaufnahmen aus Nepal im Himalaya zwischen China und Indien, die diesen Abenteuerfilm für die ganze Familie allein schon sehenswert machen. Der erfahrene italienische Regisseur und Naturfilmer Brando Quirilo konnte dabei auf ein eingespieltes Team zurückgreifen, die die Verlorenheit des Menschen in dieser grandiosen Natur eindrucksvoll veranschaulichen. Die zahlreichen Nah- und Großaufnahmen des Tigerbabys sind berührend. Leider gibt es keine Informationen darüber, woher dieses Tier stammt und was nach den Dreharbeiten aus ihm geworden ist. Mit Sunny Pawar als Balmani hat man einen überzeugenden Hauptdarsteller gefunden. Der im indischen Mumbai geborene Junge spielte bereits als Achtjähriger eine Hauptrolle in dem Film „Lion“ und machte damit weltweit auf sich aufmerksam.
In seiner Erzählweise besteht der Film aus drei Teilen, die von der Vielfältigkeit des Landes zeugen. Der erste Teil spielt im geheimnisvollen Dschungel von Chitwan, der zweite in der quirligen und chaotischen Hauptstadt Kathmandu und der dritte Teil im Hochgebirge, in dem die Eindrücke von Zeit und Raum völlig andere Qualitäten erhalten.
Die Geschichte über das Erwachsenwerden und die Übernahme von Verantwortung ist in ein großes Abenteuer eingebettet und ermöglicht zugleich tiefere Einblicke in ein faszinierendes fernes Land und in eine eher unbekannte Kultur. Das Alltagsleben der Bewohner/innen im Himalaya ist von täglichen Herausforderungen geprägt, die auch die Kinder betreffen. Zugleich greift der Film mit dem Schutz von Wildtieren und der schwindenden Artenvielfalt ein wichtiges Umweltthema auf, das weltweit von Bedeutung ist und insbesondere junge Menschen berührt. Vor 100 Jahren gab es noch mehr als 100.000 Tiger. Im Abspann des Films ist zu lesen, dass die Tigerpopulation weltweit auf 3.900 Tiere in freier Wildbahn zurückgegangen ist. Diese einzigartigen Tiere sind demnach vom Aussterben bedroht, nicht nur durch den Klimawandel, sondern leider auch durch geldgierige Wilderer.
HanisauLand ist eine Webseite für Acht- bis 14jährige. Wir veröffentlichen nur Beiträge von Kindern und Jugendlichen. Gerne können Sie uns über die E-Mail-Adresse redaktion(at)hanisauland.de eine Nachricht senden.
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