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Mittwoch, 18. September
Die ersten Paralympics starten, 1960

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Rollstuhlfechten wird in den Varianten Degen, Florett und Säbel ausgeübt. Die Rollstühle werden dabei am Boden befestigt.

Rollstuhlfechten wird in den Varianten Degen, Florett und Säbel ausgeübt. Die Rollstühle werden dabei am Boden fixiert.

Die Tage vom 18. bis zum 25. September 1960 in Rom waren für Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung ein besonderes und richtungsweisendes Ereignis. Das erste Mal fanden die Paralympics am gleichen Ort, in den gleichen Stadien und nur wenige Tage nach den berühmten Olympischen Spielen statt. Damit erfuhren die sportlichen Hochleistungen von Menschen mit Behinderung endlich die Beachtung, die sie verdienen.

Paralympische Spiele oder "Paralympics": Olympische Spiele für Menschen mit Behinderung

Damals in Rom wurde das Sportereignis noch nicht Paralympics genannt, sondern "International Stoke Mandeville Games". Erst seit 1988 werden die Olympischen Spiele für Menschen mit Behinderung "Paralympics" oder "Paralympische Spiele" genannt. Woher dieser Name kommt, ist nicht ganz klar. Manche Menschen meinen, dass "Paralympics" vom englischen Wort "paralysis" kommt, was "Lähmung" bedeutet. Wahrscheinlich geht der Name aber auf das griechische Wort "para" zurück, das heißt "sich anschließen", in diesem Fall "sich den Olympischen Spielen anschließend".

Wie verliefen die ersten Paralympics?

Heute vor 64 Jahren starteten 400 Sportlerinnen und Sportler den Kampf um die Medaillen. Nur querschnittsgelähmte Menschen waren bei den Paralympics zugelassen. Bei der Eröffnungszeremonie jubelten über 5.000 Menschen den Teilnehmenden aus 23 Nationen zu. In Bogenschießen, Rollstuhlfechten, Schwimmen, Rollstuhlbasketball, Snooker, Tischtennis, Leitathletik und Dartchery (eine Kombination aus Bogenschießen und Darts) wurden anschließend 57 Wettkämpfe ausgetragen.
Einige Sportler/-innen zeigten, dass sie in verschiedenen Sportarten sehr gut waren. So gewann Marlene Muhlendyck aus Deutschland im Rückenschwimmen, Tischtennis und einigen Leichtathletik-Wettkämpfen Medaillen. Auch die Australierin Daphne Ceeney startete erfolgreich in mehreren Disziplinen. Sie wurde unter anderem Zweite im Bogenschießen und Speerwerfen und gewann Goldmedaillen im Brustschwimmen und Kraulen über 50 Meter.

Rollstuhlbasketball ist seit 1960 Bestandteil der Paralympischen Sommerspiele. Es wird gedribbelt, es werden Körbe geworfen und es gelten die gleichen Regeln wie beim Basketball. Rollstuhl-Basketball bei den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro

Rollstuhlbasketball ist seit 1960 Bestandteil der Paralympischen Sommerspiele. Es wird gedribbelt, es werden Körbe geworfen und es gelten die gleichen Regeln wie beim Basketball.

Immer mehr Teilnehmende

Seit den ersten Paralympics hat sich bis heute viel verändert: Bei den Wettkämpfen in Paris im Jahr 2024 traten mehr als 4.400 Athletinnen und Athleten aus 184 Staaten gegeneinander an. Anders als 1960 dürfen heute nicht nur Menschen mit einer Querschnittslähmung an den Paralympics teilnehmen. Auch Menschen, die eine Sehbeeinträchtigung haben oder blind sind, die für ihren Sport in einem Rollstuhl sitzen, denen Gliedmaßen (Arme und Hände, Beine und Füße) fehlen oder fehlgebildet sind, mit anderen körperlichen Beeinträchtigungen oder einer geistigen Behinderung und kleinwüchsige Menschen dürfen starten.
Damit bei den paralympischen Wettkämpfen die Wettbewerbe fair und die Leistungen vergleichbar sind, werden die Sportlerinnen und Sportler in verschiedene „Startklassen“ unterteilt.

Immer mehr Sportarten

Auch die paralympischen Sportarten sind vielfältiger geworden. Zum Beispiel werden mittlerweile in Blindenfußball, Goalball, Para Boccia, Para Badminton, Para Taekwondo, Sitzvolleyball und Triatholon Medaillen verliehen.
Einige Sportarten werden nur für behinderte Menschen aus einer Gruppe angeboten. Para Judo ist zum Beispiel nur für Sehbehinderte zugelassen und Rollstuhl-Basketball nur für Rollstuhlfahrende. Auch Goalball spielen nur sehbehinderte Athletinnen und Athleten. Im Inneren des Balls befindet sich dann eine Glocke, so dass die Sportler/innen hören, wo sich der Klingelball befindet. Ziel ist es, den Ball ins gegnerische Tor zu rollen. Bei manchen Sportarten sind die Regeln verändert. So liegen zum Beispiel beim Gewichtheben die Sportlerinnen und Sportler auf einer Bank, da sie die Gewichte nicht im Stehen in die Höhe reißen können.



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Vordenker und Gründer Ludwig Guttmann

Sportliche Wettkämpfe für Menschen mit Behinderung wurden schon vor den ersten Paralympics ausgetragen. Dafür hat sich unter anderem der Arzt Ludwig Guttmann eingesetzt. Er hatte gemerkt, dass Sport für Menschen mit einer körperlichen Behinderung eine gute Wirkung hat. Daher veranstaltete er bereits 1948 in der Nähe von London die "Stoke Mandeville Games". Aus dieser Idee entwickelten sich im Laufe der Jahre die Paralympics. Somit gilt Guttmann als Gründer der Paralympics.

Die undatierte Aufnahme zeigt den Arzt Ludwig Guttmann (vorne rechts).  Guttmann gilt als Vordenker der Paralympics. Er entwickelte die Idee der Sportwettkämpfe für Querschnittsgelähmte im englischen Ort Stoke Mandeville.

Der Arzt Ludwig Guttmann gilt als Vordenker der Paralympics.

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