Hanisauland: Lexikon @todo: aus Preprocess

Auch im zweiten Teil des Kinoabenteuers führt Paul King wieder Regie. Auch alle Mitglieder der Familie Brown in Originalbesetzung sind wieder mit dabei. Neu hinzugekommen sind die beiden Stars Hugh Grant in der Rolle des sich selbst maßlos überschätzenden Schauspielers Phoenix Buchanan und Brendan Gleeson als grantig-gefährlicher Gefängniskoch Knuckles McGinty mit dem Herzen auf dem rechten Fleck. Nicht mehr dabei ist der englische Autor Michael Bond, der geistige Schöpfer des Bären Paddington, der im ersten Teil des Films noch in einer kleinen Nebenrolle zu sehen war und im Juni 2017 im Alter von 91 Jahren gestorben ist.
Paddington, der als Bär vollkommen realistisch und lebensecht wirkt, wurde wie im ersten Teil erst wieder Monate nach den eigentlichen Dreharbeiten per Computeranimation in den Realfilm eingefügt. Er unterscheidet sich in seinen Reaktionen auf die anderen Figuren so wenig, dass wirklich der Eindruck entsteht, dieser Bär sei genauso real wie die Schauspieler aus Fleisch und Blut.
Der zweite Teil besticht auch durch seine rasanten Actionszenen, etwa wenn Paddington noch in Peru aus einem reißenden Strom gerettet wird. Später in London verfolgt er den Dieb des Buches als wilder Reiter auf dem Rücken eines Hundes. Und im spannenden Showdown des Films, das in zwei parallel fahrenden Zügen stattfindet, meistert Paddington gar Situationen, die selbst ein James Bond nicht besser machen könnte. Ohne den kommerziellen Erfolg des ersten Teils, der weltweit über 250 Mio. US-Dollar einspielte, wären solche aufwändigen Szenen und Dreharbeiten nicht möglich gewesen.

Oft sind Fortsetzungen eines Filmerfolgs nicht immer besser als der erste Film. Und oft überwiegen dann die äußeren Effekte gegenüber der Entwicklung der Figuren. Zum Glück ist das bei diesem Film nicht der Fall. In seinem neuen Abenteuer wird Paddington zum unschuldigen Opfer eines gemeinen Betrugs und einer schreienden Ungerechtigkeit, die jedem Menschen widerfahren könnte. Dennoch verliert er darüber weder seinen Mut noch seinen Anstand und seine Würde. Stattdessen wird er mit seinem Einfühlungsvermögen und seinem Mitgefühl sogar zum Vorbild für „schwere Jungs“, also Verbrechern, die einiges auf dem Kerbholz haben und mit einem kleinen Bären normalerweise kurzen Prozess machen würden. Das Gute lässt sich überall finden, vor allem, wenn man eigene Vorurteile und Ängste überwindet – so die Botschaft dieses Films für die ganze Familie.