- Regie:
- Franziska Buch
- Land und Erscheinungsjahr:
- Deutschland 2009
- Altersfreigabe der FSK:
- ab 0 Jahren
- Altersempfehlung:
- sehenswert ab 6 Jahren
- Länge:
- 96 Minuten
- Kinostart:
- 4. März 2010
Die neunjährige Lola lebt mit ihrem Vater, dem Brasilianer Fabio, und ihrer Muter Vicky in einem kleinen idyllischen Ort. Weil die Menschen dort ihrem dunkelhäutigen Vater mit zunehmender Feindseligkeit begegnen, zieht die Familie zu den Großeltern nach Hamburg. Zusammen mit seinem Schwiegervater möchte Fabio dort ein brasilianisches Restaurant eröffnen. Der Neustart in der fremden Stadt lässt sich für die Familie gut an. Trotzdem ist Lola nicht glücklich, denn sie wünscht sich nichts sehnlicher als eine beste Freundin.
In ihrer neuen Klasse sind zum Glück auch mehrere Mädchen. Die erste, die sich für Lola interessiert, ist ihre Sitznachbarin Flo. Doch die stinkt entsetzlich nach Fisch, weil sie ihrer Mutter immer helfen muss. Diese arbeitet in einer Fischbude am Hafen als Verkäuferin. Lola hasst Fischgeruch und außerdem hat Flo ihr auch noch einen lebendigen Frosch vor die Nase gehalten. Weil Lola vor diesen Tieren große Angst hat, ist sie ohnmächtig geworden. Das wird Lola Flo sicher nie verzeihen. Mit der hübsch gekleideten Annalisa dagegen würde Lola gerne befreundet sein. Aber die mag weder Leberwurstbrote noch Erdbeerkuchen und obendrein hält sie Lola für viel zu kindisch.
Bei einem Schulfest lernt Fabio Penelope kennen, die Mutter von Flo. Lola ist das gar nicht recht, als Fabio ihr eine Stelle als Kellnerin im neuen Restaurant anbietet. Denn dann wird sie Flo sicher auch noch nach der Schule begegnen. Zum Abschluss des Schulfestes lassen alle Kinder einen Luftballon mit Wunschzettel in den Himmel steigen. Klar, dass Lola sich endlich eine beste Freundin wünscht. Einige Zeit später erhält sie tatsächlich Antwort von einem Mädchen namens Stella. Mit ihrer neuen Brieffreundin versteht sich Lola auf Anhieb. Sie vertraut ihr sogar an, dass sie später einmal eine berühmte Sängerin werden möchte. Doch als Lola diese Brieffreundin persönlich kennen lernen möchte, öffnet bei der angegebenen Adresse nur eine ältere Frau die Tür.
Unterdessen steht die Eröffnung des Restaurants unmittelbar bevor. Weil Flo nun nicht mehr nach Fisch stinkt, kommen die beiden Mädchen inzwischen ganz gut miteinander aus. Bis Lolas sehnlichster Wunsch aber wirklich in Erfüllung geht, kommt es noch zu einer Reihe von dramatischen Verwicklungen und Enthüllungen.
Die Produzentin des Films, Uschi Reich, ist euch vielleicht schon durch die Erich Kästner-Verfilmungen der letzten Jahre bekannt. Mit der Regisseurin dieses Films, mit Franziska Buch, hat sie auch schon bei „Emil und die Detektive“ zusammengearbeitet. Als Vorlage für diesen Film diente der erste Band der bekannten Lola-Reihe von Isabel Abedi, in dem Lola auf der Suche nach einer besten Freundin ist. Mittlerweile sind schon fünf weitere Bände über Lola entstanden. Sie wurden auch in viele andere Sprachen übersetzt. Die Autorin ist übrigens selbst mit einem Musiker aus Brasilien verheiratet und sie hat mit ihrer Familie sogar einen Kurzauftritt im Film. Sie ist einer der Gäste bei der Eröffnung des Restaurants.
Die Musik spielt im Leben der Autorin wie im Film eine wichtige Rolle. Der Film-Vater Fabio hat seine Begeisterung für Musik an seine Tochter weitergegeben.
Lola erzählt im Film ihre eigene Geschichte. Sie ist also Darstellerin und Erzählerin zugleich. Mehrfach wendet sie sich unmittelbar auch an die Zuschauer. Sie träumt davon, einmal ein Popstar zu sein. Dass sie mit diesem Traum nicht alleine dasteht, beweisen die vielen Talentwettbewerbe im Fernsehen, aber auch die amerikanische Erfolgsserie „Hannah Montana“. Wie bei einem Musical werden Lolas Gefühle und Gedanken durch Lieder und Musikstücke deutlich, die in die Handlung eingeflochten sind. Lola beziehungsweise ihre Darstellerin Meira Durand singt diese Lieder wirklich selbst. Meira Durand konnte bei der Auswahl (Casting) für die Rolle nicht zuletzt durch ihr Gesangstalent punkten. Ihre zunächst verschmähte beste Freundin Flo, die von Felina Czycykowski gespielt wird, steht ihr an Talent nicht nach. Es bereitet großes Vergnügen, den beiden bei ihrem vollkommen natürlichen Spiel auf der Leinwand zuzusehen – und das gilt nicht nur für die Mädchen. Die Erwachsenenrollen wurden alle mit hochkarätigen Film- und Theaterschauspielern besetzt. Endlich einmal Erwachsene in einem Kinderfilm, die sich völlig normal benehmen.
Lola kommt aus einer vollkommen intakten Familie. Keine unlösbaren Konflikte, keine Trennungsabsichten, sondern gegenseitiges Verständnis, Harmonie und viel Spaß miteinander bestimmen das gemeinsame Leben. Auch das kann es heute noch geben, zum Glück! Manche Menschen haben aber Probleme mit Familien, in denen Vater und Mutter aus unterschiedlichen Kulturkreisen stammen. Sie haben Vorurteile gegen Menschen aus anderen Kulturen, mit anderen Hautfarben. Der Film verschweigt solche Reaktionen nicht. Im Grunde genommen sind Menschen mit diesen Vorurteilen nur zu bedauern. Denn Lola und ihre Familie empfinden gerade den Alltag in dieser sogenannten Multikulti-Familie als besonders bereichernd und anregend. Obwohl für Lola also alles bestens läuft, hat auch sie Probleme. Selbst die besten Eltern können eine Freundschaft unter Gleichaltrigen nicht ersetzen. Das ist Lolas sehnlichster Wunsch. Und wenn man nur fest genug daran glaubt und nicht blind durch die Welt tappt, kann ein solcher Wunsch auch in Erfüllung gehen.
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