- Regie:
- Hans Fabian Wullenweber
- Land und Erscheinungsjahr:
- Dänemark/Norwegen/Schweden 2001
- Altersfreigabe der FSK:
- ab 6 Jahren
- Altersempfehlung:
- sehenswert ab 8 Jahren
- Länge:
- 89 Minuten
- Kinostart:
- 2. Januar 2003
Die 12-jährige Ida aus Kopenhagen klettert wie ihr Vater für ihr Leben gern. Da Idas Vater, ein erfahrener Bergsteiger, vor einigen Jahren im Himalaya abstürzte und nur durch ein Wunder überlebte, ist ihr das Freeclimbing aber verboten. Heimlich übt sie an einem alten Wasserturm in der Nähe der GoKart-Bahn, die der Vater seit seinem Unfall betreibt. Nach einem plötzlichen Zusammenbruch wird er ins Krankenhaus eingeliefert. Die Diagnose: Ohne Operation in einer amerikanischen Spezialklinik muss er bald sterben. Die Operation kostet ein Vermögen: 1,5 Mio. Dänische Kronen. Idas Mutter arbeitet zwar freiberuflich als Sicherheitsexpertin für eine Bank, doch niemand will ihr einen Kredit in dieser Höhe einräumen. Um ihren Vater zu retten, kommt Ida auf die Idee, den Tresor einer Bank zu knacken. Der Tresor gilt als sicherster der Welt, denn er ist in 30 m Höhe hängend angebracht und wird durch modernste Sicherheitsanlagen und scharfe Wachhunde bewacht. Zusammen mit ihren Freunden Sebastian und Jonas, die beide in Ida verliebt sind, wagt sie sich an das Unmögliche. Ungewollt mit von der Partie ist Idas zweijähriger Bruder, auf den sie ausgerechnet am Tag des Einbruchs aufpassen muss.
Regisseur Hans Fabian Wullenweber hat sich für seinen Debütspielfilm erfolgreiche Kinoklassiker des Gangsterfilms und vor allem die Fernseh- und spätere Kinoserie "Mission Impossible" zum Vorbild genommen. Sein Film steht in punkto Spannung, witzigen Dialogen und Einfällen sowie in den außergewöhnlichen technischen und akrobatischen Fertigkeiten der Kinder den großen Vorbildern in keiner Weise nach. Mit einem einzigen Unterschied: Hier sind Kinder die Helden und ganz aus ihrer Sicht und mit ihren typischen Problemen werden auch die Ereignisse geschildert. Natürlich enthält der Film zahlreiche Überraschungsmomente, aber auf oberflächliche Schockeffekte ist er nicht aus. Und wenn es darauf ankommt, halten die drei "Bankräuber", die von den jugendlichen Hauptdarstellern rundum überzeugend verkörpert werden, trotz ihrer Rivalitäten wie Pech und Schwefel zusammen.
Es mag zunächst nicht unproblematisch scheinen, wenn in diesem Film Kinder einen Bankraub planen. Die Fiktionalität der Geschichte und der auch für jüngere Kinobesucher leicht verkraftbare Einsatz von typischen Mustern des Krimigenres sind aber offensichtlich und bereits für Kinder durchschaubar. Ida und ihre beiden Freunde laden wegen ihrer unterschiedlichen Fähigkeiten, ihres Mutes und ihrer Charakterstärke auf breiter Ebene und eindeutig positiv zur Identifikation ein. Sie sind sich der Konsequenzen ihres ungesetzlichen Handelns voll bewusst, sehen darin aber die einzige Chance, Idas Vater zu retten.
Irgendwelche Befürchtungen zur Nachahmung bestehen angesichts der erforderlichen teuren Spezialausrüstung und Fertigkeiten, die man sich nicht in kurzer Zeit aneignen kann, ohnehin nicht. Dem auch auf dem Kinderfilmfest zur Berlinale 2002 vom Publikum begeistert aufgenommenen Film gelingt neben dem uneingeschränkten Unterhaltungswert etwas sehr Wichtiges: Er verdeutlicht auf anschauliche Weise, dass man Kindern schon Einiges zutrauen darf und sollte. Sie bringen den Mut auf, bei Bedarf auch schwierige Probleme ohne die Hilfe der Erwachsenen zu lösen, andererseits ist ihnen neben guten Freundschaften nach wie vor die eigene Familie das Wichtigste im Leben. So ist "Kletter-Ida" ein kindgerechter Film, der Kinder ernst nimmt, in ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen wie in ihrem Recht auf gute Unterhaltung auch aus dem Bereich des Genrefilms.
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