- Regie:
- Christian Lo
- Land und Erscheinungsjahr:
- Norwegen 2018
- Altersfreigabe der FSK:
- ab 0 Jahren
- Altersempfehlung:
- sehenswert ab 10 Jahren
- Länge:
- 94 Minuten
- Kinostart:
- 20. September 2018
Als kleiner Junge hat Grim mit seinen Eltern ein Konzert der Rocklegende „The Hammer“ besucht. Seitdem will er ein berühmter Schlagzeuger werden. In Aksel, der gut Gitarre spielt, aber leider nicht besonders singen kann, findet er einen festen Verbündeten. Die Demo-Aufnahmen ihrer Band „Los Bando Immortale“ werden zum Rock-Championship in Nordnorwegen angenommen. Grim hat sie heimlich elektronisch nachbearbeitet, um Aksels Gesangspart zu verbessern. Mit der Teilnahme und einem Lied hofft Grim seine Eltern zu versöhnen, die ständig streiten. Aksel möchte seiner Klassenkameradin Linda imponieren, in die er verliebt ist.
Die Sache hat nur einen Haken. Sie brauchen unbedingt noch einen Bassisten, um eine vollwertige Band zu sein. Auf den Bewerbungsaufruf hin meldet sich nur die erst neunjährige Eigenbrötlerin Thilda. Sie beherrscht allerdings ihr Cello perfekt und kann dem Instrument nicht nur klassische Musik entlocken. Angeblich sind ihre Eltern damit einverstanden, dass sie am Musikwettbewerb teilnehmen darf. Und noch ein weiteres Problem gilt es zu lösen. Da die Eltern der beiden Jungen die Kinder nicht selbst nach Tromsø fahren können, brauchen sie unbedingt einen Fahrer mit Auto. Sie finden ihn in dem bereits einige Jahre älteren Martin. Dieser träumt selbst von einer Musikkarriere, wird aber von seinem Vater und dem älteren Bruder daran gehindert. Um endlich seinen eigenen Weg gehen zu können, lässt er sich auf die Fahrt ein. Er entwendet das Wohnmobil des Bruders und das Quartett macht sich auf die lange Reise. Schon bald werden sie von Thildas Eltern und der Polizei verfolgt, unterwegs retten sie eine Hochzeit und lernen „The Hammer“ persönlich kennen. Vor allem machen sie die Erfahrung, dass es gar nicht so einfach ist, erwachsen zu werden.
Der norwegische Regisseur Christian Lo hat offenbar ein Händchen für liebevoll schräg erzählte Geschichten, die nicht unbedingt sehr realistisch sind, aber durch glaubwürdige Charaktere emotional berühren. In seinem Erstlingswerk „Rafiki – Beste Freunde“ etwa mischen zwei Mädchen die gesamte Regierungsspitze auf, um ihre Freundin vor der drohenden Abschiebung nach Afrika zu retten.
Und auch in seinem neuen Film gibt es viele humorvolle und überraschende Handlungsmomente wie die Verfolgungsjagd mit der Polizei, die sehr unterhaltsam ist, der Wirklichkeit aber nicht standhalten kann. Dass der Film dennoch gut funktioniert und schon auf mehreren Kinderfilmfestivals sein Publikum begeistert hat, liegt an den sorgfältig gestalteten Figuren und natürlich an den rundum überzeugenden Darstellern. Trotz ihres so unterschiedlichen Alters zwischen neun und 18 Jahren harmonisieren die vier Charaktere miteinander, entwickeln gegenseitiges Verständnis und werden von den gleichen Interessen und Zielen getragen. Und das, obwohl jede Figur ganz andere Probleme hat und eigene Erfahrungen sammeln muss. Die geeignete Form dafür wurde im Roadmovie gefunden. Das ist ein Genre, bei dem die Figuren sich auf eine Reise mit ungewissem Ausgang begeben. Auf dieser Reise geraten sie mit anderen Menschen aneinander und entwickeln sich weiter.
Es ist aber nicht nur das ungewöhnliche Zusammenspiel der vier Bandmitglieder, bei dem eine begabte Neunjährige einem fast schon erwachsenen jungen Mann vollkommen ebenbürtig ist. Alle vier im Bunde entdecken den Wert einer echten Freundschaft wie bei Grim und Aksel neu oder erfahren ihn erstmals wie bei Thilda. Dazu gehört auch, Kritik annehmen und einstecken zu können und in Krisensituationen füreinander da zu sein. Letztlich geht es in diesem Film darum, zwischen reinen Illusionen und Träumen unterscheiden zu lernen und Mut zu machen, die Lebensträume weiter zu verfolgen. – Notfalls auch gegen den Widerstand der Erwachsenen, die es zwar gut meinen, aber eigentlich viel zur sehr die eigenen Interessen im Sinn haben.
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