- Regie:
- Dennis Gansel
- Land und Erscheinungsjahr:
- Deutschland 2018
- Altersfreigabe der FSK:
- ab 0 Jahren
- Altersempfehlung:
- sehenswert ab 6 Jahren
- Länge:
- 109 Minuten
- Kinostart:
- 29. März 2018
Auf der kleinen Insel Lummerland leben nur vier Einwohner: Der Lokomotivführer Lukas, der mit seiner Lokomotive Emma den Eisenbahnverkehr sichert, Frau Waas, die einen Kaufladen führt, Herr Ärmel, ein getreuer Untertan seines Königs, und dieser selbst, Alfons der Viertel-vor-Zwölfte. Eines Tages bringt der Postbote irrtümlich ein Paket nach Lummerland, das an eine Frau Mahlzahn gerichtet ist. Frau Waas öffnet es und findet darin ein Baby, das von ihr liebevoll in Obhut genommen und alsbald Jim Knopf genannt wird. In den folgenden Jahren wird Jim schnell zum unentbehrlichen Freund und Helfer von Lukas. Obwohl der Junge zu Lummerland gehört, möchte er allzu gerne wissen, woher er gekommen ist.
Eines Tages hat der König die unheilvolle Idee, die Lokomotive Emma zu verschrotten. Nur so ist genug Platz auf der Insel, wenn Jim einmal groß geworden ist und heiraten möchte. Schweren Herzens verlassen daher Jim und Lukas mit der seetauglich gemachten Lokomotive heimlich ihr Zuhause. Unterwegs geraten sie in einen schweren Sturm und stranden an der Küste des asiatischen Königreichs Mandala. Der Kaiser dort hat großen Kummer. Seine Tochter Li Si wurde entführt und wird von einer gewissen Frau Mahlzahn in der Drachenstadt Kummerland gefangen gehalten. Vielleicht könnte Jim über diese Frau ja mehr über seine Herkunft erfahren? So beschließen Jim und Lukas, mit Emma in die Drachenstadt zu fahren und die Prinzessin zu befreien. Auf ihrer Reise dorthin müssen sie viele lebensgefährliche Abenteuer bestehen.
Der bekannte Jugendbuchautor Michael Ende (1929-1995) veröffentlichte die fantastische Geschichte von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ 1960. Das Buch wurde allein in Deutschland über fünf Millionen Mal verkauft. Die Geschichte wurde visuell jahrzehntelang durch die Inszenierungen der Augsburger Puppenkiste geprägt. So schien es zunächst undenkbar, dass sie auch als Realverfilmung funktionieren könnte. Es dauerte 14 Jahre bis zur Realisierung des Films, der zu einem der teuersten Filmvorhaben der deutschen Filmgeschichte wurde. Er erforderte aufwändige Kulissenbauten in den Filmstudios von Berlin und München, Außenaufnahmen in Südafrika und eine digitale Nachbearbeitung, an der fünf Firmen gleichzeitig beteiligt waren. Doch der Aufwand hat sich gelohnt. Im besten Sinne „altmodisch“, hält sich der Film eng an die literarische Vorlage. Er bietet aber auch genügend Spannung, Action, Humor und vor allem visuelle Effekte. Gut gelungen sind etwa auch die Trickaufnahmen, in denen die Bewohner von Mandala nebeneinander winzig klein oder normalwüchsig sind, und der Scheinriese Tur Tur umso größer wird, je mehr er sich vom Auge des Betrachters entfernt. Alle wichtigen Rollen wurden mit bekannten deutschen Schauspielern besetzt. Lediglich Solomon Gordon als Jim Knopf und Eden Gough als wundersamer weiser Däumling Ping Pong stammen aus Großbritannien.
Die Geschichte des Films über Freundschaft, Mut und die Suche nach den eigenen Wurzeln ist zeitlos. Auch wenn seine jetzige Heimat Lummerland ist, will der Held Jim Knopf wissen, wo er herkommt. So wird durch ihn die Bedeutung von Heimat angesprochen. Ein aktuelles Thema. Das betrifft viele Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen und bei uns eine neue Heimat finden. Auf einfache und sehr anschauliche Weise zeigt der Film aber auch, wie wichtig es ist, sich so zu nehmen wie man ist, und dabei auch andere Kulturen und Gebräuche zu akzeptieren. Beispielsweise gelten in Mandala frittierte Insekten und Würmer als Delikatesse, während der Käse als „verschimmelte Milch“ auf dem Speisezettel überhaupt nicht auftaucht.
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