Schabbatgottesdienst in der Synagoge
Am Höhepunkt des Schabbat gibt es die Lesung des wöchentlichen Abschnitts aus der Tora in der Synagoge, dem jüdischen Gotteshaus. Darum besuchen alle zusammen vormittags den Gottesdienst. Der Rabbiner oder die Rabbinerin nimmt die Torarolle aus einem besonderen Schrank, dem Toraschrein, der nach Jerusalem gerichtet ist. Rabbiner leiten die Gemeinden und sind ihre Lehrer. Mehrere Mitglieder aus der Gemeinde werden ausgewählt, jeweils ein Stückchen aus der Torarolle vorzulesen. Das ist eine besondere Ehre, aber auch ganz schön schwer, denn man muss sehr gut lesen können.
Regeln am Schabbat
Manche jüdischen Familien versuchen, sich genau an die komplizierten Gesetze zu halten und überhaupt nicht zu arbeiten. In Deutschland gibt es aber nur wenige Juden, die alle Regeln streng einhalten. Das sind vor allem sogenannte orthodoxe Juden. Fernsehen und Computer am Schabbat sind für sie genauso verboten wie Autofahren, Einkaufen, Musik hören oder sogar Schreiben. Wenn viele gläubige Juden zusammen in einem Hochhaus wohnen, gibt es Schabbatlifte. Das sind Aufzüge, die an jeder Etage automatisch anhalten, weil man keinen Knopf drücken darf. Auch nicht den Herd einschalten. Deshalb wird das Essen für den Schabbat schon am Tag vorher zubereitet und nur noch aufgewärmt. Heute gibt es elektrische Zeitschaltuhren, die zur gewünschten Zeit den Herd in Gang setzen, Wasser kochen oder das Licht anschalten. Früher war das ohne die moderne Technik alles noch viel schwieriger.
Drei Sterne am Himmel– Abschluss des Schabbat
Zum Ende des Schabbat findet eine kleine Zeremonie statt, die "Hawdala" (auf Deutsch: "Unterscheidung") genannt wird. Wenn es draußen dunkel wird, darf man wieder arbeiten und zündet eine Kerze an. Meistens halten die Kinder die Kerzen. Manche sagen, dass Kinder die Kerzen besonders hoch halten müssen, damit sie noch wachsen. Die Erwachsenen trinken einen Becher mit Wein, der die kommende Woche versüßen und Glück bringen soll. Und alle riechen an kleinen, mit Gewürzen gefüllten Dosen, den Besamim-Büchsen, aus denen es angenehm duftet. Diesen wunderbaren Geruch trägt man aus dem Schabbat hinaus. Zum Abschluss werden Lieder gesungen und dann darf man wieder alles so machen wie sonst.