Jedes Kind hat das Recht auf Leben. Das klingt erst einmal selbstverständlich, oder?
Dieser Satz bedeutet aber sehr viel. Jedes Kind hat das Recht darauf, dass es auch am Leben bleiben kann. Es braucht also Wasser, Essen, Zuneigung, Medikamente, Kleidung, ein Dach über dem Kopf und eine Ausbildung. Das aber ist in vielen Ländern der Welt nicht selbstverständlich!
Das Recht auf Leben - weltweit
Viele Millionen Kinder erleben tagtäglich erbärmliche und gefährliche Zustände. In vielen Gebieten Afrikas sterben von 1000 Kindern mehr als 78 bevor sie fünf Jahre alt werden. In den reichen Industrieländern sind es höchstens vier Kinder von 1000, die vor dem Schulbeginn sterben (Quelle: UNICEF, 2020). Das „Recht auf Leben“ hat also auch mit Reichtum und Armut zu tun.
Viele Kinder sind chancenlos
Kinder leben in Kriegsgebieten, zerstörten Städten und Dörfern oder sie sind auf der Flucht. In vielen Ländern fehlt es an sauberem Wasser, Toiletten, Ärzten und Medikamenten. Krankheiten bedeuten dort schnell den Tod. Und auch eine Schulbildung ist für viele Kinder auf der Welt nicht selbstverständlich. Sie müssen arbeiten, um sich und ihre Familien ernähren zu können.
Das Recht auf Leben - in Deutschland
Auch in Deutschland leben mehr als zwei Millionen Kinder in einer Familie, die als arm zu bezeichnen ist. (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, 2018) Das ist jedes fünfte Kind unter 15 Jahren!
Wer in Deutschland arm ist, muss aber nicht hungern oder ohne Arzt und Schule auskommen. Hier gilt derjenige als arm, der das Leben für sich und seine Familie nicht vollständig aus eigener Kraft bezahlen kann. Das betrifft etwa zwölf bis 13 Millionen Menschen (Quelle: Bundesregierung, 2017). Vom Staat gibt es verschiedene Unterstützungen.
Sorgen und Probleme armer Familien – Kinder erzählen
Arm sind häufig Familien, in denen die Eltern ihre Arbeit verloren haben und keine neue Arbeitsstelle finden. Auch Frauen, die ihre Kinder allein erziehen, rutschen oft in die Armut. Sie können nicht gleichzeitig arbeiten und ihre Kinder versorgen. Von Armut bedroht sind auch Menschen, die keine Ausbildung haben. Hier könnt ihr euch anhören, was "Arbeitslosigkeit" bedeutet:
Wenn bei den Eltern das Geld knapp ist, merken das auch die Kinder. Denn natürlich wird in der Schule darüber gesprochen, wer welche Geschenke zum Geburtstag oder zu Weihnachten bekommen hat:
Arme Familien bekommen in Deutschland Geld vom Staat – auch für jedes Kind. Zunächst gibt es Arbeitslosengeld, später Sozialleistungen, die „Hartz IV“ heißen. Der Name kommt von dem Gesetz, das diese Zahlung regelt. Das Problem: Es ist sehr wenig Geld.
Kinder von Eltern, die Hartz IV bekommen, müssen auf vieles verzichten. Zwei Drittel können nie in den Urlaub fahren, viele leben in sehr kleinen Wohnungen ohne eigenes Kinderzimmer. Tolle Anziehsachen sind nicht drin, bei jedem zehnten Kind besitzen nicht einmal alle Familienmitglieder genug Winterkleidung.
Wie es sich anfühlt, wenn in einer Familie das Geld fehlt, erzählt ein Mädchen hier:
Manchmal haben auch Kinder aus armen Familien die neuesten Handys oder Computerspiele. Das Geld fehlt dann aber an anderer Stelle, zum Beispiel beim Essen oder für den Sportverein. Wie gut oder schlecht sich Eltern um ihre Kinder kümmern, ist übrigens unabhängig vom Geld, das die Eltern haben.
Wenn sich zu Hause niemand so richtig um die Kinder kümmert, gibt es Einrichtungen, wie zum Beispiel „Die Arche“. Dort bekommen Kinder mittags etwas zu essen. Sie können mit anderen Kindern spielen, Hausaufgaben machen und finden Erwachsene, mit denen sie reden können.
www.kinderprojekt-arche.eu/standorte