- Offizieller Name:
- Königreich Marokko
- Hauptstadt:
- Rabat
- Kontinent:
- Afrika
- Währung:
- Marokkanischer Dirham
- Sprachen:
- Arabisch und Mazirisch (Berberisch)
- Fläche:
- 446.550 km²
- Einwohner/innen:
- 35,5 Millionen
- Nationalfeiertag:
- 30. Juli, Thronbesteigung von Mohammed VI. 1999
Marokko, ein „Maghreb“-Staat
Marokko gehört zu den „Maghreb“-Ländern in Nordafrika. Das arabische Wort „Maghreb“ bedeutet „Westen“, und gemeint sind damit die im Westen des Kontinents gelegenen arabischen Länder. Vom europäischen Kontinent trennt das Land nur eine schmale Meerenge, die „Straße von Gibraltar“. Der mehr als 4000 Meter hohe „Jabal Toubkal“ ist der höchste Berg Marokkos. Er gehört zum Atlasgebirge, das sich quer durch das Land zieht. Marokko grenzt im Westen an den Atlantik und im Norden an das Mittelmeer. Nachbarländer sind Algerien und Mauretanien. Außerdem grenzt Marokko noch an die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla. Dabei handelt es sich um spanisches Staatsgebiet, das vom Hauptland getrennt ist.
Marokko, ein Königreich
Marokko hat eine lange Geschichte. Auf dem Gebiet siedelten bereits vor 4.000 Jahren Berber-Stämme. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stand Marokko unter der Herrschaft von Frankreich und Spanien. 1956 wurde das Land unabhängig und ein Jahr später ein Königreich. Seit 1992 ist Marokko eine konstitutionelle Monarchie. Das bedeutet, die Monarchen stimmen sich mit den Regierungen ab und halten sich daran, was in der Verfassung über ihre Aufgaben steht. Die meisten Einwohner/innen des Landes sind Muslime.
In den letzten Jahren hat Marokko Fortschritt bei der politischen und wirtschaftlichen Modernisierung gemacht. Auch die Menschenrechte werden heute stärker beachtet. Hohe Arbeitslosigkeit und Armut bleiben aber große Probleme des Landes. Deswegen versuchen viele junge Marokkanerinnen und Marokkaner, nach Europa auszuwandern, um dort ein besseres Leben zu führen.
Großstädter und Nomaden
Die bekanntesten und größten Städte von Marokko sind Casablanca, die Hauptstadt Rabat, Fès und Marrakesch. Knapp zwei Drittel der marokkanischen Bevölkerung leben in diesen und in anderen Städten. Eine Minderheit im Land sind sogenannte Nomaden. Sie haben keinen festen Wohnsitz und leben in abgelegenen Gebieten. Sie suchen sich an unterschiedlichen Orten für kurze Zeit eine Unterkunft.
Datteln und Solaranlagen
Die Landwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftszweig. Die Marokkanerinnen und Marokkaner bauen Getreide, Hülsenfrüchte, Datteln, Erdnüsse, Mandeln, Aprikosen und Tabak an. Einige Obst- und Gemüsesorten verarbeiten sie zu Konserven und verkaufen diese ans Ausland. Marokko ist auch der drittgrößte Korkproduzent der Welt. Neben der Landwirtschaft sind die Fischerei, der Bergbau und der Tourismus wichtig für die Wirtschaft. Zukünftig will Marokko mehr auf erneuerbare Energien setzen und baut dafür Wind- und Solaranlagen.
Tee und Fantasia
Fast alle Menschen in Marokko gehören dem Islam an. Entsprechend viele Moscheen, also muslimische Gotteshäuser, findet man dort. Eine ganz bekanntes ist die Koutoubia-Moschee in Marrakesch aus dem 11. Jahrhundert. Sie wird auch als „Buchhändlermoschee“ bezeichnet, da sich dort einst Buchhändler versammelten, um ihre Waren zu verkaufen.
Beliebt ist der traditionelle Pferdesport Fantasia. Er hat seine Wurzeln in der Kriegskunst der Berber. Zwei Gruppen mit prächtig gekleideten Reitern galoppieren dabei aufeinander zu und feuern am Ende ihre Gewehre ab. Da das Ganze aber kein echter Kampf, sondern Teil des Brauchtums ist, wird niemand verletzt.
Ein bekanntes traditionelles Gericht ist Kefta. Dabei handelt es sich um gewürztes Hack- oder Hammelfleisch, das über Holzkohle gekocht wird. Pfefferminztee aus frischen Minzblättern ist Nationalgetränk in Marokko.
Arbeit statt Schule
In Marokko besteht Schulpflicht. Mädchen und Jungen müssen im Alter von sieben bis fünfzehn Jahren in die Schule gehen. Trotzdem besucht ungefähr jedes dritte Kind kaum oder gar nicht die Schule. Meist ist Armut der Grund. Die Kinder müssen arbeiten gehen, damit die Familie genug Geld zum Leben hat. So können trotz der Schulpflicht 30 Prozent der Erwachsenen nicht lesen und schreiben. Sie sind Analphabeten.