Kinder und Jugendliche auf der Flucht
Millionen Menschen aus der Ukraine sind auf der Flucht. Ein Teil von ihnen versucht im Land selbst einen sicheren Ort zu finden. Viele verlassen ihre Heimat und suchen Schutz in einem Nachbarland. Die meisten Geflüchteten sind Frauen, Kinder und Jugendliche. Erwachsene Männer zwischen 18 und 60 Jahren dürfen das Land nicht ohne besonderen Grund verlassen. Sie sollen die Ukraine verteidigen. Sehr viele Menschen kommen auch nach Deutschland. Manche haben Angehörige, bei denen sie wohnen können. Andere werden von den Städten und Gemeinden in den verschiedenen Bundesländern empfangen und versorgt.
Junge Flüchtlinge, die ohne Eltern kommen
Hunderttausende der inzwischen mehr als 5 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine sind Kinder. Viele von ihnen sind unbegleitet oder wurden von ihren Eltern oder Familienangehörigen getrennt. Kinder, die alleine auf der Flucht sind, brauchen besonderen Schutz.
Wenn geflüchtete Kinder und Jugendliche ohne ihre Eltern nach Deutschland kommen, kümmert sich das Jugendamt der Stadt, in der sie wohnen, um sie.
Das Jugendamt stellt fest, was die Jugendlichen brauchen, ob sie gesund sind und ob es Familienangehörige in einer anderen Stadt gibt. Wenn Verwandte in Deutschland leben, versucht man, die Familie zusammenzuführen. Wenn das nicht der Fall ist, sollen die Jugendlichen in einem Haus wohnen, wo man sich gut um sie kümmert. Manchmal werden Kinder vorübergehend von Pflegefamilien aufgenommen.
Es gibt eine Reihe von Einrichtungen, die viele Erfahrungen mit jungen Geflüchteten haben. Die Mitarbeiter/innen können den Jugendlichen dabei helfen, ihre schrecklichen Erlebnisse zu verarbeiten. Außerdem wird überlegt, in welche Schule das Kind oder der Jugendliche gehen kann.
Notmail: Beratung für Kinder und Jugendliche
Kinder und Jugendliche in schwierigen Situationen können sich an die kostenlose und anonyme Beratungsstelle https://jugendnotmail.de wenden, wo sie eine Mail- und Chatberatung erhalten. Das Portal spricht die Geflüchteten in Ukrainisch und Russisch an und berät sie auch in diesen beiden Sprachen.
Geflüchtete Kinder in der Schule
Grundsätzlich haben alle Kinder auf der Welt ein Recht auf Bildung. In Deutschland gibt es neben dem Recht auf Bildung auch die Schulpflicht. Das gilt natürlich auch für geflüchtete Kinder aus der Ukraine. In den meisten Bundesländern werden zusätzliche Klassen eingesetzt, die unterschiedliche Namen haben. In manchen Bundesländern gehen die ukrainischen Schüler/innen in die bestehenden Klassen und bekommen zusätzlich noch Deutschunterricht. Manche Kinder nehmen außerdem auch online am Unterricht an den Schulen an ihrem ukrainischen Heimatort teil.
Ist Deutsch lernen schwer?
Für die meisten Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine ist Deutsch eine Sprache, die sie nicht verstehen und die sie lernen müssen. Im Deutschen gibt es andere Buchstaben als im Ukrainischen. Deutsch hört sich für die Kinder aus der Ukraine auch ganz anders an als die eigene Muttersprache.
Weil man aber Deutsch gut verstehen und sprechen muss, um sich hier zurecht zu finden, lernen die Flüchtlinge in Sprachkursen Deutsch. Auch die Kinder und Jugendlichen lernen Deutsch. Es gibt Sprachunterricht in Schulen, manchmal auch spezielle Sprachlernklassen oder besonderen Sprachunterricht für einzelne Kinder. Manche Kinder lernen die Sprache auch mit Menschen, die aus Hilfsbereitschaft Deutsch unterrichten.
Am besten lernen die geflüchteten Kinder aber Deutsch, wenn sie viel mit deutschen Kindern zusammen sind und miteinander spielen.