- Offizieller Name:
- Demokratische Volksrepublik Algerien
- Hauptstadt:
- Algier
- Kontinent:
- Afrika
- Währung:
- Algerischer Dinar
- Sprachen:
- Arabisch, Mazirisch, Französisch
- Fläche:
- 2.38 Mio. km²
- Einwohner/innen:
- 43 Millionen
- Nationalfeiertag:
- 1. November: Beginn des Unabhängigkeitskampfes
Das Land Algerien liegt im Nordwesten von Afrika. Seine Nachbarländer sind Mauretanien, Marokko, Mali, Niger, Libyen und Tunesien. Im Norden liegt das Mittelmeer. Algerien besteht zum größten Teil aus der Wüste Sahara. An der Mittelmeerküste herrscht mediterranes Klima und im Süden trockenes Wüstenklima. In Algier, der Hauptstadt der Republik Algerien, leben etwa 2,2 Millionen Menschen.
Land im Umbruch
Die Verfassung von 1996 ist an islamischen Werten ausgerichtet. Der Islam ist die Staatsreligion von Algerien. Andere Religionen dürfen aber nicht verfolgt werden. Der Präsident wird alle fünf Jahre gewählt. Es gibt ein Parlament und eine zweite Kammer, deren Mitglieder vom Präsidenten benannt oder von den Gemeinden gewählt werden. Immer wieder kommt es zu Aufständen im Volk, das unzufrieden ist mit den politischen Umständen. Die Menschen fordern, dass die Menschenrechte besser geachtet werden und dass es eine freie Presse gibt. Große Probleme gibt es im Land wegen der verbreiteten Korruption und der hohen Arbeitslosenquote, die Schätzungen zufolge zeitweise bei fast 50 Prozent lag. Im Bereich Gesundheit hat sich in den letzten Jahren einiges verbessert und immer mehr Menschen haben Zugang zu einer medizinischen Versorgung.
Flucht vor Bürgerkriegen
Algerien wurde im 7. Jahrhundert zu einem islamischen Staat. Von 1519 bis 1711 hatte das Osmanische Reich die Oberhoheit über Algerien. Die Osmanen stammen aus dem Gebiet der heutigen Türkei. Danach versuchten verschiedene europäische Staaten, das Land zu erobern. Algerien wehrte die Versuche zunächst ab, wurde dann aber 1830 zu einer französischen Kolonie. Am 5. Juli 1962 erkämpfte sich das Land die Unabhängigkeit. Seitdem gab es immer wieder Ausschreitungen und bürgerkriegsähnliche Zustände. Von 1992 bis zu den Unruhen in Nordafrika 2011 („Arabischer Frühling“) herrschte in Algerien der Ausnahmezustand. Danach stellte der Präsident politische Reformen in Aussicht, die allmählich in Gang kommen. Auf der Flucht vor den Bürgerkriegen sind schon viele Algerierinnen und Algerier nach Europa gekommen.
Reich dank Erdgas und Erdöl
Algerien zählt zu den reicheren afrikanischen Ländern. Eine wichtige Rolle spielt der Verkauf von Erdgas und Erdöl an andere Staaten. Ein Viertel des Erdgases in Europa stammt aus Algerien. Große Teile des Landes sind fruchtbar und eignen sich zum Anbau von Getreide, Zuckerrüben, Kartoffeln, Hülsenfrüchten oder Tabak. Diese fruchtbaren Landschaften liegen im Norden in der Nähe des Mittelmeeres. Hier leben fast 96 Prozent der Algerierinnen und Algerier. Die Wüste im Süden ist das Land der Tuareg, einem Nomadenvolk, das mit seinen Kamelen von Oase zu Oase zieht.
Hochzeiten sind rauschende Feste
Für Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren besteht Schulpflicht. Unterrichtet wird auf Arabisch und Französisch. Neben Arabisch und Französisch ist Berberisch eine wichtige Sprache für viele Algerier. Nachholbedarf besteht bei der Alphabetisierung von Frauen: 40 Prozent von ihnen können nicht lesen und schreiben, während das nur auf etwa 22 Prozentder Männer zutrifft. Wer in Algerien heiraten will, muss sich das etwas kosten lassen. Hochzeiten werden nämlich ganz groß gefeiert. Ein traditionelles Hochzeitsfest dauert drei Tage und mindestens 100 Gäste müssen eingeladen sein. Viele junge Menschen können sich das nicht leisten.