Kaum haben die Schulferien begonnen, macht sich ganz Paris auf in die Sommerferien. Endlos lange Staus sind die Folge. Bislang hatte die Familie immer Urlaub in den Bergen gemacht. Diesmal aber fährt Nicks dominante Großmutter mit, so fährt die Familie ihr zuliebe ans Meer. Auf der Reise versucht Nicks Vater über einen Schleichweg am Stau vorbeizukommen, was ein höchst unsanftes Ende findet. Schließlich doch noch heil im Urlaubsort angekommen, findet Nick in Ben, Früchtchen, Jojo, Paulchen und Como sofort neue Spielkameraden. Der Zufall will es, dass im gleichen Ort auch ein alter Schulfreund von Nicks Vater mit Frau und Tochter Isabelle Urlaub macht. Da Nicks Herz bereits seiner Schulfreundin Marie-Hedwig gehört, bringt ihn das offensichtliche Interesse Isabelles an ihm gehörig aus der Fassung. Als die Erwachsenen in ihnen auch noch ein süßes Paar sehen, befürchtet Nick, er müsse Isabelle wohl gleich heiraten. Das darf auf keinen Fall passieren. Mit seinen neuen Freunden heckt er einen Plan aus, wie Isabelle mit ihrer Familie zur Abreise bewegt werden kann. So machen die Kinder der Familie mit vielen Streichen das Leben schwer und streuen dann noch das Gerücht, Nicks Vater sei pleite und völlig mittellos. Dieses Gerücht bringt das Leben seiner Eltern völlig durcheinander. Hinzu kommt, dass Nicks Vater von seiner Arbeit nicht abschalten kann und von einer jungen Strandschönheit fasziniert ist. Nicks Mutter wiederum wird von einem Filmproduzenten entdeckt, der am Strand gerade einen Film dreht und sie zum Star machen möchte. Unterdessen hat Nick herausgefunden, dass Isabelle eigentlich sehr nett ist und im Fußballspielen sogar den Jungen gewachsen ist. Mit einer neuen Strategie muss nun alles getan werden, damit sie und ihre Familie vor Ort bleiben. Bei einem von der Hotelleitung organisierten Maskenball für alle Urlauber nutzen Nick und Isabelle die Gelegenheit zur Flucht. Sie verstecken sich in einer alten Burg, die allerdings ein Geheimnis in sich birgt. Auch dieser neuen Herausforderung zeigen sich Nick und Isabelle gewachsen. Längst sind sie unzertrennlich geworden. Zuhause aber wartet Marie-Hedwig auf Nick.
Regisseur Laurent Tirard zeichnete schon für die erste Realverfilmung „Der kleine Nick“ verantwortlich. In der Fortsetzung verarbeitete er auch Erinnerungen an seine eigene Kindheit wie etwa den Maskenball als optischen Höhepunkt des Films. So wie die Vorlage der Geschichten über den kleinen Nick von René Goscinny und dem Zeichner Jean-Jacques Sempé liegen auch seine eigenen unbeschwert erlebten Strandurlaube bereits viele Jahrzehnte zurück. Gedreht wurde auf der Insel Noirmoutiers an der französischen Atlantikküste südwestlich von Nantes. In dieser Region wuchs auch Mathéo Boisselier auf, der den kleinen Nick spielt. Mit den im Film vorherrschenden Farben Blau und Gelb ist die Urlaubsstimmung von Strand und Meer perfekt eingefangen.
Der Film erweckt die Stimmung und Atmosphäre jener Zeit bis in jedes Ausstattungsdetail, zum Beispiel auch mit den damaligen Autos, wieder zum Leben. Zugleich ist es eine Liebeserklärung an die Filme jener Zeit. Sie sind der älteren Generation auch in Deutschland sicher gut in Erinnerung geblieben. Insbesondere trifft das auf den französischen Filmkomiker Jacques Tati und seinen Filmklassiker „Die Ferien des Monsieur Hulot“ zu. Die Nebenhandlung mit Nicks Mutter und dem Filmregisseur erinnert an den italienischen Meisterregisseur Federico Fellini und an den französischen Filmstar Brigitte Bardot. Und mit der Duschszene wird die wohl berühmteste Duschszene der ganzen Filmgeschichte in Alfred Hitchcocks „Psycho“ schmunzelnd karikiert. Alle diese Szenen haben natürlich auch für ein junges Publikum ihren Reiz, selbst wenn sie die entsprechenden Filmvorlagen nicht kennen sollten.
Trotz einiger Nebenhandlungen, die für die Erwachsenen besonders interessant sind, bleiben immer Nick und seine Freunde im Mittelpunkt. Im ersten Film hatte er noch die Befürchtung, seine Eltern wollten ihn loswerden. In diesem Film bekommt er Angst, sie wollten ihn mit Isabelle „verkuppeln“ und ihn zur Heirat mit ihr zwingen. Natürlich ist diese Vorstellung abwegig. Aber genau darin liegt der Reiz dieser Geschichten, die voll von Situationskomik, falschen Vorstellungen, Missverständnissen und peinlichen Situationen sind. Dazu kommen noch die Kinderstreiche der Jungen und die anstrengenden Liebesbeweise der Mädchen.
Goscinny und Sempé, die beiden Schöpfer des kleinen Nick, sind bis heute in ihrem Heimatland unwahrscheinlich populär. In Frankreich hatten Filme sehr viel früher als in Deutschland einen großen kulturellen Stellenwert. Dabei wird nicht so stark wie hierzulande zwischen Filmen für Erwachsene und Filmen für Kinder unterschieden. Das ist deutlich auch bei diesem Film zu spüren. Zwischen 1959 und 1964 erschienen fünf Bände mit über 80 Geschichten über den kleinen Nick. Im Nachlass von Goscinny, der übrigens auch der Schöpfer von Asterix ist, fand man nach seinem Tod im Jahr 1977 noch 80 weitere Geschichten. Nur eines der Bücher handelt allerdings von Nick in den Ferien. Das gestattete eine größere Freiheit bei der Gestaltung dieses Films, der in zahlreichen Nebenhandlungen auch von den Verstrickungen der Eltern handelt, im Mittelpunkt aber von der Freundschaft der Kinder erzählt. Aus allen diesen Gründen lieben Kinder und Erwachsene die Buchvorlagen gleichermaßen – und bei diesem Film wird das nicht anders sein.
Das denken andere
Nachrichten-Thread
lina
14.07.2020
tooooooooooooooooooooooooll
Nachrichten-Thread
Muza
09.04.2018
Bewerti
Das Buch ist sehr interessant und sehr spanendt
Nachrichten-Thread
Helmut
01.02.2017
Eine der besten Filme für Kinder + Erwachsene
Der kleine Nick macht Ferien ist noch besser als der 1. Teil. Der Zeitgeist der 50-er, die Ausstattung und die Schauspieler sind perfekt! Besser geht nicht.
HanisauLand ist eine Webseite für Acht- bis 14jährige. Wir veröffentlichen nur Beiträge von Kindern und Jugendlichen. Gerne können Sie uns über die E-Mail-Adresse redaktion(at)hanisauland.de eine Nachricht senden.
HanisauLand ist eine Webseite für Acht- bis 14jährige. Wir veröffentlichen nur Beiträge von Kindern und Jugendlichen. Gerne können Sie uns über die E-Mail-Adresse redaktion(at)hanisauland.de eine Nachricht senden.
Viele Grüße, Ihr HanisauLand-Team