Hanisauland: Lexikon @todo: aus Preprocess

Vorlage für den Film „Robot Dreams“ ist eine Graphic Novel, also ein Comic-Roman der amerikanischen Autorin und Zeichnerin Sara Varon, die in ihren Büchern sehr oft von vermenschlichten Tieren als Hauptfiguren erzählt. Die Tierart passt meist auf witzige Weise zu ihrer Rolle im Film. In seltenen Fällen ist das platt und benutzt Klischees, die als diskriminierend verstanden werden können.

Regisseur Pablo Berger hat viel Wert darauf gelegt, dass die Animationen in diesem Film den Zeichnungen im Buch ähnlich sehen. Wie in vielen Comics sind Umrisse mit klaren Linien gezeichnet, die Farben sind meist einfach, es gibt klar abgegrenzte Bereiche von Licht und Schatten. Als Zeichenstil nennt man das „Ligne Claire“, französisch für „klare Linie“. Die Figuren sind einfach gezeichnet, aber die Welt, in der sie sich bewegen, hat ganz viele kleine Details.

Das setzt sich auch im Ton fort: Man hört die Stadt mit ganz vielen Hintergrundgeräuschen, so dass man sich wirklich fühlt, als sei man mittendrin. Zugleich wird, wie auch im Comic-Roman, in „Robot Dreams“ nicht gesprochen. Ein paar geschriebene Wörter kann man sehen, die Figuren geben auch einzelne Laute von sich. Ansonsten werden Gefühle und Gedanken vor allem durch Gesten und Gesichtsausdrücke gezeigt – oder mit der tollen Filmmusik ausgedrückt.

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Dass ein Film ganz ohne Dialoge, fast wie ein Stummfilm funktioniert, ist heutzutage schon sehr selten. Bei „Robot Dreams“ bedeutet das aber nicht, dass man weniger versteht, was in Hund, Robo und den anderen Figuren vorgeht. Ganz im Gegenteil: Gesichter, Musik und Geräusche zeigen oft viel direkter, was gerade los ist.

Im Film geht es vor allem darum, wie wichtig Freundschaften und Liebe für uns sind, was für eine große Rolle unsere besten Freundinnen und Freunde für unser Leben spielen und wie sie sogar in unseren Träumen immer wieder auftauchen – vor allem, wenn wir sie vermissen. Zugleich erzählt die Geschichte von Hund und Robo aber auch davon, wie Freundschaften sich verändern, wie schön sie in der Erinnerung sein können, auch wenn sich schon längst vieles verändert hat und wir vielleicht neue Freunde gefunden haben. Etwas seltsam wirkt es schon, dass man sich in „Robot Dreams“ (Roboter-)Freunde einfach kaufen kann… das erinnert ein wenig an das, was wir „Künstliche Intelligenz“ nennen, im Film wirkt Robo aber geistig ganz und gar lebendig – er fühlt, er träumt, er liebt. Das, was dann wirklich bleibt, auch das zeigt Bergers Film, sind die Erlebnisse, die gemeinsam entstanden sind. Das kann sehr schön oder auch sehr traurig sein – und manchmal beides zugleich.