- Regie:
- Markus Dietrich
- Land und Erscheinungsjahr:
- Deutschland/Luxemburg 2018
- Altersfreigabe der FSK:
- ab 6 Jahren
- Altersempfehlung:
- sehenswert ab 8 Jahren
- Länge:
- 93 Minuten
- Kinostart:
- 31. Oktober 2019
„Was passiert mit mir“, fragt sich Sue entsetzt, als sie entdeckt, wie sie sich körperlich verändert und plötzlich unsichtbar werden kann. Kurz zuvor ist sie im wissenschaftlichen Labor der Mutter mit einer Flüssigkeit in Kontakt gekommen, an der die Mutter geforscht hat. Aus Wut über die Mutter, die Sues Meinung nach viel zu wenig Zeit für ihre Tochter hat, wirft Sue die ins Labor mitgebrachte Geburtstagstorte gegen ein Schaltpult und löst damit eine folgenschwere Kettenreaktion aus. Nun wird sie plötzlich von wildfremden Menschen verfolgt, die es offenbar auf sie und ihr Blut abgesehen haben. Denn das reagiert mit der seltsamen Flüssigkeit auf einzigartige Weise und macht sie bei Kältezufuhr unsichtbar.
Zugleich wird die Mutter entführt. Sue vertraut sich in ihrer Not dem neu in die Klasse gekommenen Mitschüler Tobi an, einem begeisterten BMX-Radfahrer. Tobi hat sich direkt für Sue interessiert, was ihre hochnäsigen Widersacherinnen aus der Schule verärgert. Eine völlig neue Erfahrung für Sue, die sich bisher von den anderen kaum wahrgenommen fühlte. Unerwartete Hilfe finden die beiden in der Außenseiterin Kaya alias App, einem hochbegabten Technikfreak. Sie hat mitbekommen, dass Sue eine Superheldin ist, die gleichwohl dringend ihrer Hilfe bedarf. Gemeinsam macht sich das Trio nun auf den Weg, Sues Mutter zu befreien und den Drahtziehern der Verschwörung auf die Spur zu kommen. Sie geraten dabei alle in Lebensgefahr und müssen lernen: „Die Menschen sind oft nicht das, was sie auf den ersten Blick scheinen.“
Der Regisseur Markus Dietrich, der seinen zweiten Film im Rahmen der Initiative „Der besondere Kinderfilm“ realisierte, hat den ersten deutschen Superheldinnenfilm für Kinder gedreht. Ein richtiger Genrefilm. Als Off-Erzählerin und Hauptfigur erzählt Sue darin ihre eigene Geschichte. Diese beginnt ganz real und – nicht immer logisch, aber garantiert immer hochspannend – und führt schnell ins Fantastische. Ein Science-Fiction Abenteuer, den berühmten Marvel-Comics nachempfunden. Auch in den Bildern, den Drehorten, der Ausstattung und den nachträglich im Computer entstandenen Spezialeffekten folgt der Film bekannten Genrevorbildern. Ein stillgelegtes altes Stahlwerk wirkt monströs und unheimlich, futuristische Bauwerke aus Glas und Beton mit langen Gängen im Inneren sind getaucht in kalte Farben und aufgenommen in Weitwinkeloptik. Sie sorgen für eine genretypische Atmosphäre.
Allein 55 Easter Eggs (wörtlich übersetzt Ostereier) weist der Film auf. Das sind Anspielungen auf berühmte Marvel-Comics wie Spiderman oder auf fantastische Märchenfilme wie „E.T: – Der Außerirdische“ von Steven Spielberg, auf den bereits das Körbchen an Tobis BMX-Rad hinweist. Und Alfred, ein altkluges Hologramm und der geheime Assistent von Sues Mutter, ist natürlich nach dem Butler von Batman benannt. Außer dem Regisseur selbst wird es kaum jemanden geben, der/die alle 55 Easter Eggs im Film erkennen kann. Ist auch nicht nötig, um genügend Spannung, Spaß und Unterhaltung zu haben!
Eigentlich ist Dietrich zufolge jeder Kinderfilm ein Superheldenfilm, „weil uns die Kinder mit ihren ganz unterschiedlichen Superkräften zeigen, wie man Probleme auf ganz eigene Art und Weise lösen kann.“ Wie Sue haben viele Kinder den Wunsch nach etwas, das sie von den anderen unterscheidet, sie aus der Masse abhebt. Stattdessen erfahren sie, dass sie in ihren Bedürfnissen oft gar nicht richtig wahrgenommen werden, mitunter nicht einmal von den eigenen Eltern. Im Unterschied zu Sue erhalten sie nur in ihren Träumen nach dem Vorbild zahlreicher Comics und Filme übernatürliche Kräfte und Fähigkeiten. Manchmal entdecken sie dabei aber auch ihre wahren Stärken. Ein Film, der auf unterhaltsame Weise Mut macht, diese Stärken in sich zu finden.
HanisauLand ist eine Webseite für Acht- bis 14jährige. Wir veröffentlichen nur Beiträge von Kindern und Jugendlichen. Gerne können Sie uns über die E-Mail-Adresse redaktion(at)hanisauland.de eine Nachricht senden.
Viele Grüße, Ihr HanisauLand-Team