- Regie:
- Katja von Garnier
- Land und Erscheinungsjahr:
- Deutschland/Spanien 2017
- Altersfreigabe der FSK:
- ab 0 Jahren
- Altersempfehlung:
- sehenswert ab 8 Jahren
- Länge:
- 110 Minuten
- Kinostart:
- 27. Juli 2017
Eigentlich müsste Mika rundum glücklich sein. Die Eltern haben ihr erlaubt, zu ihrer Großmutter auf Gut Kaltenbach zu ziehen. So kann sie dauerhaft bei ihrem Pferd Ostwind sein. Doch immer stärker fühlt Mika, dass sie ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat. Hinzu kommt, dass Ostwind selbst unglücklich wirkt und Mika fast jede Nacht von wilden Pferden und dem Symbol einer fünfzackigen Blüte träumt. Ihr ehemaliger Reitlehrer Herr Kaan rät ihr, sich auf eine Reise zu begeben. Nur so kann sie Antworten auf ihre Fragen finden. Und Milan vom Reiterhof weist sie darauf hin, dass Ostwind ein kaum noch sichtbares Brandzeichen mit diesem Symbol trägt. Nach langer Suche findet Mika heraus, dass das Brandzeichen eine Silberdistel darstellt und einem Gestüt in Südspanien namens Ora zugeordnet ist.
Kurzerhand reist sie mit Ostwind nach Andalusien. Ein glücklicher Zufall führt sie zu einer Hazienda, die von dem Spanier Pedro und dessen Tochter Samantha bewirtschaftet wird. Wie ihre Tante Tara kann sich auch Samantha sehr gut in Pferde hineinversetzen. Tara hat sich mit ihrem Bruder Pedro überworfen, weil dieser Wildpferde einfängt und sie verkauft. Mika spürt, dass Samantha äußerlich zwar hart und abweisend, aber zugleich sehr empfindsam ist. Die beiden gleichaltrigen Mädchen freunden sich an. Sie entdecken, dass Pedro aus Geldnot ein Stück Land mitsamt Wasserquelle an die Stadt verkauft hat. Entgegen der Abmachung mit Pedro hat die Stadt das Land weiter an einen Großinvestor verkauft. Ohne diese Quelle von Ora können die dort lebenden Wildpferde nicht überleben. Wenn es den Mädchen und Mikas angereister Freundin Fanny binnen weniger Tage gelingt, das legendäre Pferdewettrennen von Ora wiederzubeleben, wäre der Verkauf ungültig. Dann wäre das traditionelle Ereignis ein per Gesetz schützenswertes spanisches Kulturgut und der Weiterverkauf des Landes unzulässig. Doch die Zeit rennt allen davon und Mika muss selbst beweisen, wie wichtig ihr die Freiheit ist.
Es spielt keine Rolle, dass die unangepasste Mika und ihre Freundin Fanny in der dritten Folge längst den Kinderschuhen entwachsen sind. Ihrem Wesen sind sich beide treu geblieben. Im Mittelpunkt stehen ohnehin die Pferde, denen man ihr Alter nicht anmerkt. Diesmal ist es neben dem Hengst Ostwind sogar eine ganze Herde von Pferden. In Wirklichkeit sind es natürlich keine Wildpferde. Sie stammen aus dem Gestüt von Kenzie Dysli in Andalusien. Andernfalls wären die vielen tollen Aufnahmen der Herde in freier Natur und gemeinsam mit Ostwind gar nicht möglich gewesen. Und ohne die Pferdetrainerin und echte Pferdeflüsterin Kenzie Dysli, die zugleich Stuntdouble für alle gefährlichen Reitszenen ist, wäre auch die Ostwind-Trilogie undenkbar gewesen.
Im Film sieht man übrigens auch die Geburt eines Fohlens. Diese Aufnahmen entstanden einige Zeit vor dem eigentlichen Dreh. Bei dem Muttertier handelt es sich um die Stute von Katja von Garnier, die auch im dritten Teil wieder Regie führt. Und der Vater des Fohlens ist tatsächlich der Hengst Atila, neben James einer der beiden Darsteller von Ostwind. Um den Zuschauern auf der Bildebene im dritten Teil etwas völlig Neues zu bieten, hat man sich entschieden, dass die zunächst als Roman veröffentlichte Geschichte diesmal vorwiegend in Andalusien und weniger auf Gut Kaltenbach in Nordhessen spielen sollte. Allein schon die in starken Kinobildern eingefangene Landschaft nördlich von Malaga, in der sich Pferde und Hauptdarsteller stimmig bewegen, ist echt sehenswert.
Freiheit, Unabhängigkeit und Eigenständigkeit sind hohe Güter in unserer Gesellschaft. Manchmal muss man darum kämpfen, vielleicht auch eigene Opfer bringen. So zum Beispiel, wenn man sich aus Abhängigkeiten löst und dabei nicht nur an sich selbst denkt. Der Film spielt diese großen Themen am Beispiel der unangepassten und Pferdeflüsterin Mika und der Familie von Samantha auf spannende und unterhaltsame Weise durch. Er macht zugleich deutlich, dass man Tieren und insbesondere den Pferden ebenfalls auf Augenhöhe begegnen muss, statt in ihnen nur den Nutz- und Gebrauchswert zu sehen. Sogar die globale Ebene wird in diesem Film nicht ausgespart, wenn internationale Großkonzerne überall auf der Welt Land und Wasserquellen aufkaufen und damit ganze Regionen in wirtschaftliche Abhängigkeit und Existenznot bringen: Tiere und die Natur sind daher genauso schützenswert wie Baudenkmäler und Kulturgüter. Sie dürfen nicht reinen Profitinteressen geopfert werden.
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